Anti-Phishing-Toolbars bieten nur bedingt Schutz

29.11.2006
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.
Forscher der Carnegie Mellon University in Pittsburg zeigten in einer Untersuchung, dass Anti-Phishing-Toolbars zu wünschen übrig lassen.

In den kommenden Monaten erwartet das Security-Unternehmen RSA laut dem aktuellen Phishing-Bericht eine Reihe neuer Angriffstechniken. Auf Grund der schärferen Sicherheitsvorkehrungen der großen Banken würden sich Phisher künftig eher auf kleinere Finanzinstitute, aber auch auf Organisationen aus anderen Branchen verlegen, so RSA.

Zum Schutz vor Phishing greifen viele User mittlerweile zu Anti-Phishing-Toolbars. Zehn weit verbreitete Browser-Toolbars haben Forscher von Carnegie Mellon unter die Lupe genommen. Den Ergebnissen der Untersuchung zu Folge erkannten selbst die besten Testkandidaten (Earthlink, Netcraft, Google, Cloudmark und Internet Explorer 7) nur knapp 85 Prozent der Phishing-Seiten. Bei den Toolbars von Trust-Watch, eBay und Netscape lag die Erkennungsrate sogar unter 50 Prozent. Die Tests zeigten zudem ein zweites Problem: Die hohe Anzahl an „False Positives“, die die Anwendungen lieferten. Viele vertrauenswürdige Webseiten wurden von den getesteten Programmen als Phishing-Seite klassifiziert. Die daraus entstehende Flut von Fehlalarmen könnte die Nutzer dazu bringen, Warnungen zu ignorieren und damit erst recht in eine Phishing-Falle zu tappen.