Performance- & User-Monitoring

Anspruchsvolle Analytics-Tools für Websites und Apps

15.04.2013
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.

Apsalar

Apsalar
Apsalar
Foto: Diego Wyllie

Ein weiteres erfolgreiches Analytics-Startup aus der Bay-Area, das den Menschen hinter dem Nutzer in den Fokus stellt, ist die auf Marketing und Werbung spezialisierte Firma "Apsalar". Seine Kernkompetenz nennt das Unternehmen "Mobile Engagement Management”. Wie der Anbieter erklärt, geht es dabei darum, effiziente Strategien für die Neukundengewinnung entwickeln, Bestandskunden durch personalisierte Angebote an dem Unternehmen binden und somit das Umsatzpotential maximieren zu können.

Highlights: Die Lösung richtet sich primär an Marketiers, die das User-Engagement, Monetarisierungsmöglichkeiten oder den Erfolg von Marketing-Kampagnen bei mobilen Apps evaluieren möchten. Punkten kann sie mit nützlichen Standardberichten, beispielsweise für Kundensegmentierung- oder "Customer Engagement”-Analysen, von denen Firmen branchenübergreifend einen Nutzen ziehen können. Ein interessantes Feature, das man nicht bei jedem Anbieter findet: Auf dem zentralen Web-Dashboard lassen sich Statistiken aus verschiedenen Apps unter einen Hut bringen.

Preise und Verfügbarkeit: Apsalar ist kostenlos erhältlich und adressiert ausschließlich Softwarehersteller, die die iOS- und Android-Märkte bedienen.

Fazit: Mit Apsalar erhalten App-Anbieter ein effizientes und leistungsfähiges Tool, von dem in erster Linie das Marketing profitieren kann. Im Bereich Mobile stellt die Lösung eine ernstzunehmende Alternative zu Flurry Analytics und Mixpanel darstellen.

Woopra

Zu den populären Analytics-Diensten zählt auch "Woopra”. Ebenfalls aus San Francisco folgt der Dienst einen ähnlichen Kunden-orientierten Ansatz wie sein benachbarter Konkurrent Mixpanel, fokussiert sich aber ausschließlich auf Web-Anwendungen und -Seiten.

Woopra
Woopra
Foto: Diego Wyllie

Highlights: Eine der Besonderheiten von Woopra ist die hohe Flexibilität, die der User bei der Erstellung individueller Berichte hat. Das macht die Software insbesondere für fortgeschrittene Anwender schmackhaft, die sich mit einfachen Standardmetriken wie Besucherzahlen oder Klickraten nicht mehr zufrieden geben. Darüber hinaus kann das Tool mit praktischen mobilen Apps für iOS und Android punkten, mit denen man seine Web-Statistiken unterwegs verfolgen kann. Ebenfalls vorteilhaft ist die Tatsache, dass der Service auf Deutsch lokalisiert ist - wenngleich an einigen Stellen die Übersetzungen etwas verbesserungsbedürftig sind. Ein weiterer Pluspunkt: Das Tool lässt sich mit populären CRM-Lösungen wie Salesforce.com oder Dynamics CRM von Microsoft integrieren.

Preise und Verfügbarkeit: Die Preise fangen bei Woopra bei knapp 80 Dollar im Monat an. Zudem steht Interessierten eine freie Version für Nicht-kommerzielle Projekte zur Verfügung.

Fazit: Woopra kann mit einem umfangreichen Featureset überzeugen. Aufgrund des vergleichsweise hohen Preises dürfte die Lösung vor allem für fortgeschrittene Anwender interessant sein, die sich ihre eigenen individuellen Reports zusammenstellen möchten.

