21. August wird als Release-Datum gehandelt

Android 8 / O: Alle Infos zu den Neuerungen

14.08.2017
Von  und Andreas Hitzig
Wenn Dennis nicht gerade ein Smartphone testet oder ein Youtube-Video abdreht, ist er im Fitnessstudio oder in den Alpen beim Motorradfahren (Sommer) oder Snowboarden (Winter) zu finden – Sport gehört für ihn einfach zum Leben dazu. Nicht zu vergessen ist seine Reiseleidenschaft, er fühlt sich vor allem in den USA gut aufgehoben – zumindest für eine gewisse Zeit.
Android O befindet sich offiziell im Beta-Programm und steht kurz vor dem Release! Wir zeigen, wie Sie Android O auf Ihrem Handy installieren und welche neuen Funktionen das System mit sich bringt. Außerdem beantwortet das Entwickler-Team wichtige Fragen - hier die Antworten.

Android 8 soll höchstwahrscheinlich am 21. August 2017 erscheinen. Das twittert der für gewöhnlich zuverlässige Mobil-Experte und Leaker Evan Blass. Ein Tweet des Android-Experten David Ruddock bestätigt diesen Termin. Wie der Codename der Android-Version lautet, verraten die beiden aber nicht.

Letzte Woche hatte es noch geheißen, dass die finale Version von Android O schon ab dieser Woche verfügbar sein soll. Zumindest für das Pixel-Smartphone von Google. Das meldete jedenfalls David Ruddock von Androidpolice per Tweet. Wobei Ruddock damals bereits einräumte, dass eine Verschiebung noch möglich sei. Dazu kommt es nun offensichtlich tatsächlich.

Zuletzt war für App-Entwickler die Preview 4 von Android O erschienen. Laut Ruddock sei die aber schon älter und die Google-Entwickler hätten bereits fortgeschrittenere Versionen fertiggestellt. Aktuellere Google-Smartphones werden als erste Geräte das Android-O-Update erhalten. Diverse andere Hersteller haben aber bereits ebenfalls entsprechende Android-O-Updates angekündigt. Offen ist derzeit noch, nach welcher Süßspeise Android 8 benannt wird. Heißer Favorit bleibt Oreo. Zuletzt gab es aber auch das Gerücht, der neue Name könnte aus der Tierwelt kommen: Android Octopus. In den Vorabversionen war ein Oktopus-Easter-Egg entdeckt worden. Warum sollte Google allerdings mit der süßen Tradition brechen?

Das Beta-Programm für Android O hatte kurz nach der Google I/O Mitte Mai mit der Preview 2 offiziell begonnen. Damit wanderte Android 8 vom Alpha-Stadium zur Betaphase, die nicht mehr nur für Entwickler freigegeben ist, sondern auch von Ihnen vorab ganz offiziell getestet werden kann. Seit dem 8. Juni ist die aktuelle Developer Preview 3 verfügbar. Zeitgleich hat Google auch offiziell verkündet, dass die neue Android-Version die Versionsnummer 8 trägt. Am 17. Juli hat Googles Entwickler-Team sich Fragen der Reddit-Community gestellt und beantwortet. Die wichtigsten Themen lesen Sie unten unter "Googles Entwickler Team beantwortet Fragen auf Reddit".

Wem es jetzt schon in den Fingern kribbelt, der kann sich mit seinem Google-Account für das Beta-Programm anmelden und Android O via OTA-Update (over-the-air) auf sein unterstütztes Handy laden. Bedenken Sie aber, dass die aktuelle Betaversion sowie die kommenden Updates noch Fehler enthalten können, die zur Beeinträchtigung der Funktionen führen können ( bekannte Probleme). Ihr Feedback hilft Google dabei, das Android-System zu verbessern. Wie Sie Ihr Google-Handy, wie das Google Pixel, manuell flashen, erklären wir Ihnen weiter unten. Zu den unterstützten Geräten zählen die folgenden Google-Produkte:

