Echtzeit-Karte dank "FLOW"-System

Android-App sichert Wasserversorgung in Afrika

23.03.2011
Von pte pte
Eine neue mobile Anwendung erlaubt es der US-Non-Profit-Organisation Water for People, Wasserdaten festzuhalten und auf einer Echtzeitkarte in Google Earth zu speichern.

Die Versorgung der Bevölkerung Afrikas mit sauberem Trinkwasser stellt für die vor Ort agierenden Hilfsorganisationen ein zunehmendes Problem dar. Um der Wasserknappheit effektiver entgegentreten zu können, hat die US-Non-Profit-Organisation Water for People nun ein System namens "Field Level Operations Watch" - kurz FLOW - vorgestellt, das die Überwachung der Wasserversorgung auch in abgelegenen kleinen Dörfern sichern soll. Als technologische Basis hierfür dient eine Android-basierte Smartphone-App, die in Kooperation mit dem Softwareentwickler Gallatin Systems wurde.

"Jetzt können wir mit einem Handy in ein Dorf gehen, die jeweiligen GPS-Koordinaten aufzeichnen, ein Foto aufnehmen, die Antworten der Dorfbewohner auf unsere Fragen notieren und haben alle relevanten Informationen auf einen Blick zur Verfügung", schwärmt Water-for-People-CEO Ned Breslin gegenüber Cnet. Die neue Technologie habe nicht nur eine deutliche Kostenreduktion mit sich gebracht, sondern auch die Arbeit seiner Hilfsorganisation, die sich um die Errichtung und Wartung der zur Wasserversorgung notwendigen Infrastruktur bemüht, drastisch erleichtert.

Schneller und effizienter

"Unser Traum ist es, dass eine Frau auch in einem kleinen Dorf die Möglichkeit hat, Bescheid zu geben, wenn ihre Wasserpumpe nicht mehr funktioniert und wir so schnell wie möglich darauf reagieren können", erläutert Breslin. Bislang war es den Hilfskräften nur schwer möglich, an derartige Informationen heranzukommen. Mit FLOW lassen sich solche Daten viel schneller und effizienter sammeln und abrufen. "Über ein Handynetz werden die gesammelten Daten zunächst weiter an ein Analyseprogramm und dann an Google Earth geschickt, wo die Ergebnisse in Echtzeit angezeigt werden", erklärt Breslin.

Erfolgreicher Test in Ruanda

Dass das innovative Android-App-System in der Praxis tatsächlich einen Quantensprung in der Verbesserung der Wasserversorgungssituation bedeutet, haben erste Testläufe in abgelegenen Dörfern Ruandas bewiesen. Dem Water-for-People-CEO zufolge haben seitdem schon unzählige andere Organisationen ihr Interesse an der neuen Technologie bekundet. Eine der bekanntesten davon ist etwa die Weltbank, die sich darum bemüht, die insgesamt rund 7.000 Wasserstellen in den ländlichen Gebieten Liberias zu vermessen und auf ihre Sicherheit hin zu prüfen. (pte/mb)