Arbeitsplatz Pharmazie

An vorderster Front dabei

14.04.2000

Martin Schaar, 25 Jahre alt, hat im September 1999 bei der Merck KGaA als Trainee in der Abteilung Information Services begonnen. Dort wird der Betriebswirt in einem einjährigen Crash-Kurs mit Sonderschulungen und Mitarbeit in Projekten zum Informationsexperten ausgebildet.

Ein Schwerpunkt seiner Ausbildung bildet das Thema Data Warehouse. Mit dieser Technologie hat der Pharmakonzern Neuland betreten. Demnächst sollen weltweit alle 150 Niederlassungen mit solch einem System arbeiten können. "Es geht darum, sämtliche, im Unternehmen weltweit verfügbaren Informationen transparent und allen zugänglich zu machen", skizziert Schaar die Erwartungen, die der Konzern an das Projekt stellt. Bei der Neueinführung mit an vorderster Front dabei sein zu können, das empfindet der Berufsanfänger als besondere Herausforderung.

Schon während seines Betriebswirtschaftsstudiums hat sich Schaar auf Informations-Management spezialisiert und dort an einem Projekt über Zahlungsverkehr im Internet mitgearbeitet. Diese Erfahrungen haben seine Entscheidung, im IT-Umfeld zu arbeiten, entscheidend beeinflusst. Dass seine Wahl auf Merck fiel, hat der Einsteiger eher dem Zufall zu verdanken. Auf einem IT-Recruiting-Workshop in Bonn stieß er auf das Pharmaunternehmen, das ihm auf Anhieb gefiel; zum einen wegen der breiten Produktpalette und zum anderen wegen der überzeugenden Präsentation des Vorstandsvorsitzenden Hans-Joachim Langmann: "Gehen Sie jeden Tag mit dem Gedanken zur Arbeit, dass Sie hier ihr ganzes Leben verbringen werden. Üblicherweise wird den Berufsanfängern geraten, doch nach zwei oder drei Jahren zu wechseln. Bei uns ist das anders. Sie sollten den Wunsch haben, bei uns möglichst lange zu bleiben und dann Missstände nicht nur auszusitzen, sondern aktiv etwas daran zu ändern",

warb Langmann beim Nachwuchs für seinen Konzern.

An seiner Ausbildung gefällt Schaar besonders gut, dass er von Anfang an in konkreten Projekten mitwirken durfte. So war er im Rahmen eines Data-Warehouse-Projektes an der Tool-Auswahl für ein Extraktionsprogramm beteiligt. Dafür musste er Kriterienbögen erstellen und an den Verhandlungen mit den Produktanbietern teilnehmen. "Das war sehr interessant, weil verschiedene Produkte vorgestellt und diese dann im Rahmen des von uns aufgestellten Kriterienkataloges getestet wurden."

Neben Data-Warehouse und sonstigen Datenbankanwendungen wird Nachwuchs-ITler Schaar besonders in puncto Beratung geschult. Die kompetente Beratung der Fachbereiche ist eine zentrale Aufgabe der IT-Abteilung - und mitunter ein schwieriges Problem: Die unterschiedlichen Fachsprachen und Arbeitskulturen müssen kompatibel gemacht werden, um optimale technologische als auch produkt- und dienstleistungsspezifische Lösungen erzielen zu können.

Nach Abschluss seines Trainee-Programms möchte sich Schaar auch weiterhin mit dem Thema Data Warehouse beschäftigen. Erstens, weil es ein Zukunftsthema ist, das noch viele Entwicklungsmöglichkeiten bietet, und zweitens, weil er hofft, damit einige Jahre im Ausland arbeiten zu können.

Das Unternehmen Merck

Umsatz: ca. 8 Milliarden Mark (weltweit)

Mitarbeiter: weltweit 33 000: davon 500 Informatiker; Standort Deutschland: ca. 8300: davon 250 Informatiker

Anforderungsprofil für den IT-Sektor: Einschlägiges Studium in Informatik, Natur- oder Ingenieurwissenschaften mit IT-Grundkenntnissen; Branchen-Know-how, Teamfähigkeit, internationale Kommunikationsfähigkeit, Auslandserfahrungen, arbeitsfähige Englischkenntnisse

Bedarf: ständig. IT-Spezialisten entwickeln Programme für Forschung und Logistik, die sie dann konfigurieren und einsetzen. Die Programmentwicklung und Bereitstellung gehört zu den Kernaufgaben des Bereiches Information Services.