Googles Entwickler Team beantwortet Fragen auf Reddit

? Alle Fragen und Antworten zu Android O auf Reddit

Dark Mode: Google experimentiert bereits seit den Developer Previews von Android Marshmallow und Nougat mit einem nativen Nachtmodus, der nicht nur Blaulicht filtert. Die Funktion hat die Previews aber nie überlebt und schafft es auch diesmal nicht in die finale Android O-Version. Das liegt vor allem an dem großen Design-Aufwand des eigenen Systems. Jedoch auch an der Umwandlung des Looks von Apps. Es gibt bereits Anwendungen mit eigener "Dark Mode"-Funktion, was zeige, dass die Nutzer ein solches Feature stark begrüßen würden. Die Entwickler arbeiten hart an der Umsetzung.

Desktop Modus: Samsung hat mit dem DeX eine Erweiterung für sein Galaxy S8 auf den Markt gebracht, um Inhalte mit optimierter Oberfläche auf einem großen Monitor anzuzeigen. Dazu gäbe es laut Entwickler-Team aktuell keine Pläne. Man arbeite aber weiter am Fenster-Managment, um diese unter anderem in der Größe zu ändern. Der Fokus bei Android O lag aber auf der Bild-in-Bild-Funktion, die wir Ihnen weiter unten vorstellen.

Emojis: Google wird in Android O die bekannten, aber veralteten "Blob"-Emojis (dt.: Klecks) ersetzen. In den letzten Jahre hat Unicode das Spektrum an Emojis deutlich erweitert und neue Kategorien geschaffen. Außerdem erfreuen sich die größeren Stickers in Messager-Apps großer Beliebtheit. Vor diesem Hintergrund war es nun an der Zeit für eine visuelle Auffrischung.

Android O heißt: Der Name des Android-System wird mindestens genauso heiß erwartet wie der letztendliche Release der offiziellen System-Version. Wofür nun das "O" steht, verrät das Entwickler-Team jedoch nicht - er wird aber noch diesen Sommer bekannt, denn der Release steht ebenfalls kurz bevor. Zumindest haben einige Entwickler ihre eigenen Ideen preisgegeben, wie die Version heißen soll. Also können wir davon ausgehen, dass Android so nicht genannt werden wird:

Mike Cleron: Okra Pudding
Alan Viverette: Oak Tree Cookie
Selim Cinek: Android On to P
Anwar: Ovaltine
Benjamin Poiesz: Android Oobleck

Developer Preview 3

Die jetzt zur Verfügung stehende "Developer Preview 3" ist die aktuellste Beta-Version von Android O. Die Build OPP3.170518.006 enthält bereits die finalen APIs und das offizielle SDK.

Sie befindet sich in einem frühen Stadium des neuen Systems. Erst die Preview-Versionen 3 und 4 mit Release Mitte Juni und Mitte Juli enthalten die finalen APIs und SDK sowie annährend finale System-Images. Erst in Q3 2017 startet der Rollout von Android O offiziell.

? Diese Geräte erhalten Android 8 / O

Der erste Start

Nach der Installation von Android 8 heißt Sie das Betriebssystem mit einem neuen Hintergrundbild willkommen.
Nach der Installation von Android 8 heißt Sie das Betriebssystem mit einem neuen Hintergrundbild willkommen.

Die Installation ging auf dem Nexus 5X erstaunlich schnell vonstatten. Nach gut 5 Minuten erscheint bereits wieder die von Android 7 bekannte Boot-Animation. Auch sonst erinnert auf den ersten Blick – außer dem erneuten Hinweis Googles auf das Betaprogramm – nichts an Android O. Ein Kontrollblick unter „Einstellungen –> System“ bestätigt allerdings direkt das aktualisierte Betriebssystem.

Was auf den ersten Blick auf dem Startbildschirm nicht direkt aufgefallen ist, wird allerdings spätestens beim Aufruf der Einstellungen deutlich. Hier hat sich einiges getan, nicht nur bei der Anordnung der einzelnen Elemente.

Überarbeitete Einstellungen

Google hat die Einstellungen von Android 8 komplett überarbeitet und die Menüeinträge deutlich verringert.
Google hat die Einstellungen von Android 8 komplett überarbeitet und die Menüeinträge deutlich verringert.

