Neue Herausforderungen für die IT
Neben Fachabteilung und Hausjuristen muss auch der Einkauf mitarbeiten. Die Mitwirkung der IT-Abteilung ist ohnehin unverzichtbar. Die Fachabteilungen zögern aber oft, IT-Bereich und Einkauf einzubeziehen - mit der Begründung, diese Abteilungen seien zu schwerfällig und neuen Lösungen gegenüber nicht aufgeschlossen.
Tatsächlich ist Cloud Computing für IT-Abteilungen wie für den Einkauf eine Herausforderung. Mit den Verträgen und ihren Problemen sind sie häufig nicht vertraut. Deshalb sollten diese Abteilungen unter Mitwirkung der Rechtsabteilung und auf Basis der formulierten Cloud-Strategie Standards und Musterregelungen entwickeln, die in alle Cloud-Verträge des Unternehmens Eingang finden.
Außerdem müssen die Mitarbeiter dieser Abteilungen geschult werden, um die Verträge besser zu verstehen und erfolgreicher zu verhandeln. Gerade die IT-Abteilung kann davon erheblich profitieren.
Cloud Computing führt insgesamt zu geänderten Anforderungen an die IT-Abteilungen. Es geht nicht mehr so sehr um die Betreuung der eigenen IT-Infrastruktur, sondern um das Management der Services. Folglich wird es für die ITler immer wichtiger, an der Verhandlung von Cloud-Verträgen mitzuwirken, deren Einhaltung zu kontrollieren und auftretende Probleme zu lösen. Wenn sie dies Disziplinen beherrschen, werden die Fachabteilungen die Dienstleistungen der IT als Bereicherung empfinden und in Anspruch nehmen, bevor sie Cloud-Angebote bestellen.
- Wahrscheinlich nicht!
Denn nach Schätzung von Forrester Research sind höchstens fünf Prozent der IT-Abteilungen wirklich in der Lage, Private-Cloud-Services anzubieten. Wie der Analyst James Straten in einem aktuellen Forrester-Report sagt, ist der IT-Betrieb "Cloud-ready", wenn er folgende Bedingungen erfüllt: - Punkt 1:
Es gibt standardisierte Prozesse für Auslieferung, Konfiguration und Verwaltung von virtuellen Maschinen. - Punkt 2:
Deployment und Management der virtuellen Maschinen laufen automatisiert und Tool-gestützt ab. - Punkt 3:
Die Endanwender können über Self-Services real auf die angebotenen Dienste zugreifen. - Punkt 4:
Alle Geschäftseinheiten sind bereit, dieselbe Infrastruktur zu nutzen. - Bevor sie in Richtung Private Cloud ziehen können, ...
müssen die IT-Abteilungen noch effizienter in Sachen Server-Virtualisierung werden. Die meisten von ihnen verfügen eben nicht über konsistente Abläufe, mit denen sich Inbetriebnahme, Nutzung und Eigentumsverhältnisse von virtuellen Maschinen im Auge behalten lassen. So kommt es dann zu "Virtual Machine Sprawl" - oder auf Deutsch ausgedrückt: Es wächst ein schwer durchschaubarer Dschungel von virtuellen Maschinen. Damit rückt der ökonomische Nutzen der Private Cloud in weite Ferne, so Forrester. - Darüber hinaus müssten die IT-Abteilungen lernen, ...
einen ganzen Pool von virtualisierten Servern zu managen. Bislang sind die meisten lediglich auf einzelne virtuelle Maschinen oder Workloads ausgerichtet, so der Forrester-Report. - Ist das Virtualisierungshaus erst mal errichtet, ...
... können die Unternehmen die Private Cloud ins Visier nehmen. Forrester empfiehlt hier die folgenden Schritte: - Schritt 1:
Fangen Sie mit nicht-kritischen Workloads an und beweisen Sie, dass es funktioniert. - Schritt 2:
Sobald eine Geschäftseinheit gewillt ist, in Cloud Computing zu investieren, errichten Sie dafür eine brandneue Umgebung. - Schritt 3:
Verschaffen Sie sich die Unterstützung des Topmanagements, am besten einen ausdrücklichen Auftrag, wonach die Business Units einen gemeinsamen Pool virtueller Resourcen nutzen müssen. - Schritt 4:
Weisen Sie die Vorteile nach - dramatisch schnellere Inbetriebnahme und deutlich geringere Kosten. - Schritt 5:
Integrieren Sie Public Clouds als Ergänzung zur internen Cloud.