Deftige Preisnachlässe bei Rechnern mit technischen Problemen:

Amstrad will Reputation zurückgewinnen

25.08.1989

NEU-ISENBURG (CW) - Erste Konsequenzen zog Amstrad aus technischen Pannen bei seinen Personal Computern: Die Rechner der Reihe PC-2000 werden erheblich preiswerter. Ausgelieferte Modelle dieser Serie mußten seit Ende Juli zurückgerufen werden, weil ein gravierender Fehler bei der Festplatten-Controllereinheit aufgetreten war.

Nachdem Amstrad wegen Herstellungsproblemen die Auslieferung der PC-2000-Reihe immer wieder verschieben mußte - sie war bereits im Februar 1988 angekündigt worden, in der Bundesrepublik kamen PC-2000-Modelle erst im Mai dieses Jahres auf den Markt -, hatte dieser zweite Rückschlag am Image des Unternehmens gekratzt (vgl. CW Nr. 31, S. 6 "Amstrad startet PC-Rückrufaktion").

Offensichtlich in diesem Zusammenhang ist die Preissenkungspolitik zu sehen, die die Amstrad GmbH nun bei der unter Kritik geratenen Produktlinie fährt. Von der Rückholaktion sind lediglich die Rechner mit 286- beziehungsweise 386-Prozessoren betroffen. Daß gerade in diesem Produktbereich nun die heftigsten Preisnachlässe stattfinden, ist lndiz für die Amstrad-Taktik, verlorenes Renommee auf dem Weg über den Geldbeutel des Kunden wieder zurückzugewinnen. Zudem dürfte die Amstrad GmbH, Neu-Isenburg, damit der befürchteten Möglichkeit entgegenzusteuern versuchen, wonach diese höherwertige Rechnerlinie wegen der technischen Probleme gleich nach der Markteinführung wieder in der Versenkung verschwinden könnte.

Ein Interessent kann nun alle PC-2000-Modelle mit einem 386-Prozessor zu einem Preisnachlaß von 2500 Mark kaufen, somit beispielsweise einen PC 2386 HD 12MD statt für bisher 10 000 nun für 7500 Mark. Bei allen anderen Rechnern liegt der Preisverfall zwischen 200 bis 500 Mark. Auch die VGA-Monitore werden zwischen 30 und 350 Mark preisgünstiger angeboten. Die Preisreduktion gilt nur in der Bundesrepublik Deutschland.