Die Google-Entwickler haben die Einstellungen konsequent überarbeitet und ihnen nicht nur ein neues Symbol verpasst, sondern auch die Anzahl der Einträge deutlich reduziert. Dafür ist dann auch das Menü von Android 7 verschwunden, das Sie per Wisch von links einblenden konnten. Stattdessen sind nun alle Netzwerkverbindungen – egal ob über WLAN oder Mobilfunk – unter der Rubrik „Netzwerk und Internet“ gruppiert. Die Kopplung mit anderen Geräten finden Sie bei Android O unter „Verbundene Geräte“.

Durch die Anpassungen stehen jetzt insgesamt noch 13 Menüpunkte in den Einstellungen zur Verfügung. Wenn Sie sich erst einmal an die neue Menüstruktur gewöhnt haben, trägt dies sicherlich zur besseren Übersichtlichkeit bei.

Optimierter Dateimanager

Der Dateimanager von Android 8 wurde überarbeitet und bietet Ihnen jetzt rudimentäre Funktionen zum Kopieren, Verschieben und Anlegen von Strukturen.
Der Dateimanager von Android 8 wurde überarbeitet und bietet Ihnen jetzt rudimentäre Funktionen zum Kopieren, Verschieben und Anlegen von Strukturen.

Der Dateimanager bietet nun die grundlegenden Interaktionen an, die notwendig sind, um Dateien zu löschen, zu kopieren oder zu verschieben. Sie können damit sogar – entsprechende Berechtigungen vorausgesetzt – neue Ordner anlegen und Dateien dorthin verschieben. Auf jeden Fall kann der überarbeitete Dateimanager, den Sie über das Downloadsymbol aufrufen, einer App wie dem „ES Datei Explorer“ nicht das Wasser reichen. Für die meisten Anwender ist dank des erweiterten Funktionsumfangs jedoch keine zusätzliche App mehr erforderlich.

? Blob Emojis sterben aus

Abgeschaut bei Custom-ROMs

Die eine oder andere Neuerung, die in Android 8 eingeflossen ist, haben sich die Entwickler sicherlich auch von den diversen Custom-ROMs abgeschaut. Bei diesen gehört es inzwischen zum Standard, viele Elemente der Oberfläche, etwa die Navigationsleiste oder den Sperrbildschirm, an die eigenen Anforderungen anzupassen. Diesem Umstand trägt auch Android 8 Rechnung und bietet Ihnen die Möglichkeit, die Statusleiste Ihres Smartphones oder Tablets zu personalisieren. Dazu sind jedoch zwei vorbereitende Schritte notwendig: Als ersten müssen Sie die Entwickleroptionen aktivieren. Dazu tippen Sie wie bereits in den vorherigen Android-Versionen im Menü „Einstellungen –> System –> Über das Telefon“ mehrfach auf den Eintrag „Buildnummer“. Daraufhin erscheint ein Zähler, der anzeigt, wieviel Klicks noch bis zur Aktivierung der Entwickleroptionen notwendig sind. Anschließend wischen Sie zweimal von oben nach unten, bis das vollständige Schnellstartmenü angezeigt wird. Drücken Sie dort lange auf das Zahnrad, bis Sie einen Hinweis über die Aktivierung des „System UI Tuner“-Menüs erhalten. Sie finden dieses danach ebenfalls unter „Einstellungen –> System“. Innerhalb des Menüs legen Sie über den Menüpunkt „Statusleiste“ das entsprechende Aussehen fest. Sie können verschiedene Symbole in der Schnellstartleiste ein- und ausblenden sowie Einträge wie die Prozent-Akkuanzeige beim Laden ergänzen. Es stehen Ihnen an dieser Stelle noch nicht so viele Funktionen wie bei einem Custom-ROM zur Verfügung. Google geht mit der Ergänzung aber in die richtige Richtung.

