High-end-PCs schüren die Nachfrage

Analysten sehen Engpaß bei SDRAM-Chips

28.02.1997

Die zunehmende Prozessorgeschwindigkeit führt in vielen PCSystemen dazu, daß die derzeit gebräuchlichen Extended-Data-Out-(EDO-)DRAMs durch schnellere SDRAM-Bausteine ersetzt werden (SDRAM = Synchronous Dynamic Random Access Memory). Etliche große Hersteller von 16-Mbit-SDRAMs haben deshalb angekündigt, die Produktion hochzufahren. Trotzdem könnte das Angebot schon in der zweiten Jahreshälfte die Nachfrage nicht mehr befriedigen, meinen Marktbeobachter.

"Wir werden eine ernste Knappheit an SDRAMs erleben", glaubt etwa Hajime Sasaki, Senior Executive Vice-President bei der NEC Corp., dem zweitgrößten DRAM-Hersteller der Welt. Auch bei NECs wichtigstem Konkurrenten, der südkoreanischen Samsung Electronics Co. Ltd., und bei der japanischen Mitsubishi ist man der Ansicht, die ständig steigenden Taktraten der Intel-Prozessoren würden letztlich zu einer Unterversorgung mit SDRAMs führen.

Die Auswirkungen werden unterschiedlich beurteilt. Wenn die Preise stiegen, würden einige PC-Bauer etwas mehr für ihre Systeme berechnen, glauben manche Analysten. Wahrscheinlicher sei es aber, daß die Rechner einfach mit weniger Arbeitsspeicher ausgeliefert würden. Andere Marktbeobachter sind hingegen der Meinung, daß der Einsatz von SDRAMs bei Standard-Office-Anwendungen kaum Performance-Steigerungen bringe und daher nicht in jedem Fall erforderlich sei.