Die Kläger im Washingtoner Antitrust-Prozess antworteten in einem 36-seitigen Papier auf die juristischen Schlussfolgerungen, die Microsoft nach der Tatsachenfeststellung von Richter Jackson abgegeben hatte. Der Konzern "schieße auf Strohmänner" und verweise zu seiner Verteidigung auf Gerichtsentscheidungen, die auf den aktuellen Fall nicht anwendbar seien.
Die Klägervertreter wiederholen einmal mehr die Vorwürfe gegen Microsoft. Der Hersteller habe seine Marktmacht zu Lasten von Mitbewerbern und Verbrauchern missbraucht. Mit illegalen Mitteln habe der Konzern seine Monopolstellung bei PC-Betriebssystemen aufrechterhalten und versucht, diese auf andere Märkte auszuweiten. Die Verteidigung kann nun ihrerseits noch einmal auf die Darlegungen der Kläger antworten.
Microsoft hat sich unterdessen die Unterstützung des einflussreichen Industrieverbands Association for Competitive Technology (ACT) gesichert. Dessen President Jonathan Zuck konnte unter anderem zwei ehemalige Justizminister und mehrere prominente Rechtsanwälte überzeugen, vor Gericht für den Softwarekonzern Partei zu ergreifen. Die Gruppe hat inzwischen eine Stellungnahme zugunsten von Microsoft eingereicht. Im US-Rechtssystem ist die Einschaltung von Experten als "Friends of the Court" üblich. Auch die Kläger und Richter Jackson selbst haben solche Personen benannt.