Wenn Sie ein Google Pixel oder Pixel XL besitzen, bietet Ihnen die DP3 innerhalb des „System UI Tuners“ weitere Möglichkeiten der Anpassung: Sie können die Navigationsleiste um weitere Symbole ergänzen und diesen Icons Funktionen zuweisen. Ebenso ist es möglich, den Sperrbildschirm anzupassen und von diesem aus beispielsweise Google Drive oder auch die Nachrichten-App zu starten. Bei unserem Nexus 5X standen diese Möglichkeiten zum Testzeitpunkt jedoch (noch) nicht zur Verfügung.

Längere Laufzeit für Ihr Endgerät

Google hat die Batterieansicht komplett überarbeitet und deutlich übersichtlicher gestaltet.
Google hat die Batterieansicht komplett überarbeitet und deutlich übersichtlicher gestaltet.

Eine der zentralen Neuerungen von Android 8 ist der Plan Googles, mithilfe eines restriktiveren Managements der Hintergrundaktivitäten die Batterielaufzeit eines Smartphones oder Tablets spürbar zu verlängern. Google schreibt den App-Entwicklern mit Einführung des neuen Betriebssystems vor, wie lange die Hintergrundaktivitäten der Apps andauern dürfen. Werden diese Zeitlimits überschritten, beendet Android automatisch den laufenden Prozess. Zusätzlich soll auch die Standortbestimmung – bekanntermaßen ein gewichtiger Faktor bei der Batterielaufzeit – deutlich restriktiver gehandhabt werden. Ob die Maßnahmen in Summe dafür ausreichen werden, die Laufzeit spürbar zu verlängern, werden die nächsten Monate zeigen, wenn die App-Entwickler ihre Apps angepasst haben.

Mithilfe des „System UI Tuners“ können Sie das Aussehen der Statusleiste Ihren Anforderungen anpassen.
Mithilfe des „System UI Tuners“ können Sie das Aussehen der Statusleiste Ihren Anforderungen anpassen.

Neben den Hintergrundaktivitäten, die zur Laufzeitverlängerung beitragen sollen, hat Google auch das Akkumenü grundlegend überarbeitet. Aus der Diagrammansicht für die voraussichtliche Laufzeit wurde eine Batterie mit Füllstandanzeige. Die Restlaufzeit ist als zusätzliche Textinformation im Fenster zu finden. Dies macht das komplette Menü deutlich übersichtlicher.

Die besten Android-Smartphones im Test

Benachrichtigungen im Griff

Kategorien erlauben es Ihnen unter Android 8, die Benachrichtigungen von Apps besser zu steuern.
Kategorien erlauben es Ihnen unter Android 8, die Benachrichtigungen von Apps besser zu steuern.

Nicht minder interessant sind die Neuerungen, die sich Google im Umgang mit den App-Benachrichtigungen hat einfallen lassen. Abhängig von der Anzahl und Art der installierten Apps werden Sie von Whatsapp, Twitter, Facebook & Co. mit Nachrichten überhäuft. Dabei wird es bei zunehmender Anzahl von Apps und Nachrichten immer schwieriger, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Dies hat auch Google erkannt und bietet ab Android 8 „Benachrichtigungskanäle“ an. Damit haben die Entwickler erstmals die Möglichkeit, die Benachrichtigungen ihrer Apps in Kategorien zu unterteilen. Sie als Nutzer können anschließend diesen Kategorien verschiedene Eigenschaften zuweisen und abhängig davon die Berechtigungen steuern. Unwichtige Nachrichten lassen sich beispielsweise konsequent blockieren. Nachrichten aus wichtigen Kategorien können Sie dagegen mit einem Signal und einer Bildschirmbenachrichtigung versehen. Und: Falls Sie eine wichtige Nachricht nicht gleich beantworten wollen, ist sie nicht verschwunden. Sie können sich bei Android 8 auch nach 15, 30 oder 60 Minuten noch mal daran erinnern lassen.

Damit Sie wichtige Nachrichten nicht aus dem Blick verlieren, können Sie sich diese nach einer bestimmten Zeit erneut anzeigen lassen.
Damit Sie wichtige Nachrichten nicht aus dem Blick verlieren, können Sie sich diese nach einer bestimmten Zeit erneut anzeigen lassen.

