Wartungsmodus

Android mit dem Recovery-Modus retten

25.07.2018
Von Sandra Ohse

Das kann der Wartungsmodus

Das Menü des Recovery-Modus bietet eine Hand voll Funktionen, zwischen denen Sie wählen können. PC-Welt erklärt, was sich hinter den einzelnen Optionen verbirgt:

reboot system now: Diese Funktion ist wohl die meist genutzte innerhalb des Recovery-Modus. Nach dem Anwählen startet Ihr Smartphone neu im normalen Android-Betriebssystem.

Über diese Funktion können Sie nicht nur Anwendungen außerhalb des Play-Stores installieren, sondern auch Custom-ROMs flashen.
Über diese Funktion können Sie nicht nur Anwendungen außerhalb des Play-Stores installieren, sondern auch Custom-ROMs flashen.

apply update from ADB: Die ADB (Android Debug Bridge) stellt eine Software-Schnittstelle zwischen Ihrem PC und dem Smartphone dar, die eine direkte Kommunikation per USB zwischen den beiden Geräten ermöglicht. Mögliche Aktionen sind das Flashen von Custom-ROMs (alternative Betriebssysteme) und die Installation von Anwendungen. Für die Verwendung der ADB benötigen Sie das Programm „ ADB Tools“ (ADB ist Teil der Android-SDK) auf Ihrem PC, und der Treiber für Ihr Phone muss ebenfalls installiert sein. Zusätzlich müssen Sie in den Smartphone-Einstellungen unter „ Entwickler-Optionen" die Funktion „USB-Debugging“ aktivieren, und das Phone natürlich per USB-Kabel mit dem PC verbinden. Danach können Sie zum Beispiel über den Befehl

adb devices

testen, ob die Verbindung steht. In diesem Fall wird eine Geräte-ID zurückgegeben. Mit dem Befehl

adb sideload <Dateiname.zip>

übertragen Sie dann die gewünschte Datei vom PC auf Ihr Smartphone und installiert das Update oder System.

Die Option „apply update from SD card“ ermöglicht es Ihnen, auf Updates für Ihr mobiles Gerät von Ihrer Micro-SD-Karte zurückzugreifen.
Die Option „apply update from SD card“ ermöglicht es Ihnen, auf Updates für Ihr mobiles Gerät von Ihrer Micro-SD-Karte zurückzugreifen.

apply update from external storageoder apply update from SD Card: Beim Anwählen dieser Funktion sucht der Recovery-Modus nach Betriebssystem-Updates in Form von ZIP-Dateien auf der Micro-SD-Karte Ihres Handys. Durch die Bestätigung des gewünschten Updates mit der Power-Taste führt Ihr Smartphone dieses sofort aus. Beispiel hierfür können Custom-ROMs sein, mit denen Sie Ihr Android-Betriebssystem flashen, also überspielen.

Mit dem Factory-Reset löschen Sie alle Daten auf dem internen Speicher. Hier ist Vorsicht geboten: Der Vorgang lässt sich nicht rückgängig machen!
Mit dem Factory-Reset löschen Sie alle Daten auf dem internen Speicher. Hier ist Vorsicht geboten: Der Vorgang lässt sich nicht rückgängig machen!

wipe data/ factory reset: Bei dieser Option sollten Sie besonders große Vorsicht walten lassen, denn der Vorgang lässt sich nicht rückgängig machen. Wenn Sie einen Factory-Reset durchführen, gehen alle von Ihnen vorgenommenen Einstellungen, installierten Apps, Kontakte, Dateien und die Verknüpfung mit Ihrem Google-Konto verloren. Das Gerät wird in den Werkszustand zurückgesetzt. Es gilt allerdings zu beachten, dass ein Factory-Reset weder etwas am Root-Zustand, noch an aufgespielten alternativen Betriebssystemen ändert. Auch ist die Sim-Karte von einem Factory-Reset nicht betroffen. Theoretisch müssen Sie die Karte während des Reset also nicht aus dem Gerät entfernen.

Bei sensiblen Daten sollten Sie sicherheitshalber aber trotzdem vorher ein Backup erstellen, um mögliche Risiken beim Fehlschlagen des Vorgangs zu vermeiden. Ein Problem kann bei gespeicherten Apps auf der SD-Karte auftreten. Während der Zurücksetzung zum Werkszustand wird die Verknüpfung der Apps zum Android-System gelöscht. Zwar existieren die Apps weiter auf der Speicherkarte, lassen sich danach aber nicht mehr anwenden – Sie müssen diese also erneut herunterladen und installieren.

wipe cache partition: In der Cache-Partition liegen temporär gespeicherte Daten des Systems sowie der Android-Anwendungen. Hierbei handelt es sich um Daten, die häufig Verwendung finden: Durch das Zwischenspeichern im Cache wird der Zugriff auf die Daten beschleunigt. Durch das Anwählen dieser Funktion gehen keine persönlichen oder wichtigen Daten verloren, da sie zusätzlich im Ordner data/data hinterlegt sind und sich bei einem Neustart erneut auslesen lassen.

Über die Funktion „wipe cache partitione“ löschen Sie den temporären Cache-Speicher
Über die Funktion „wipe cache partitione“ löschen Sie den temporären Cache-Speicher

apply update from cache: Beim Anwählen dieser Funktion haben Sie die Möglichkeit, auf ein im Cache gespeichertes Update zuzugreifen. Dieses müssen Sie allerdings vorher dort hinterlegen. Um jedoch auf den Cache-Speicher zugreifen zu können, benötigen Sie Superuser-Rechte auf Ihrem Smartphone (siehe Abschnitt „Rooten auf eigene Gefahr“) Hierfür müssen Sie Ihr Smartphone rooten. Die Funktion „apply update from cache“ unterscheidet sich nur in punkto Speicherort von den bereits genannten Optionen „apply data update from ADB“ sowie „apply update from external storage“.

Android endlich wieder schnell - so geht's