Spezielle Anforderungen bei der Handelssoftware:

Anfragen um Textkonserven ergänzen

03.08.1984

ERLANGEN - Obwohl eine Vielzahl von Programmen im Handel verfügbar sind, richtet sich die Auswahl von branchenneutraler oder -unabhängiger Lösung nach den besonderen Anforderungen des Unternehmens. Kriterien wie Schutz der Stammdatensätze, minimaler Eingabeaufwand und individuelle Auswertungsmöglichkeit der Datenbestände umreißen das Leistungsprofil der Software. Als notwendige Ergänzung zur marketingorientierten Handelslösung gilt die Betreuung bei Wartung und Aktualisierung.

Zufriedenstellende Lösungen für kleine, mittlere und große Handelsbetriebe bestehen aus den Grundkomponenten Lagerwirtschaft, Finanzbuchhaltung und Fakturierung, die über Schnittstellen miteinander verbunden sind. Bei einem umfassenden Gesamtkonzept enthalten sie ebenfalls die Lohn- und Gehaltsabrechnung sowie die Kostenrechnung.

Ob branchenabhängige Handelsprogramme oder branchenneutrale Lösungen bevorzugt werden sollen, hängt von den besonderen Anforderungen an das Programm ab:

Für spezielle Handelsbetriebe, etwa Glasgroßhandel mit Preisermittlung der Veredelungsleistungen, empfehlen sich branchenspezifische Lösungen. Andererseits bieten praxiserprobte und qualifizierte branchenneutrale Handelsprogramme nahezu allen Handelszweigen umfassende Lösungsmöglichkeiten da die Standardsoftware ohne großen Aufwand an die besonderen Erfordernisse sowie an die gewachsene Organisation angepaßt werden kann.

Die Software sollte modular aufgebaut sein. Der Groß- oder Einzelhandel kann dann eine Systemkonfiguration entsprechend seinen individuellen Anforderungen auswählen. Das Programmsystem darf bei entsprechenden Hardwarevoraussetzungen keine Grenzen nach oben aufweisen.

Das dialogorientierte Programm schützt die Stammsätze, welche die Kunden-, Artikel-, Parameter- und Debitorenstammsätze enthalten, durch Schlüsselwörter, um den Zugriff zu begrenzen.

Der manuelle Eingabeaufwand wird auf ein Minimum reduziert. Im Rahmen einer integrierten Konzeption liefern sich die einzelnen Programme den größten Teil der Daten in maschinell lesbarer Form an. Dadurch vermindert sich die Gefahr der Eingabefehler, gleichzeitig steigt der Rationalisierungseffekt.

Wird ein Angebot geschrieben, braucht die Anfrage lediglich um die neuen Artikelpositionen und eventuell Textkonserven ergänzt und ausgedruckt werden. Geht der Auftrag ein, so erfolgt Auftragsbestätigung und Lieferscheinschreibung automatisch. Bei überschrittenem Kreditlimit des Kunden erscheint eine Meldung. Die Lieferscheine werden automatisch in Rechnungen überführt, wobei nachträgliche Änderungen jederzeit möglich sind.

Preis-, Inventur-, Ladenhüter- und Mindestbestandslisten können mit Hilfe der Lagerwirtschaftsprogramme permanent erstellt, angezeigt oder ausgedruckt werden.

Durch Schnittstellen zur Finanzbuchhaltung kommen die Kundenstammdaten, die im automatischen Zahlungsverkehr und im Mahnwesen weiterverarbeitet werden, nur einmal zur Erfassung.

Eines der wichtigsten Auswahlkriterien für marketingorientierte Handelslösungen stellen die individuellen Auswertungsmöglichkeiten der Datenbestände dar. So sind Kundenumsatzstatistiken, ABC-Analysen, Artikelumsatz-, Vertreter-, Provisions- und Produktgruppenstatistiken unbedingte Voraussetzungen.

Weitere Funktionen wie Kalkulation, Filialabrechnungen, auch intern als Profitcenter, Datenübernahme von Kassenregistrierung als Online- oder Offline-Variante sollten im Bedarfsfall bewältigt werden können.

Nicht zuletzt trägt eine detaillierte und vollständige Dokumentation des Softwareherstellers erheblich zum Verständnis der Programmabläufe bei. Als Sicherheitsgarantie für den Anwender bietet der Softwarelieferant Wartungsdienste zur Programmaktualisierung und Betreuung an.

Die Autoren sind Mitarbeiter der Gerald Hübschmann Unternehmensberatung, Erlangen.