Sie können diese Einstellungen bereits übergreifend festlegen. Allerdings bedarf es erst noch der generellen Weiterentwicklung der Apps, bevor diese Funktionen im Alltag zum Einsatz kommen.

Mit den „Notification Dots“ sehen Sie beim ersten Blick auf Ihren Startbildschirm, über welche Apps Sie neue Nachrichten erhalten haben. Whatsapp, Facebook & Co. zeigen dann einen Punkt für die neue Nachrichten.

Die Einführung von „Badges“ erlaubt es den Entwicklern einer App, direkt auf dem Startbildschirm die Anzahl neuer Ereignisse anzeigen zu lassen.
Die Einführung von „Badges“ erlaubt es den Entwicklern einer App, direkt auf dem Startbildschirm die Anzahl neuer Ereignisse anzeigen zu lassen.

Deutlich übersichtlicher sind auch die Hinweise zu Anwendungen im Hintergrund geworden. Wenn Sie mit dem Finger nach unten wischen, sehen Sie diese im ersten Schritt zusammen mit einigen Symbolen aus der Schnellstartleiste in einer komprimierten Form. Damit bleibt genügend Platz für aktuelle Informationen wie eingegangene Mails oder Whatsapp-Nachrichten.

Siehe auch:Samsung Galaxy S8 und S8+ im Test

Mehr Farben und Bild-in-Bild

Wenn Sie auch ein iPad Ihr Eigen nennen, ist Ihnen sicherlich der Bild-in-Bild-Modus bekannt. Sie können damit beispielsweise in einem kleinen Fenster über „Zattoo“ die Fußball-Liveübertragung anschauen und parallel dazu im Browser surfen. Dies soll für bestimmte Apps auch unter Android 8 möglich sein. Erste Dienste wie Youtube und Netflix haben bereits angekündigt, die Funktion mit einem der nächsten Updates zu unterstützen.

Mit Wi-Fi Aware zieht Android eine weitere Funktion nach, die bereits unter iOS verfügbar ist – als Airplay. Falls die Geräte die Funktion unterstützen, sollen sie miteinander kommunizieren können, ohne mit dem Internet verbunden zu sein. Dies gelingt natürlich nur, wenn die Geräte einen gewissen Abstand nicht überschreiten.

WLAN-Automatismus

In den WLAN-Einstellungen legen Sie fest, ob sich Ihr Gerät automatisch mit einem bekannten WLAN verbindet und ob Sie über offene WLANs informiert werden.
In den WLAN-Einstellungen legen Sie fest, ob sich Ihr Gerät automatisch mit einem bekannten WLAN verbindet und ob Sie über offene WLANs informiert werden.

Es gibt noch weitere Komfortfunktionen, die im Zusammenhang mit WLAN unter Android 8 Einzug gehalten haben. Falls Sie aus Sicherheitsgründen oder auch Akkuspargründen Ihr WLAN unterwegs deaktivieren, müssen Sie dies nicht extra manuell wieder einschalten, wenn Sie wieder zu Hause sind. Die neue Funktion „Verbindung zu offenen Netzwerken herstellen“ aktiviert Ihr WLAN automatisch, wenn ein solches in der Nähe ist. Es bleibt zu hoffen, dass die deutsche Übersetzung noch angepasst wird, da sie etwas irritierend ist. Im englischsprachigen Original heißt diese Funktion „Turn on Wi-Fi automatically – Wi-Fi will turn back on near high-quality saved networks, like your home network”.

Ebenfalls in den WLAN-Einstellungen können Sie die Benachrichtigung zu offenen Netzwerken aktivieren, falls keine andere Verbindung verfügbar sein sollte. Sie erhalten hier aber nur eine Benachrichtigung und können anschließend selbst entscheiden, ob Sie eine Verbindung zu diesem Netzwerk aufbauen möchten.

„Smart Text“ und „Autofill“

Sehr hilfreich ist die „Autofill“-Funktion, die bei Formularen Vorschläge für die Inhalte der vorhandenen Felder liefert.
Sehr hilfreich ist die „Autofill“-Funktion, die bei Formularen Vorschläge für die Inhalte der vorhandenen Felder liefert.

