Open Systems Guide untersucht zwei Dutzend Werkzeuge im Detail

Ansaetze zur Integration fremder Systeme sind bereits vorhanden

30.04.1993

In dem von der britischen Butler Group herausgegebenen "Open Systems Guide" setzen sich Butler und Gowers insbesondere mit Anwendungsentwicklungs-Umgebungen der vierten Generation (4GLs) auseinander. Die Marktuntersuchung enthaelt detaillierte Profile von 24 unterschiedlichen Produkten.

Besonders gut weggekommen ist dabei eine Umgebung, die hierzulande kaum jemand kennt, naemlich Systemator 3.3 W/M von der norwegischen Sysdeco Group A.S., Oslo. Die britischen Analysten bescheinigen dem Produkt nicht nur ein hochentwickeltes Data- Dictionary, sondern auch grosse Anwenderfreundlichkeit und Produktivitaet. So sei das Tool insbesondere fuer die Entwicklung von umfangreichen und zeitkritischen Systemen geeignet. Lediglich zwei Schwachpunkte haben Butler und Gowers entdeckt: Systemator bietet weder einen integralen SQL-Support noch eine Unterstuetzung fuer interpretierten Code zur Entwicklungszeit.

Von Anfang an datenbankunabhaengig

Waehrend die Werkzeuge von Datenbankanbietern wie Ingres, Informix, Oracle und Progress bei der Interoperabilitaet mit fremden DBMS-Produkten zu wuenschen uebrig liessen, seien, so die Butler-Studie, Tools wie Uniface 5.2 vom niederlaendischen Anbieter Uniface B.V. und Accell/SQL von Unify von Anfang an als datenbankunabhaengig positioniert worden.

Als einen der momentanen Trends benennen die britischen Analysten die Trennung der Praesentationsschicht (User Interface) von den Anwendungsfunktionen. Verwirklicht sei dieses Prinzip beispielsweise beim Jyacc Application Manager (JAM) aus dem Labor der Jyacc Inc. New York. Mit JAM erstellte Anwendungen lassen sich laut Butler und Gowers fix und fertig zwischen unterschiedlichen Plattformen, Betriebssystemen und Anwender-Schnittstellen portieren, ohne dass der Code nennenswert manipuliert werden muesse.

Die von Butler und Gowers verfasste Studie beleuchtet jedes der 24 Produkte hinsichtlich seiner Staerken und Schwaechen. Fuer einen schnellen Ueberblick ueber das jeweilige Tool sorgt eine Matrix, die dessen Leistungsfaehigkeit - von 1 (sehr schwach) bis 10 (exzellent) - bezueglich folgender zwoelf Kriterien visualisiert: Sprache, Forms Management, Report Writer, End User Reporting, Grafikunterstuetzung, Integration, Interoperabilitaet, Durchsatz, Dictionary, Unterstuetzung fuer verteilte Systeme, Support und Training sowie Stabilitaet des Anbieterunternehmens.

Bestnoten in puncto Interoperabilitaet erhielten neben JAM auch Focus von Information Builders und Genius Solution von Rapid-Gen Systems. Ueber ein besonders gutes Repository verfuegen den Untersuchungsergebnissen zufolge sowohl Uniface als auch Gembase von Ross Systems, aber auch das - leider auf einen VAX-Server angewiesene - Corvision von Cortex. Sehr gut bewertet wurde auch das von Sterling Software angebotene ZIM, dem allerdings die Unterstuetzung fuer ein grafisches User-Interface fehlt.