Kaspersky vs. Freeware

Antiviren-Software im Vergleich

12.09.2008
Von 
Arne Arnold arbeitet seit über 15 Jahren bei der PC-WELT als Redakteur in den Bereichen Software und Internet. Sein Schwerpunkt liegt auf dem Thema Sicherheit für Endanwender bei PC und Mobil-Geräten.
Gutes muss nicht teuer sein. Aber kostenlos? Wir haben für Sie getestet, ob Ihr PC mit kostenlosen Sicherheits-Tools genau gut geschützt wie mit einem Kaufprogramm. Das Ergebnis überrascht.

Millionen Anwender vertrauen auf den Schutz von Antivir Personal Free. Damit sparen sie sich den jährlichen Obulus an Hersteller von Sicherheits-Suiten. Wie gut Sie damit vor Viren und anderer Malware geschützt sind, habn wir in unserem Duell getestet: Dem ersten PC verpassten wir verbreitete Gratis-Security-Tools,dem zweiten eine teure Sicherheits-Suite. Beide Pakete mussten sich knallharten Tests unterziehen. Im Labor warteten über 400.000 Schädlinge. Die meisten davon sind verbreitet, andere selten, ein paar fast völlig unbekannt und dennoch sehr gefährlich. Auch die Firewall musste zeigen, was sie drauf hat. Hier erfahren Sie, welches Tool-Paket das Beste ist.

Die Kontrahenten: Antivir & Co. gegen Kaspersky

Antivir: Eines der Gratis-Tools
Antivir: Eines der Gratis-Tools

Als Antiviren-Software installieren wir auf unserem Rechner mit Windows XP das beliebte Antivir Personal Free. Gegen Ad- und Spyware soll Windows Defender von Microsoft schützen. Ein solches Zusatz-Tool ist nötig, da sich die kostenlose Version von Antivir nicht groß um Ad- und Spyware kümmert. Wir haben uns für das Microsoft-Tool entschieden, da es anders als Ad-Aware einen Wächter bietet und stabiler läuft als Spybot S&D. Unterstützung bekommt das Paket durch Threat Fire. Das Sicherheits-Tool arbeitet verhaltensbasiert, erkennt Malware also aufgrund ihres Verhaltens: Hat ein Code etwa kein sichtbares Fenster, baut er zudem eine Internet-Verbindung auf und protokolliert er die Tastaturanschläge, sollte die Verhaltensanalyse Alarm schlagen und den Schädling stoppen, bevor er Daten ins Web sendet.
So wird auch neue Malware geblockt, die noch nicht in den Datenbanken des Herstellers und des Virenwächters ist. Ein solches Schutz-Tool wird immer wichtiger, da die Antiviren-Labore mit dem Erstellen von neuen Signaturen kaum noch nachkommen. Es gibt also immer mehr Malware, die ein klassisches Antiviren-Tool nicht kennt. In Threat Fire hat der Hersteller übrigens zusätzlich noch den Virenscanner seines kostenpflichtigen Antiviren-Programms eingebaut. Als viertes Schutz-Tool setzen wir die Firewall Zone Alarm Free ein.

Kauf-Software: Kaspersky Internet Security 2009
Kauf-Software: Kaspersky Internet Security 2009

Der Hersteller Kaspersky Lab hat seine Suite bereits in der Version 2009 auf den Markt gebracht. Das Paket kostet 40 Euro pro Jahr für einen PC und 60 Euro pro Jahr für drei PCs. Es bietet Schutz vor Malware, Spam und Phishing. Die Firewall konfiguriert sich weitgehend automatisch. Die Suite sucht sogar nach Sicherheitslücken in installierten Programmen, meldet fehlende Updates und risikoreiche Browser-Einstellungen, dazu gibt’s meist auch passende Lösungsvorschläge. Die verhaltensbasierte Analyse nennt Kaspersky HIPS (Host Intrusion Prevention System). Je nach Ergebnis dieser Analyse wird einem Programm der Zugriff auf das Netzwerk, Betriebssystemfunktionen oder bestimmte Geräte verweigert. Der Umfang an nützlichen Funktionen ist sehr groß.