Nicht mehr missen wollen Sie nach kurzer Zeit sicherlich „Smart Text“, bei der nach dem Markieren eines Textes kontextbezogene Funktionen angeboten werden. Haben Sie eine Telefonnummer markiert, wird die Telefon-App angezeigt oder bei einer Adresse Google Maps. Diese Funktion ist in der aktuellen Betaversion noch nicht aktiv, soll aber bis zum Final Release nachgeliefert werden.

Bereits implementiert ist dagegen „Autofill“. Erkennt Android in der Eingabe ein Formular, schlägt es anhand der Inhalte auf dem Bildschirm Informationen für das Ausfüllen vor. Dabei kann es sich sowohl um Passwörter, Adressen, Kreditkartendaten oder andere in Ihrem Google-Konto gespeicherten Informationen handeln.

Mehr Sicherheit

Die Funktion der „Apps aus unbekannter Herkunft“ wurde angepasst: Sie vertrauen einer App als Quelle (etwa Chrome).
Die Funktion der „Apps aus unbekannter Herkunft“ wurde angepasst: Sie vertrauen einer App als Quelle (etwa Chrome).

Google hat aus den letzten Sicherheitsvorfällen gelernt und zeigt Ihnen nun über die Benachrichtigungen die aktiven Hintergrundaktivitäten an.

Geändert hat sich auch das Vorgehen bei der Installation von Apps aus unbekannten Quellen. Diese Einstellung ist nicht mehr im Sicherheitsmenü zu finden. Wenn Sie jetzt eine APK auf Ihr Smartphone laden und ausführen möchten, erhalten Sie eine Rückmeldung, und Android O bietet Ihnen die Möglichkeit, der Quelle – also Ihrem Browser – zu vertrauen. Damit werden zukünftig alle APKs, die über den Browser installiert werden, als vertrauenswürdig eingestuft.

Als letzte wichtige Neuerung überprüft Android O alle installierten Apps im Hintergrund. Diese als „Google Play Protect“ verfügbare Funktion zeigt Ihnen den Sicherheitsstatus Ihres Endgeräts an. Sobald eine schädliche App erkannt wird, informiert Sie der Dienst über den Fund.

Weitere interessante Funktionen

Google hat das Aussehen der Emojis angepasst und diese deutlich runder gemacht.
Google hat das Aussehen der Emojis angepasst und diese deutlich runder gemacht.

Auch in dieser Android-Version hat Google die Sammlung der Emojis erweitert. Laut einem Blogartikel von Emojipedia sind genau neun neue Exemplare hinzugekommen. Darüber hinaus ist das Aussehen der Emojis angepasst worden. Diese sind jetzt deutlich runder als bei Android 7.

Im Blog von Emojipedia finden Sie einen ausführlichen Artikel mit vielen Beispielen zu Emojis und deren Veränderungen über die Android-Versionen hinweg.

Nicht nur die nonverbale Kommunikation soll verbessert werde, auch bei der Soundwiedergabe stehen Neuerungen an: So hat Google angekündigt, verschiedene Bluetooth-Audio-Codecs von Drittherstellern direkt zu unterstützen. Bestätigt sind aktuell Sonys LDAC sowie Qualcomms aptX-(HD)-Format. Ob noch weitere hinzukommen, werden die verbleibenden Releases zeigen.

Fazit

Android O bietet einige neue interessante Funktionen. Die dritte Entwickler-Preview arbeitet bereits recht stabil, Sie merken jedoch an der einen oder anderen Stelle noch den Betastatus. So hat in unserem Test beispielsweise die Bluetooth-Verbindung im Auto nach wenigen Sekunden auf stumm geschaltet.

Genauso lästig sind die nicht funktionierende Batterieanzeige und die falsche Uhrzeit in der Statusleiste. Aber dies sind alles Kinderkrankheiten, die Google bis zum finalen Release im dritten Quartal in den Griff bekommen wird.

