Mehrmals im Jahr holen die Prüfer des Magdeburger AV-Test Instituts eine große Auswahl an Anti-Malware-Apps für Android zu einem mehrwöchigen Test ins Labor. Das erfreuliche Ergebnis des letzten Tests in diesem Jahr ist, dass die Schutzprogramme für Mobilgeräte besser werden. Hatte es beim vorherigen Testlauf im September nur ein Produkt geschafft die Maximalpunktzahl zu erreichen, waren es diesmal gleich acht. Dahinter folgt ein breites Feld kaum weniger guter Apps.
Die Anti-Malware-Apps für Android werden in den beiden Testkategorien Schutzwirkungund Benutzbarkeitgeprüft, in denen jeweils bis zu sechs Punkte vergeben werden. In der ersten Kategorie müssen mehr 2100 schädliche Apps erkannt werden. In die Benutzbarkeit fließen Kriterien wie Systembelastung, Verringerung der Akkulaufzeit, erzeugter Datenverkehr und Fehlalarme ein. Außerdem vergibt AV-Test einen Zusatzpunkt für sinnvolle Sicherheitsfunktionen. Bei insgesamt mehr als acht erzielten Punkten vergibt AV-Test ein Zertifikat. Die Apps von Zoner und SPAMfighter haben dieses Ziel erneut verfehlt, da ihre Schutzwirkung weit unter dem Durchschnitt liegt.
Volle sechs Punkte bei der Schutzwirkung haben in diesem Test 12 Produkte erreicht, acht davon haben sich zugleich auch bei der Benutzbarkeit keine Blöße gegeben. Die Ergebnistabelle führt die acht Apps, die volle Punktzahl erreicht haben, in alphabetischer Reihenfolge auf. Drei Viertel der getesteten Schutz-Apps haben insgesamt 12 Punkte oder mehr erzielt. Einige Kandidaten haben sich beim Schutz der Smartphones vor schädlichen Apps deutlich verbessert, so etwa TrustGo, McAfee, Quick Heal, Sophos, AegisLab und G Data.
Dass dies gar nicht einfach ist und hohe Versionsnummern kein Garant für Spitzenplätze sind, demonstriert G Data. Beim vorherigen Testlauf erreichte G Data Mobile Security 24.5 nur 3,5 Punkte beim Schutz und 5,0 Punkte bei der Benutzbarkeit. Diesmal hat G Data Internet Security 25.0 die volle Punktzahl bei der Schutzwirkung erreicht, jedoch die meisten Fehlalarme aller Kandidaten produziert und daher nur 3,0 Punkte für die Benutzbarkeit erhalten. In der Summe ist das Testergebnis kaum besser geworden und reicht wieder nur für einen Platz im unteren Teil der Tabelle.
Erfreulich ist auch, dass sehr guter Schutz auch für Sparfüchse erhältlich ist. Allerdings werben die meisten der Gratis-Apps für die kostenpflichtige Premium-Version des Produkts – mal mehr, mal weniger aufdringlich. Dabei fallen die Gegenleistungen für den Aufpreis recht unterschiedlich aus. Auf der AV-Test Website finden Sie zu jeder getesteten App auch Angaben zu den enthaltenen Zusatzfunktionen wie Diebstahlschutz, Backup, Spam- und Phishing-Filter, Verschlüsselung oder Kinderschutz.
- Gesteigerte Datenübertragung
Schadprogramme schmuggeln auch Daten vom Mobilgerät zu einem Drittanbieter. Dies lässt sich häufig an einer ungewöhnlich hohen Datenrate auf der Rechnung erkennen. Veränderte Download- oder Upload-Muster weisen darauf hin, dass das Smartphone von außen bedient wird. Die Vorgabe bestimmter maximaler Datenmengen kann nicht nur helfen, eine Infektion schneller zu erkennen, sondern auch den finanziellen Schaden zu begrenzen. - Schnellerer Akku-Verbrauch
Die meisten Nutzer haben ein gutes Gefühl, wie lange der Akku des Smartphones normalerweise durchhält. Falls die Dauer unerwartet und nachhaltig sinkt, kann das ein Zeichen für ständig aktive Malware sein. - Längere Reaktionszeiten
Eine Infektion mit Schadprogrammen führt möglicherweise zu starken Leistungseinbußen, je nach Hardware-Ausstattung des Geräts. Entsprechend weist das Smartphone dann längere Reaktionszeiten beim Anzeigen, Speichern oder Übertragen von Daten auf. Eine ständig höhere Auslastung von Arbeitsspeicher (RAM) und Prozessor (CPU) sind weitere Indizien für Malware. - Häufige Abbrüche
Mobile Schadprogramme können laufende oder eingehende Telefonate stören. Verloren gegangene Anrufe oder seltsame Unterbrechungen sind entsprechende Folgen. Ein Anruf beim Netzanbieter klärt dabei meist, ob die Ursachen bei ihm liegen oder eventuell an einer aktiven Malware.