Anforderungs-Management für Eclipse-Nutzer kostenlos: Trend/Analyst

23.08.2007
Von Simon Wiedemann und Gerhard Versteegen

Dokumentenorientierung steht im Vordergrund

Sowohl das Lasten- als auch das Pflichtenheft wird seit Jahren totgeredet. Aber Totgesagte leben länger. Nach wie vor existieren diese beiden Dokumententypen in Projekten und gelten als eine Art Arbeitsanweisung für die Entwicklerteams. Problematisch ist, dass es sich dabei meist um starre, in Stein gemeißelte Artefakte handelt. Anfallende Änderungen werden zwar im Code und auch in der zugehörigen Dokumentation nachvollzogen, Pflichten- und Lastenheft hingegen bleiben oft unberührt.

Der gesamte Lebenszyklus einer Anforderung.
Der gesamte Lebenszyklus einer Anforderung.

Diese Situation kann spätestens bei der Überprüfung von Abnahmekriterien zu Problemen führen, insbesondere wenn die Änderungswünsche keinem klar dokumentierten Änderungsprozess unterliegen. Die Community Edition von Trend/Analyst geht hier einen anderen Weg: Es erfolgt eine direkte Integration von prosaischem Text und Diagrammen (UML, BPMN etc.) innerhalb eines Dokuments. Die Diagramme sind mit im Modell abgelegt und so stets aktuell. Eine Verlinkung auf externe Grafikdateien, wie sie in diesem Kontext häufig vorgenommen wird, entfällt. Problematisch bei solchen Verlinkungen auf externe Grafikdateien ist die Aktualität dieser Dateien. Da sie in der Regel durch einen separat anzustoßenden Export zum Beispiel aus einem CASE-Tool entstehen, ist nicht gewährleistet, dass es sich bei der Grafikdatei immer um das aktuelle Diagramm handelt. Wird hingegen das Diagramm im Modell selber gehalten, liegt automatisch die jüngste Version vor. Auf diese Weise lassen sich Pflichten- und Lastenhefte nicht nur generieren, sie werden auch bei abgenommenen Änderungen stets aktualisiert, ohne dass ein manuelles Eingreifen erforderlich ist.

Entsteht auf diesem Weg ein Pflichten- oder Lastenheft, besteht ein wesentlicher Vorteil darin, dass im Metamodell die erforderliche Struktur für diese beiden Dokumententypen festgelegt ist. Die eigentliche Generierung kann dann rollenbezogen vorgenommen werden. Betrachtet man die derzeitige Praxis bei der Erstellung von Lasten- und Pflichtenheften, so stellt man fest, dass diese größtenteils mit Hilfe von Microsoft Word entstehen. Dabei werden Vorlagen genutzt, die dem Dokument eine gewisse Struktur verleihen sollen. Das klingt zwar in der Theorie sinnvoll, die Praxis zeigt jedoch, dass diese Struktur nicht eingehalten wird, weil solche Dokumentenvorlagen keinen zwingenden Charakter haben: Man kann die vorgegebenen Bereiche ausfüllen, man kann sie aber auch ebenso gut ignorieren. Letztlich führt dies dazu, dass keine Vergleichbarkeit oder Auswertemöglichkeiten der Lasten- beziehungsweise Pflichtenhefte existieren, weil kein verlässliches Zahlenmaterial zugrunde liegt. Durch das von Trend/Analyst unterstützte Model Driven Requirements Engineering und die darin verankerte Modellierung im Metamodell wird diese Situation vermieden. (ue)