Anbieter wollen in den asiatischen Markt Nach furiosem Start schwaechelt Nippons neues Mobilfunksystem

17.11.1995

TOKIO (IDG) - Japans NTT Corp. und vier grosse TK-Anbieter, darunter Cable & Wireless aus Grossbritannien und die Hongkong Telecom, wollen gemeinsam mit einem Personal Communication System (PCS) den asiatischen Markt erobern. Das zunaechst erfolgreiche Debuet der Konkurrenzloesung zu den GSM-Netzen in Japan hat die Anbieter in ihrem Vorhaben bestaerkt. Analysten bewerten das System dagegen zurueckhaltender.

Im Juli wurde der Verkauf des Personal Handyphone Systems (PHS) mit einer grossen Ueberraschung gestartet. Die Anbieter der Handgeraete konnten der Nachfrage kaum Herr werden. Waehrend die Handies ungefaehr soviel kosten wie GSM-Geraete, betragen die Gebuehren jedoch nur ein Drittel. Das Manko der Nippon-Loesung ist allerdings die Reichweite. Jede Feststation empfaengt lediglich im Umkreis von 200 bis 500 Meter die Signale des Handy, kann dafuer aber auf Telefonzellen oder Verkaufsautomaten angebracht und an das ISDN-Netz angeschlossen werden.

In Hongkong testet der lokale Carrier zusammen mit Hutchinson Telecom derzeit die Loesung fuer den Stadtstaat und den Suedosten Chinas, waehrend die PT Telekommunikaski PHS die Brauchbarkeit fuer Indonesien prueft. Dennoch stehen die Chancen fuer das System in Asien nicht besonders gut, da in vielen nationalen Maerkten des Fernen Ostens die Konkurrenten von Motorola und Ericsson ihre GSM- Netze bereits etabliert haben. Und auch in Europa, einem Markt, den die PHS-Anbieter ebenfalls im Visier haben, konnten sich bereits die zellularen Netze durchsetzen.

In Japan hatte der Erfolg zudem eine selbstgefaehrdende Seite. Wegen der ueberwaeltigenden Anfangsnachfrage kam es zu erheblichen Lieferengpaessen und Systemausfaellen. Analysten erwarten nun, dass das Kundeninteresse erheblich nachlassen wird.