Gegen Fragmentierung

Android-Updates zukünftig über Market möglich?

30.03.2010
Mit den kommenden Android-Versionen Froyo und Gringerbread will Google der drohenden Fragmentierung des Betriebssystems begegnen.

Obwohl das Android OS erst am 23. September 2008 auf dem T-Mobile G1 seine Premiere feierte, gibt es bereits vier Systemversionen (1.5, 1.6, 2.0, 2.1), die auf mehr als 30 verschiedenen Modellen laufen. Im Moment entwickelt Google die Plattform schneller, als die Hersteller ihre Geräte dafür anpassen können. Hinzu kommen Software-Modifikationen durch die Netzbetreiber und durch die Hersteller. Die Folge ist, dass viele Anwendungen aus dem Android Market gar nicht mehr auf allen Android-Geräten funktionieren. Außerdem weiß der Nutzer nie, ob sein Gerät überhaupt die aktuellen Funktionen von Android unterstützt.

Google will das Problem lösen, indem es Standardanwendungen und Teile des Betriebssystems über den Android Market zugänglich macht. Ein gutes Beispiel ist Google Maps, das zwar auf allen Smartphones vorinstalliert ist, gleichzeitig aber auch über den Market zugänglich ist und Geräte-übergreifend aktualisiert werden kann. Dieses Prinzip soll auf Teile des Betriebssystems ausgeweitet werden. Der Nutzer kann sich dann die System-Aktualisierungen einfach aus der Android-Download-Plattform herunter laden und muss nicht mehr warten, bis sie vom Hersteller angepasst und vom Netzbetreiber freigegeben wurden. Ein konkretes Beispiel ist das Motorola Milestone, dessen Besitzer bereits ungeduldig auf ein Update von Android 2.0 auf 2.1 warten. Zukünftig laden sie Neuerungen wie Live-Wallpaper, einen verbesserten Browser und eine erweiterte Sprachsteuerung einfach über den Market herunter, sobald sie von Google veröffentlicht werden.

Wie tiefgreifend sich Komponenten des Systemkerns einfach über den Market austauschen und aktualisieren lassen, ist allerdings noch unklar. Hinzu kommt, dass die Geräte-Hersteller nur ein begrenztes Interesse an einer Vereinheitlichung von Android haben dürften, weil sie sich mit modifizierten Betriebssystem-Versionen von der Konkurrenz abgrenzen - ein gutes Beispiel dafür sind die Oberflächen Sense (HTC) und Timescape (Sony Ericsson).

Engadget schreibt, dass die neue Update-Strategie von Google mit der kommenden Version Froyo starten und mit der darauf folgenden Version Gingerbread fortgeführt werden soll. Das hört sich nach einem langfristigen Projekt an.

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