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Anleger wollen Kodaks Digitaltechnik-Pläne stoppen

21.10.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Ankündigung von Eastman Kodak, sich künftig stärker auf digitale Technik zu konzentrieren, stößt bei den Aktionären des US-Konzerns auf heftigen Widerstand. Presseberichten zufolge stemmt sich eine Gruppe wichtiger Investoren gegen Kodaks Pläne, die Dividende drastisch zu reduzieren und bis zu drei Milliarden Dollar für Zukäufe im Digitaldruckermarkt zu verwenden. Um das Vorhaben zu stoppen, erwägen die Anleger unter der Führung der Investment-Firma Providence Capital auch eine Absetzung des Management, berichtet das "Wall Street Journal".

Der 122-Jahre alte Traditionskonzern hatte seinen Investoren Ende September die neue Unternehmensstrategie vorgestellt. Langfristiges Ziel der Fokussierung auf Digitaltechnik ist es, den Umsatz von derzeit rund 13 Milliarden Dollar um jährlich fünf bis sechs Prozent auf 16 Milliarden Jahr im Jahr 2006 zu erhöhen. Gleichzeitig soll der Gewinn pro Aktie bis 2006 auf drei Dollar steigen, für dieses Jahr erwarten die von Thomson First Call befragten Analysten 1,78 Dollar (Computerwoche online berichtete).

Nicht zuletzt wegen des Plans, die Jahresdividende von bislang 1,80 Dollar je Anteil auf 50 Cent zu senken, ist der Kurs der Kodak-Aktie seit der Ankündigung um rund 14 Prozent auf knapp über 23 Dollar gesunken. Als der Wert des Papiers unter 21 Dollar fiel, nutzte Providence Capital die Gelegenheit für einen Einstieg bei dem Konzern. Die Investment-Firma hofft, Kodak zum Strategiewechsel zu zwingen und anschließend von einem Kursanstieg zu profitieren. Immerhin gelang es Providence bereits, mit 60 institutionellen Anlegern, die zusammen etwa ein Viertel der Kodak-Aktien halten, ein Treffen zu arrangieren. Am kommenden Donnerstag wollen die Investoren zusammenkommen, um künftige Schritte zu planen. Der Termin ist nicht willkürlich angesetzt: Am gleichen Tag wird Kodak seine Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt geben. (mb)