So geht's auch: Smartphone mit Android O manuell flashen

Sie können Ihr Handy aber auch manuell mit der neuen Android-Firmware flashen. Nachfolgend erklären wir Ihnen, wie das funktioniert und welche Dateien dafür notwendig sind. Für diese Anleitung haben wir ein Google Pixel mithilfe des SkipSoft Unified Android ToolKits über einen Windows-PC geflasht, das von dem Entwickler Mark Skippen stammt. Das Toolit unterstützt laut Webseite aktuell 35 Android-Geräte, zu denen auch einige Samsung-Handys wie das Galaxy S6 gehören. Alternativ können Sie Ihr

Handy auch via ADB laut Google-Anleitung flashen.

Mit dem Skipsoft Unified Android Toolkit können Sie Android 8 alias Android O auf Ihrem Handy wie dem Google Pixel installieren und nutzen.
Mit dem Skipsoft Unified Android Toolkit können Sie Android 8 alias Android O auf Ihrem Handy wie dem Google Pixel installieren und nutzen.

Hinweis: Beim Flash-Vorgang können Fehler auftreten, die im schlimmsten Fall das Smartphone stilllegen – was als „Bricken“ bekannt ist. Das Flashen erfolgt auf eigene Gefahr. Weder der Hersteller noch wir sind verantwortlich für etwaige Schäden, die entstehen könnten.

In dieser Anleitung haben wir die Developer Preview 1 von Android O im Alpha-Stadium, die nur für Entwickler gedacht ist, auf dem Pixel installiert. Dadurch kann es zu Fehlern oder Abstürzen einzelner Programme, aber auch des Systems kommen. Erst die Betaversion ist auch für die tägliche Nutzung gedacht.

Backup anlegen: Bevor es losgeht, sollten Sie unbedingt ein Backup Ihres Smartphones anfertigen. Das ist beispielsweise mit der Desktop-Anwendung My Phone Explorer möglich. Oder Sie nutzen die vom Hersteller bereitgestellte Software, sofern sie eine Backup-Funktion besitzt.

? Android-Backup erstellen - so geht's

Android 8.0 alias Android O: Downloads und Treiber installieren

Bevor Sie Ihr Android-Gerät - in diesem Fall das Google Pixel - flashen können, benötigen Sie ADB- und Fastboot-Treiber, die Android-Treiber für Ihr Handy, das Android-Toolkit und natürlich die Firmware Android O. Wir haben die ADB- und Fastboot-Treiber über das Android SDK heruntergeladen, den Download können Sie aber auch über das Toolkit starten.

? Android SDK Tools für Windows, Mac oder Linux inklusive ADB/Fastboot-Treiber

? Skipsoft Unified Android Toolkit

? Preview-Version von Android O

Laden Sie die beiden Tools herunter und installieren Sie diese. Die Geräte-Treiber Ihres Handy werden üblicherweise automatisch installiert, wenn Sie Ihr Handy via USB an den PC anschließen. Ansonsten können Sie auch die über das Toolkit für den entsprechenden Hersteller installieren. Das Android-O-Image ist eine ZIP-Datei, die Sie nur abspeichern, aber nicht entpacken.

Smartphone vorbereiten: Bevor Sie Ihr Handy flashen können, müssen Sie "USB-Debugging" und "OEM Entsperren" in den Entwickleroptionen aktivieren. Um diese freizuschalten, tippen Sie sieben Mal auf den Eintrag "Build-Nummer" in den Einstellungen unter "System - Über das Telefon".

Google Pixel mit Android O flashen

Starten Sie das installierte Unified Android Toolkit als Administrator - Rechtsklick auf das Programm und "Als Administrator ausführen" auswählen. Jetzt arbeiten Sie in einer Eingabeaufforderung - die Bedienung: Sie tippen einen auszuführenden Befehl wie eine Zahl oder einen Buchstaben gemäß Anleitung ein und bestätigen immer mit "Enter".

