Nutzen von CAs Real World ist umstritten

An 3D-Oberfläche von Unicenter scheiden sich die Anwender-Geister

28.02.1997

Betatester wie auch interessierte Käufer äußerten sich unterschiedlich über das optionale Interface, mit dem sich der Administrator dreidimensional durch das DV-Zentrum und durch die Netze zoomen kann. Diese Möglichkeit hat CA sogar soweit getrieben, daß sich einzelne Maschinen und deren interne Komponenten betrachten lassen.

Einige Anwender meinen, das Netzwerk durch Real World besser in den Griff zu bekommen, weil die Probleme visualisiert werden. Andere sprechen dem verspielten Interface ab, für die eigene Tagesarbeit überhaupt geeignet zu sein.

"Das 3D-Feature ist eine spektakuläre Funktion. Ich bin mir aber nicht sicher, ob sie mir hilft, meinen Job zu erledigen", zweifelt Doug Walter, Assistant Director an der Brigham Young University in Provo, der mit Unicenter TNG das Uni-Netz in den Griff bekommen möchte. 3D-Grafiken an remote Administratoren zu verschicken, könnte zudem die Last im Netzwerk unnötig erhöhen. Ein weiterer US-Anwender mutmaßte gar, der größte Nutzen der ansehlichen Oberfläche sei, das System besser verkaufen zu können.

Ursprünglich hatte Computer Associates Unicenter für den reinen System-Management-Markt entwickelt. Die Version TNG wurde nun aber so erweitert, daß die Plattform das Ende-zu-Ende-Management von Systemen, Netzwerken und Applikationen bewältigen kann. Sie enthält zudem automatisierte Agenten und zeigt dem Verwalter, in welcher Weise auftretende IT-Probleme den Ablauf der Geschäftsprozesse gefährden können.

Dem Nutzen der neuen Oberfläche steht auch Michael Jaslowski, Senior Projekt Manager at Allstate Insurance Co. in Northbrook, Illinois, skeptisch gegenüber: "Real World ist vergleichbar mit einem neuen Auto. Natürlich ist es schöner, einen Porsche als einen Chevette zu haben.