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Analysten: US-Chiphersteller profitieren von gestiegener Nachfrage

09.10.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Analysten erwarten, dass viele Chiphersteller in der anstehenden Berichtssaison mit guten Zahlen glänzen werden. Grund dafür seien vor allem die gesunkenen Lagerbestände sowie die gestiegenen Chippreise. Die Entwicklung kommt allerdings nicht unerwartet, nachdem der Prozessorriese Intel seine Prognosen vor einem Monat bereits das zweite Mal in dem Quartal anhob (Computerwoche online berichtete). Daneben kündigte auch der US-Halbleiterkonzern Texas Instruments (TI) an, dass Umsatz und Gewinn im Berichtsquartal voraussichtlich am oberen Ende der bisherigen Prognose liegen werden.

Wegen des anstehenden Weihnachtsgeschäfts ist das dritte Quartal für Chiphersteller traditionell umsatzkräftig. Dank der gestiegenen Nachfrage nach Notebooks, dem unerwartet guten Wachstum im Handy-Geschäft sowie einer leichten Erholung im TK-Sektor hoffen Marktbeobachter aber, dass sich diese Stärke bis ins Schlussquartal fortsetzt.

Entsprechendes deuten auch die Prognosen der Analysten an: Laut Umfrage von First Call Thomson rechnet die Wall Street im Schnitt, dass der Branchenprimus im dritten Quartal einen Gewinn von 23 Cent pro Aktie bei 7,7 Milliarden Dollar Umsatz meldet. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum hatte Intel bei Einnahmen in Höhe von 6,5 Milliarden Dollar ein Plus von elf Cent je Anteil ausgewiesen. Für das Schlussquartal 2003 erwarten die Analysten im Mittel einen Profit von 26 Cent je Aktie und 8,3 Milliarden Dollar Umsatz. Das Unternehmen wird am kommenden Dienstag seine Quartalszahlen vorlegen.

Auch Intel-Rivale Advanced Micro Devices (AMD) wird nach Schätzungen von Marktbeobachtern im dritten Quartal die Erwartungen erfüllen. Grund dafür ist aber weniger das Prozessor-, sondern das Flash-Memory-Geschäft. Laut Umfrage von First Call Thompson rechnen die Analysten, dass das Unternehmen seinen Verlust pro Aktie gegenüber dem Vorjahresquartal von 74 auf 37 Cent senken kann. So erwarten die Finanzexperten im Schnitt, dass die Einnahmen von 508,2 Millionen auf 858,6 Millionen Dollar ansteigen. AMD wird am 16. Oktober seinen Quartalsbericht vorlegen.

Wegen der stärkeren Nachfrage nach Drahtlos-Chips hatte Texas Instruments vor einem Monat seine Umsatzerwartung für das aktuelle Berichtsquartal auf 2,39 bis 2,49 Milliarden Dollar konkretisiert. Als Gewinnprognose nannte der Chiphersteller aus Dallas 20 bis 22 Cent pro Aktie, einen Erlös von 13 Cent je Titel aus dem Verkauf von 24,7 Millionen Micron-Aktien und zusätzliche Forschungskosten in Höhe von 23 Millionen Dollar miteinkalkuliert. TIs Profit aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit schätzen die von First Call Thomson befragten Analysten auf neun Cent pro Aktie, beim Umsatz werden im Mittel 2,4 Milliarden Dollar erwartet. Damit würde das Pro-forma-Ergebnis des Konzern gegenüber dem Vorjahreszeitraum stagnieren, während die Einnahmen um etwa 200 Millionen Dollar wachsen. (mb)