Schließen Sie nun Ihr Handy via USB an den PC an. Auf dem Gerät lassen Sie die Kommunikation zwischen Smartphone und PC zu, indem Sie auf dem aufpoppendem Fenster "USB-Debugging erlauben?" "Von diesem Computer immer erlauben" aktivieren und "OK" drücken.

Toolkit: Suchen Sie Ihr unterstütztes Gerät aus der Liste und tippen Sie die davorstehende Zahl im Toolkit ein und bestätigen Sie mit Enter. Beim Google Pixel ist es "07". Nachdem das Programm nötige Dateien heruntergeladen hat, wählen Sie aus der Liste die Build-Version Ihres Smartphones aus - diese zeigt das Tool Ihnen an. Sollte keine Build-Nummer mit der Ihres Smartphones übereinstimmen, entscheiden Sie sich für die Version, die ihr am nächsten ist. Obwohl unser Pixel mit "Android 7.1.2 N2G47T" läuft, tippen wir "23" ein und wählen damit "Android 7.1.1 [Build NOF27B]" aus.

Im Main Menu des Toolkits nach der Handy-Auswahl können Sie den Bootloader entsperren und die Firmware mit Android O flashen.
Im Main Menu des Toolkits nach der Handy-Auswahl können Sie den Bootloader entsperren und die Firmware mit Android O flashen.

Bootloader entsperren: Um das Google Pixel zu flashen, müssen Sie nun den Bootloader entsperren. Wählen Sie dazu "3. Unlock/Re-Lock/Check your device Bootloader" und anschließend "1. Unlock Bootloader" aus. Überprüfen Sie im nächsten Schritt, ob "USB-Debugging" und "OEM entsperren" tatsächlich aktiviert sind und bestätigen Sie den Unlock-Vorgang im Toolkit mit "y" für "yes". Ihr Handy startet dann in den Fastboot-Modus beziehungsweise in das Bootloader-Menü. Highlighten Sie dann Sie dann mithilfe der Lautstärke-Wippe "Yes" aus und bestätigen Sie die Auswahl mit der Power-Taste. Der Bootloader wird entsperrt.

Nachdem Sie den Bootloader erfolgreich entsperrt haben, startet das Handy. Das kann länger als gewohnt dauern. Sobald das Handy wieder vollständig hochgefahren ist, richten Sie es erneut ein, schalten Sie die Entwickleroptionen wieder frei und aktivieren Sie USB-Debugging erneut.

Nach dem Bootloader Unlock geht's ans Flashen. Seien Sie geduldig, das kann ein paar Minuten dauern.
Nach dem Bootloader Unlock geht's ans Flashen. Seien Sie geduldig, das kann ein paar Minuten dauern.

Google Pixel flashen: Nun können Sie einen Custom-Recovery-Modus flashen, um relativ einfach ZIP-Dateien zu installieren oder bestimmte Einstellungen vorzunehmen. Das erfolgt im Main Menu über "6. Flash Recovery - 3. Flash TWRP Touch Recovery".

Jetzt beginnen Sie mit dem Flash Ihres Pixels. Im Main Menu wählen Sie Punkt 9 aus, um ein Stock Factory Image zu flashen. Navigieren Sie in Ihrem Windows Explorer nun in den Ordner des Toolkit-Programms "Unified_Android_ToolKit". Legen Sie dann die heruntergeladene ZIP-Datei von Android O in den Ordner "put_google_factory_image_here\GooglePixel". Im Toolkit wählen Sie nach dem Kopiervorgang die Option "2. Flash Google Stock Image" aus. Bestätigen Sie die Nachfragen nach einem entsperrten Bootloader und der Image-Datei, um das Flashen des Google Pixels zu starten.

Nach dem erfolgreichen Flashen, startet das Handy neu und Sie können Android 8 nutzen.
Nach dem erfolgreichen Flashen, startet das Handy neu und Sie können Android 8 nutzen.

War der Flash-Vorgang erfolgreich, der etwas Zeit in Anspruch nehmen kann, dann startet das Handy automatisch und Sie müssen es nur noch einrichten.

Herzlichen Glückwunsch, Sie nutzen nun eine Preview-Version von Android 8.0 aka O!