Chartbeat

Chartbeat
Chartbeat
Foto: Diego Wyllie

Mit "Chartbeat” bietet sich ein weiteres Analyse-Werkzeug, das einen ganz eigenen Ansatz folgt. Anstatt History-Daten in den Vordergrund zu stellen, wie es bei den meisten Analytics-Lösungen ja der Fall ist, fokussiert sich die Software auf die Analyse von Echtzeitdaten und auf die Beantwortung der Frage: Was geschieht in diesem Moment auf meiner Website?. So zeigt das Web-Dashboard an, wie viele User gerade auf der Website aktiv sind, welche Seiten sie besuchen, wie lange, etc.

Highlights: Die Echtzeitanalyse der Besucheraktivitäten spielt deren Vorzüge vor allem im Bereich Social Media, da man leicht sehen kann, wer auf Twitter und Facebook gerade über die eigene Marke spricht oder welche Seiten auf den Sozialen Plattformen oft verlinkt werden. Praktisch dabei: Man kann direkt aus Chartbeat heraus mit den Kunden interagieren, zum Beispiel in dem man ein Twitter-Update retweetet. Ein weiterer Pluspunkt: Die Software wartet mit einem besonders ansprechenden Interface-Design auf, das gleich beim ersten Kontakt mit der Produktwebsite für einen guten Eindruck sorgt, und in der Anwendung selbst eine übersichtliche und aufgeräumte Darstellung der erfassten Statistiken ermöglicht.

Preise und Verfügbarkeit: Die Chartbeat-Preise fangen bei knapp 10 Dollar im Monat an. Mit dem günstigsten Paket erhalten Kunden Zugriff für zwei Administratoren und können bis zu fünf Webauftritte analysieren.

Fazit: Chartbeat bietet einen guten Überblick über das aktuelle Geschehen auf der eigenen Website. Damit eignet sich das Tool primär für Web-Angebote mit viel Traffic, bei denen aus der Analyse von Echtzeitdaten wichtige Erkenntnisse gewonnen werden können.

Clicky

Unternehmen, die an Echtzeitstatistiken über ihre Web-Auftritte interessiert sind, sollten auch einen Blick auf "Clicky” werfen. Das Programm stellt ein recht umfangreiches Featureset bereit, das viele Gemeinsamkeiten mit Google Analytics aufweist und Anwender dabei unterstützt, den Traffic auf ihrer Webseiten in Echtzeit überwachen und analysieren zu können.

Clicky
Clicky
Foto: Diego Wyllie

Highlights: Zu den besonderen Stärken von Clicky zählen unter anderem das "Uptime Monitoring”-Modul, das über die aktuelle Verfügbarkeit des Systems informiert, sowie so genannte "Heatmaps”. Diese grafischen Reports erlauben es dem Nutzer, das Klickverhalten auf der Webseite nachvollziehen und häufig angeklickte Links identifizieren zu können. Darüber hinaus kann Clicky mit zahlreichen Plug-Ins, Desktop-Clients und Apps von Drittherstellern punkten, die die Integration der Software erleichtern, diese um sinnvolle Features ergänzen oder fit für Mobile machen. So bietet beispielsweise ein Wordpress-Plugin die Möglichkeit an, das Clicky-Dashboard direkt in die Administrationsoberfläche der Blog-Plattform einzubauen, während "Clicky Touch” die ganzen Statistiken auf iPhone und iPad bringt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Software zum größten Teil auf Deutsch verfügbar ist.

Preise und Verfügbarkeit: Clicky bietet ein flexibles Preismodell mit fünf verschiedenen Tarifen, die sich am Funktionsumfang, sowie an der Anzahl an zu analysierenden Websites und erlaubten Seitenabrufen unterscheiden. Beim "Pro Plus”-Plan, der die beschriebenen Funktionalitäten enthält, beträgt der monatliche Mietpreis knapp 15 Dollar.

Fazit: Bei Clicky handelt es sich um eine einfach gehaltene Anwendung, die mit einigen speziellen Features den Unterschied machen kann. Sie dürfte vor allem für Entscheider und Marketiers in Frage kommen, die sich nicht nur einen groben Überblick über die üblichen Aspekte ihrer Web-Produkte verschaffen, sondern auch wissen möchten, was gerade auf ihrer Website geschieht.