Der neue Intel Tukwila Itanium 9300

Antrieb für Highend-Server

10.03.2010
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

Ziel Business-kritische Systeme

Mit dem neuen Highend Prozessor zielt Intel vor allem auf mission-kritische, leistungsfähige und skalierbare Enterprise-Server. Schließlich wächst das Volumen der IT-Daten laut Gartner in den nächsten fünf Jahren um 650 Prozent. Typische Einsatzszenarien für den Tukwila sind große Datenbanken und Rechenzentren mit ERP-, BI- und SAP-Anwendungen.

"Mit dem Itanium 9300 Prozessor weitet Intel das Moore’sche Gesetz auf geschäftskritische Anwendungen aus”, sagte Kirk Skaugen, Vice President der Intel Architecture Group und General Manager der Data Center Group. Immerhin betreiben bereits heute 80 Prozent der weltweit umsatzstärksten Unternehmen ihre unternehmenskritischen Anwendungen auf Itanium-Plattformen. Die Lufthansa beispielsweise setzt den Itanium im BI-Bereich für die Optimierung ihrer Flugkapazitäten ein. Mit dem neuen Tukwila können diese Prozesse nun deutlich schneller ablaufen. Auch von anderen verbesserten Eigenschaften des Prozessors wie der höheren Ausfallsicherheit profitiert die Airline.

Umfangreiche Features für Fehlervermeidung, -entdeckung und -korrektur machen den Tukwila vor allem für Hochverfügbarkeitssysteme interessant.
Umfangreiche Features für Fehlervermeidung, -entdeckung und -korrektur machen den Tukwila vor allem für Hochverfügbarkeitssysteme interessant.
Foto: Intel

Für die hohen Server-Verfügbarkeiten, die unternehmenskritische Applikationen heute verlangen, wurden im Chip neue Funktionen für mehr Ausfallsicherheit und eine bessere Betriebsbereitschaft implementiert. So koordiniert die Machine-Check-Architektur des Prozessors die Fehlerbehandlung in Hardware, Firmware und Betriebssystem. Das Risiko der Beschädigung von Daten wird damit deutlich verringert und die Wiederherstellung des Systems vereinfacht. Ausfall- und Wartenzeiten werden weiter minimiert.

Trotz mehr Leistung braucht der Tukwila nicht mehr Energie als die Vorgänger - ein heute zunehmend wichtiger Aspekt. Weil immer mehr Data Center auf Blade-Servern aufbauen und die Prozessoren entsprechend enger gepackt sind wird die Leistung und damit der Stromverbrauch intelligent reduziert - beziehungsweise dorthin gesteuert, wo sie gerade gebraucht wird. Eine erweiterte Form von Demand Based Switching senkt den Stromverbrauch bei geringer Auslastung. Die Turbo-Boost-Technologie passt die Leistung des Prozessors automatisch an die jeweiligen Anforderungen an, steigert sie, wenn nötig, und senkt sie bei niedrigen Anforderungen, um Strom zu sparen.