Analyse

Angriff auf den Router-König

25.11.2004

Cisco hat in seinem Geschäft mit Highend-Routern Marktanteile eingebüßt. Bei Infonetics Research heißt es, der Netzwerkriese beherrsche dieses zurzeit rasant wachsende Marktsegment im dritten Quartal 2004 nur noch zu 58 Prozent. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres habe Cisco noch 72 Prozent innegehabt. Rivale Juniper Networks soll seinen Anteil im gleichen Zeitraum von 20 auf 36 Prozent gesteigert haben.

Die Dell’Oro Group kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Allein vom zweiten zum dritten Quartal 2004 sei Junipers Marktanteil von 32 auf 38 Prozent gestiegen. Cisco hält dieser Untersuchung zufolge 57 Prozent am Markt für Core-Router, ist im Vergleich zu Juniper aber langsamer gewachsen. Während der Marktführer gegenüber dem vorhergehenden Quartal um 25 Prozent zulegte, sattelte Juniper 57 Prozent drauf.

Die großen Vermittlungsrechner werfen hohe Gewinne ab. Die Maschinen sind mit Preisen zwischen 450 000 und einer Million Dollar teuer, die Profitmarge fällt üppig aus.

Die Nachfrage ist hoch, da viele TK-Gesellschaften und Internet-Provider an der Netzinfrastruktur der nächsten Generation arbeiten, die mit Audio- und Video-Inhalten in großem Umfang zurechtkommt. Dazu brauchen sie leistungsfähige Router - und hier ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Cisco und Juniper im Gang. Nachdem der Herausforderer seine neuen Modelle längst eingeführt hat, konterte Cisco erst vor kurzem mit dem Router "CRS-1", von dem sich der Marktführer wieder einen Ausbau seiner Position verspricht.

Der Markt für Highend-Router wuchs im vergangenen Quartal laut Dell’Oro um 33 Prozent auf 347 Millionen Dollar an, während der gesamte Router-Markt lediglich um vier Prozent auf 1,8 Milliarden Dollar zulegte. (hv)