Kaspersky vs. Freeware

Antiviren-Software im Vergleich

12.09.2008
Von 
Arne Arnold arbeitet seit über 15 Jahren bei der PC-WELT als Redakteur in den Bereichen Software und Internet. Sein Schwerpunkt liegt auf dem Thema Sicherheit für Endanwender bei PC und Mobil-Geräten.

Security-Tools: Mehr Tests und Fazit

Firewall: Im Firewall-Test hat Kaspersky leicht die Nase vorne, denn die Dateien von Zone Alarm ließen sich teilweise löschen, womit der Schutz aufgehoben war. Das konnte die Freeware auch nicht durch eine bessere Leistung beim Trojanerschutz ausgleichen.

Geschwindigkeit: Hier liegt Kaspersky ganz klar vor dem Freeware-Paket. Das Scannen der Platte oder das Kopieren von Daten ging wesentlich flotter als beim Freeware-Paket. Die Installation von neuen Programmen dauerte auf dem Freeware-Rechner teilweise erheblich länger.

Stabilität: Kaspersky wirkte sich im Test nicht negativ auf die Systemstabilität aus. Lediglich beim Versuch, zwei aktive Rootkits zu entfernen, kam es zum Absturz. Anders das Freeware-Paket: Unsere Testsysteme waren gelegentlich instabil. So fror Windows nach dem Start mehrmals ein, was aber nicht reproduzierbar war. Nachdem Threat Fire ein Rootkit beseitigt hatte, meldete es die Firewall Zone Alarm als bösartig und bot an das Tool zu blockieren.

Bedienung: Kaspersky lässt sich in der Version 2009 noch einmal deutlich besser bedienen als in der Vorversion. Alle häufigen und üblichen Aufgaben kann man recht einfach erledigen. Erst in der dritten Ebene, wenn es um eine genauen Konfiguration des Tools geht, wird es schwierig. Dann allerdings müssen sich selbst fortgeschrittene Anwender warm anziehen. Allerdings lässt sich das Tool auch sehr gut nutzen, ohne jemals diese Konfigurationsebene zu besuchen. Besonders gut gefällt die Firewall, die fast alle Einstellungen automatisch vornimmt. Insgesamt meldet sich Kaspersky Internet Security angenehm selten.

Das Freeware-Paket kann bei der Bedienung nicht punkten. Der Anwender muss sich auf vier komplett verschiedene Programme einlassen, die sich teilweise nur von fortgeschrittenen Anwendern bedienen lassen. So warnt etwa Zone Alarm bei nahezu jedem Netzwerkzugriff. Das führt zwar zu der guten Sicherheitsleistung (siehe oben), erschwert aber gleichzeitig die Benutzung extrem. Es besteht die Gefahr, dass viele Anwender bei einer berechtigten Warnung der Firewall oder von Threat Fire den gefährlichen Code zulassen. Entweder, weil sie sich angewöhnt haben, immer auf "Ja" zu klicken, oder weil sie die Entscheidung aus Unwissenheit treffen.

Letztlich gelingt es nur Profis, das Freeware-Paket korrekt zu bedienen. Bei gefährlichem Code kamen teilweise von drei oder sogar allen vier Programmen Warnungen. Dabei mussten die Meldungen von Zone Alarm meist zuerst bearbeitet werden, da vorher die weiteren Pop-ups keine Eingaben akzeptierten.
Die Schwierigkeiten der Konfiguration sollten Sie auf keinen Fall unterschätzen. Wenn Sie etwa mit der Firewall das Update-Modul eines der Anti-Malware-Tools blockieren, bricht das gesamte Schutzkonzept zusammen.