Analysten: Vista wirbelt den Sicherheitsmarkt durcheinander

16.05.2006
Die Yankee Group bezweifelt jedoch den Erfolg des XP-Nachfolgers im Unternehmensumfeld.

Die neuen Sicherheitsfunktionen in Microsofts nächster Betriebssystemgeneration "Vista" werden den Markt für Sicherheitslösungen rund um Windows "dramatisch verändern". Zu diesem Schluss kommt die Yankee Group in ihrem Report "Microsoft Vista Won't Stopp the Windows Security Market". Einige Bereiche könnten nahezu "austrocknen", befürchtet Andrew Jaquith, einer der Autoren der Studie. Besonders in den Bereichen für Anti-Spyware und Desktop-Firewalls könnte es für die Konkurrenz eng werden - hier erwartet die Yankee Group eine "dramatischen Rückgang".

Andere Bereiche hingegen werden nicht oder nur wenig durch die neue Windows-Generation beeinträchtigt: So haben die Anbieter von Virenschutzlösungen für Unternehmen nach Meinung der Analysten kaum etwas zu befürchten. Auch die Nachfrage nach Produkten wie Festplattenverschlüsselungslösungen werde durch Vista nur "geringfügig" zurückgehen.

Die Yankee Group empfiehlt Sicherheitsanbietern, Microsoft dort zu attackieren, "wo es am schwächsten ist" - dem Security-Management. Außerdem raten die Analysten, den Markt für Desktop Firewalls aufzugeben - "der Kampf lohnt nicht". Schließlich sollten sie sich auf die vorhandenen Windows-Systeme konzentrieren und den Mehrwert herausstellen, den sie den Anwendern bieten können.

Letztere dürfen sich auf das neue Betriebssystem freuen, denn ihnen stellt die Yankee Group "spektakuläre Verbesserungen der Gesamtsicherheit" in Aussicht. Doch auch wenn Vista den Analysten zufolge etwa 80 Prozent der Windows-Schwachstellen beseitigt, werden Sicherheitsprobleme "weiterhin eine unumstößliche Tatsache für Microsoft" bleiben, warnen sie. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Dritthersteller auch weiterhin einen "robusten" Sekundärmarkt bedienen können, dessen Gesamtvolumen die Analysten auf 3,6 Milliarden Dollar beziffern.

Vistas Erfolg im Unternehmensumfeld hält die Yankee Group jedoch für nicht gesichert. Vor allem Herausforderungen im Bereich Usability und zusätzliche Hardwarevoraussetzungen würden die Verbreitung des neuen Betriebssystems bremsen. (ave)