Shopping per Mobilfunktelefon und Fernseher

Angebote im Internet bleiben nicht auf den PC beschränkt

25.06.1999
MÜNCHEN (CW) - Bisher nahmen Surfer bei ihren Einkaufstouren im Web mit dem PC vorlieb. Zukünftig können sie auch über Internet-fähige Endgeräte Waren ordern.

Damit sich E-Commerce auf breiter Front durchsetzt, dürfen sich die Anbieter nicht auf den PC beschränken, meinen Branchenexperten. Die Industrie hat verstanden: Eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens Forrester Research ergab, daß europäische Hersteller bereits 52 Projekte gestartet haben. So entstehen in den Labors von Herstellern wie Ericsson, Motorola sowie den europäischen Niederlassungen von IBM und Sega E-Commerce-Angebote für Web-fähige Endgeräte. Insbesondere in den Benutzern von TV-Geräten und Mobilfunktelefonen sehen die Marktforscher ein großes Kundenpotential. Immerhin 98 Prozent der europäischen Haushalte verfügen über einen Fernseher. Ein Handy nutzen 25 Prozent, wobei dieser Anteil nach Meinung der Auguren jährlich um 70 Prozent wächst. Als weitere Endgeräte für den elektronischen Einkauf kommen das digitale Fernsehen, Bildtelefone, Personal Digital Assistants (PDAs) und Set-top-Boxen in Frage. So eignet sich beispielsweise die "d-Box" der Kirch Gruppe oder Microsofts Zugangsgerät für ihr "Web-TV" auch für den E-Commerce. Noch ungeklärt ist nach Ansicht von Forrester Research die Frage, wer den Markt erschließt. Beispielsweise muß das Kabelnetz in Deutschland zunächst mit einem geeigneten Rückkanal ausgestattet werden, da sich dieses Medium bisher nur für die Verbreitung von Fernseh- und Radioprogrammen eignet.

Nur etwa ein Viertel der E-Commerce-Anbieter will sich laut Forrester an den Kosten für den Aufbau der Infrastruktur beteiligen. 31 Prozent von ihnen würden damit gern die Gerätehersteller belasten, und 43 Prozent möchten die Aufwendungen beim Konsumenten eintreiben.