Anbieter stöhnen unsere rapidem Preisverfall

Analysten: Für den Modem-Boom bleiben nur noch einige wenige Jahre

20.11.1992

MÜNCHEN (CW) - Goldene Jahre für Modem-Anbieter prophezeien zwei Marktstudien - wenn auch nur für kurze Zeit.

So rechnet das amerikanische Marktforschungsunternehmen Mirc für den US-Markt bis 1998 mit jährlichen Wachstumsraten von bis zu ach t Prozent. Für den deutschen Markt erwartet eine Studie der Motorola UDS, Wiesbaden, im Jahr 1992 eine Steigerung um 14 Prozent.

1992 wird das Umsatzvolumen für Modems einer internen Motorola-Studie zufolge 300 Millionen Mark erreichen. Der rapide Preisverfall läßt jedoch Absatzsteigerungen von 40 bis 50 Prozent auf Zuwachsraten von lediglich 14 Prozent beim Umsatz schrumpfen. Der Marktreport des Modem-Herstellers prognostiziert eine Halbierung der Endkundenpreise bis 1995. Schweren Zeiten gehen die Hersteller analoger Geräte am Ende der 90er Jahre entgegen: Die Marktforscher erwarten für die Jahrtausendwende einen Einbruch des analogen Modern-Marktes, da mit einer starken Nachfrage nach ISDN-Terminaladaptern, dem Substitutionsprodukt für Modems, zu rechnen sei.

Doch noch können die Modem-Hersteller mit wachsenden Erträgen rechnen. Bis 1995 halten die Auguren von Motorola ,eine Umsatzsteigerung von etwa zehn bis 15 Prozent pro Jahr für wahrscheinlich. Den Erkenntnissen des Modem-Herstellers zufolge haben etwa 50 Prozent der in Deutschland verkauften Geräte keine BZT-Zulassung.

Während in Deutschland laut Motorola 1992 noch über 70 Prozent der verkauften Geräte Wähl-Modems mit niedriger Übertragungsgeschwindigkeit waren, betrug deren Anteil in den USA nur noch 42 Prozent. Für die Zukunft rechnen sowohl Mirc als auch Motorola USD mit einem starken Trend zu High-Speed-Modems mit mehr als 9600 Bit/s Übertragungsrate. Nach Aussagen beider Studien wird sich auch die Fax-Option bei Modems zunehmend zum Standard entwickeln.