Nach den Clients folgen künftig die Firmen-Server

Analysten prophezeien glänzende Aussichten für Java

22.10.1999
MÜNCHEN (CW) - Der europäische Markt für Java-Software wächst auch in den nächsten Jahren stark an. Nach einer aktuellen Studie des Marktforschungsunternehmens Frost & Sullivan werden 2005 in dem Bereich fast 2,2 Milliarden Dollar umgesetzt. Hauptfaktor für die positive Entwicklung ist nach Meinung der Analysten die Plattformunabhängigkeit der Programmiersprache.

Mit der Entwicklung der Enterprise Javabeans ist Java nach Aussage von Frost & Sullivan nun bereit, die Server in den Unternehmen zu erobern. Gerade für Anwender mit heterogenen Umgebungen stelle sich die Portabilität der Sprache als ein Mittel heraus, den innerbetrieblichen Programmieraufwand drastisch zu reduzieren. Daraus resultierten Effizienzsteigerungen, da Programme lediglich einmal geschrieben werden müßten, um danach auf verschiedenen Plattformen abzulaufen.

Weitere Impulse kämen vom umfangreicheren Spektrum der Java-Applikationen, die zudem immer schneller und ausgereifter würden. Neue Lösungen, so die Vermutung der Analysten, laufen künftig mit der gleichen Geschwindigkeit wie C++-Anwendungen ab. Das Wachstum des Java-Marktes hängt nach Aussage des Branchenspezialisten Andy Tanner Smith allerdings davon ab, daß die Programmiersprache nicht in plattformspezifische Implementierungen aufgespalten wird.

Mit einem Umsatzanteil von rund 40 Prozent bilden die Programmierwerkzeuge gegenwärtig den größten Anteil im Java-Markt. Hauptzielgruppen sind nach Meinung der Auguren Finanzdienstleister sowie Telcos und Versorgungsunternehmen. In Zukunft spielt die Musik jedoch im Bereich der Java-Anwendungen: Im Jahr 2005 werden mehr als 40 Prozent aller Umsätze mit dem Verkauf von Applikationen erwirtschaftet (siehe Grafik).

Der europäische Markt wird nach wie vor von Großbritannien und Deutschland dominiert. Allein hierzulande erwirtschaftete die Branche im Jahr 1998 Umsätze von knapp 67 Millionen Dollar mit Java-Produkten. Allerdings müßte Deutschland nach Meinung von Frost & Sullivan künftig Anteile an Regionen wie die iberische Halbinsel, Skandinavien und die Benelux-Staaten abtreten. Die langsame Entwicklung in Frankreich sei auf die zögerliche Einstellung der Franzosen zum Internet zurückzuführen. In den nächsten Jahren werde allerdings der Rückstand aufgeholt. Die komplette Studie ist ab sofort zum Preis von knapp 4000 Euro erhältlich, weitere Informationen finden sich im Internet unter http:// www.frost.com.