Der vierteljährlich erscheinende McAfee Threats Report belegt einen weiteren Anstieg von Malware, Viren und Rootkits. Insgesamt hat die Anzahl der Bedrohungen von knapp 70.000 im ersten Vierteljahr des Jahres auf mehr als 90.000 im zweiten Quartal zugenommen. Die am stärksten steigende Kategorie sind dabei Angriffe auf mobile Geräte mit dem Android-Betriebssystem.
Dieser Anstieg bei Android-Geräten entspräche denen auf PCs in vergangenen Jahren, schreiben die Autoren von McAfee: „Dass die Malware in vielerlei Hinsicht der von PC-Angriffen ähnelt, ist keine Überraschung. Schließlich haben die Autoren jahrelang Erfahrungen mit anderen Betriebssystemen gesammelt.“ Der Schadcode sei deshalb schon weit über das Versuchsstadium hinaus und voll ausgereift. Und die Angreifer wüssten genau, wonach sie suchen: Die Attacken richteten sich fast immer auf das Ausspähen von persönlichen und Firmendaten.
Dabei nähmen vor allem so genannte „Drive-by-Downloads“ zu, bei denen schon der Besuch einer Website eine Infektion auslöst. Zwar ist, anders als auf dem PC, eine Installation der Software durch den Smartphone-Besitzer nötig, „aber wenn Angreifer die Schadsoftware 'Android System Update 4.0.apk' nennt, zerstreut das meist alle Bedenken“, schreiben die Autoren des Threat-Reports.
Außerdem hat McAfee beobachtet, das ein Botnet versucht, Android-Geräte zu rekrutieren und für kriminelle Zwecke zu instrumentalisieren. Die Angreifer steuern die Zombie-Geräte über einen Twitter-Account. Der Name des Botnet-Clients ist Android/Twikabot.A. „Indem sie Twitter für die Steuerung des Botnets benutzen, können sie auf die Ressourcen zugreifen, ohne für einen Server bezahlen zu müssen und die Geräte von Opfern für ihre Zwecke missbrauchen“, so die Threat-Spezialisten von McAfee.
Aber auch die Besitzer von Mac-Geräten sollten sich nicht allzusehr in Sicherheit wiegen: Zwar sei die Anzahl der registrierten Angriffe im Vergleich zu Android oder Windows nach wie vor gering, habe aber während der letzten vier Quartale kontinuierlich zugenommen.