Ausstellung auf der Java One

Angebot an Java-Software nimmt rasant zu

18.04.1997

Letztere sehen ihre Chance in den neuen Märkten, die durch Java und die damit einhergehenden Umwälzungen in der gesamten IT-Branche entstehen. Darin unterscheiden sie sich von den notorisch innovationsscheuen deutschen Herstellern, von denen so gut wie nichts zu sehen war.

Erwartungsgemäß produziert eine so junge Entwicklungsplattform wie Java vor allem rege Aktivitäten im Tools-Markt. Sun stellte da gleich zwei neue Produkte vor: die Version 2.0 von "Java Workshop" und ein neues Tool namens "Java Studio". Letzteres ist ein visuelles Werkzeug und wendet sich in erster Linie an Nicht-Programmierer. 75 mitgelieferte Beans können mit der Maus auf die Arbeitsfläche gezogen und während der Laufzeit angepaßt werden. Novell will nach einem Bundling-Abkommen Java Studio mit Intranetware, Corel mit seinem Office-Paket ausliefern.

Ein weiteres präsentiertes Tool für Nicht-Programmierer ist schon seit längerer Zeit erhältlich: Es handelt sich dabei um "Jamba" von Aimtech http://www.jamba.com .

Als einer der größten Java-Betreiber verteilte IBM eine Betaversion von "Visual Age for Java". Die Entwicklungsumgebung unterstützt ebenfalls die Komponententechnologie Javabeans und wird Mitte des Jahres für Windows und OS/2 verfügbar sein.

Die Startup-Company Objectsoft http://www.objsoft.com führte ihre "Brewmaster Tools for Java vor". Es handelt sich dabei um eine komplette Entwicklungsumgebung, die für Windows und Sun Solaris erhältlich ist.

Zwei Varianten des völlig in Java geschriebenen RAD-Werkzeugs "Super Mojo" bietet die Penumbra Software Inc. http://www.penumbrasoftware.com an: eine Standardausführung für 295 Dollar und ein "Enterprise Solution Pack" für 495 Dollar, das ODBC- und JDBC-Unterstützung enthält. Das Tool ist bereits konform mit JDK 1.1 und unterstützt Javabeans.

Ein preisgünstiges Integrated Development Environment (IDE) für Suns JDK legte die Tek-Tools Inc. http://www.tek-tools.com mit "Kawa 2.0" vor. Das Produkt läuft unter 32-Bit-Windows und kostet 49 Dollar.

Für Java-willige Visual-Basic-Programmierer existieren zwei einschlägige Werkzeuge: "Applet Designer" von Tvobjects http://www.tvobjects.com und "Vbix" von Halcyon Software http://halcyon.com . Beide erlauben das Programmieren von Java-Anwendungen in Basic und können bestehende VB-Projekte importieren. Letzteres ist völlig in Java entwickelt und produziert direkt Byte-Code. Solche Anwendungen erhalten kein "100% Pure Java"-Zertifikat - im Gegensatz zum Applet Designer, der den Umweg über Quellcodekonvertierung nimmt.

Die Arbor Intelligent Systems Inc. (http://www.aisys.com) präsentierte mit "Advance for Java" ein Dokumentationsprogramm. Es ist in der Lage, die Klassenhierarchie grafisch darzustellen und verfügt über eine HTML-Exportroutine.

Neben den eigentlichen Entwicklungswerkzeugen bieten einige Hersteller mittlerweile Klassenbibliotheken für verschiedene Anwendungen an. Die Zenacomp Inc. (http://www.zenacomp.com) stellte "Zframe" vor. Dieses Framework umfaßt Klassen zur Erstellung mehrstufiger Java-Anwendungen. Ein Hauptaugenmerk legten die Entwickler auf Funktionen für den Datenbankzugriff. Ebenfalls auf Datenbankanbindung spezialisiert ist die Weblogic Inc. (http://www.weblogic.com) mit ihren "T3 Server Products". Zusätzlich hat der kalifornische Hersteller "Event T3" und "Remote T3" für Partitionieren von Anwendungen im Programm.

Die Java-One-Produktübersicht wird in der nächsten Ausgabe fortgesetzt.