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Angeklagte Online-Journalisten wehren sich gegen Apple

15.02.2005

Mit Spannung verfolgen Beobachter die Klage des Computerherstellers Apple gegen die Fan- und Insider Websites "AppleInsider" und "PowerPage" (Computerwoche.de berichtete). Diesen wirft Apple vor, Firmengeheimnisse zum FireWire-Audio-Interface "Asteroid" veröffentlicht zu haben, was nur durch Informationen aus dem Unternehmen heraus möglich gewesen sei. In der Folge hat der Computerhersteller vor Gericht eine Verfügung erlangt, die die jeweiligen Online-Journalisten zur Herausgabe ihrer Quellen zwingen soll.

Dagegen wehren sich diese nun mit Unterstützung der Netzbürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF). Die Anwälte der Betroffenen haben bei einem kalifornischen Gericht beantragt, die Verfügungen außer Kraft zu setzen. Sie argumentieren, dass für Online-Journalisten die gleichen Rechte gelten müssen, wie für ihre Print-Kollegen. Diese dürfen nicht zur Preisgabe ihrer Quellen gezwungen werden.

Apples Forderung baut auf der Argumentation auf, dass die PowerPage- und AppleInsider-Informanten Geheimhaltungsabkommen mit Apple gebrochen haben. Ob Apples Versuch gelingen wird, undichte Stellen im eigenen Unternehmen auf diese Weise zu stopfen, ist jedoch unklar. In einem ähnlichen Verfahren geht Apple gegen eine weitere Website, "Think Secret", vor. Auch hier ist der Ausgang bislang offen. Richter werden letztendlich zu entscheiden haben, ob der Schutz von Firmengeheimnissen höher zu bewerten ist, als die Meinungs- und Pressefreiheit. (rg)