Start mit DevOps

Zusammenarbeit steigert den Unternehmenswert

03.07.2015 von Frank Sempert
Die Implementierung von DevOps sollte die Art der Organisation reflektieren. Während des Wirkens soll DevOPs im Einklang mit dem Ziel sein und den Fluss neuer Software-Releases kontinuierlich verbessern. DevOps ist in erster Linie eine kulturelle Veränderung der Zusammenarbeit im Sinne gemeinsamer Unternehmensziele.
Welche Software und Services sind bereits an Bord und was muss zugekauft werden? Das ist eine der Fragen, die bei der Planung von DevOp gestellt werden muss.
Foto: isak55 - shutterstock.com

Es empfiehlt sich, einen Blick auf die Wand zwischen Dev(elopment) und Op(eration)s zu werfen, um festzustellen, wie diese Trennung Auswirkung auf Geschäftsziele der Organisation hat. Es gilt ein Umdenken sowohl in der Entwicklung als auch bei Operations einzufordern, um über gemeinsame Metriken, die Business-Innovation, Effizienz und Kundenzufriedenheit gemeinsam zu steuern.

Beschreibung von DevOps

DevOps konzentriert sich darauf, die Freigabe von Software, die Verbesserung der Technologie sowie die Fähigkeit der Organisation, auf Geschäftsanforderungen zu reagieren, deutlich zu verbessern. Mehr Agilität und schnellere Release-Zyklen fahren einen kontinuierlichen Strom von Software in die Cloud, um ROI, Kunden-Zufriedenheit, Rentabilität und Marktanteile zu erhöhen.

DevOps besteht aus einer Reihe von Verfahren, die auf einer engen Zusammenarbeit zwischen Entwicklung und Operations baut, um den Fluss von Software-Versionen zu verbessern und die Realisierung von Business-Mehrwert für Kunden zu beschleunigen.

Bestandsaufnahme

Die Transformation zu DevOps beginnt mit der Bewertung des Unternehmens, der IT-Organisation und der Entwickler-Organisation, um in mehreren Dimensionen zu verstehen, was die wichtigsten Herausforderungen sein werden. Ein Rahmen, der dazu beitragen kann, diese Information zu liefern, ist das McKinsey 7S-Modell.

Strategie, Struktur, Systeme, Mitarbeiter, Fähigkeiten, Stil und übergeordnete Ziele sind zu betrachten, um Herausforderungen zu markieren und Bereiche der Aktivität zu adressieren. Hierzu stellen sich folgende Fragen:

APM: 5 Faktoren für den Erfolg von Projekten (Projektmanagement)
Projektmanagement
Die Association for Project Management (APM) hat für die Studie "Conditions for project success" 850 Projekt-Verantwortliche aus Wirtschaft und Öffentlicher Hand nach den Erfolgsfaktoren befragt.
Fünf Faktoren
Insgesamt kristallisierten sich zwölf Faktoren heraus. Fünf davon gelten als besonders relevant: Planung, Teamzusammensetzung, Zieldefinition, Governance und der Wille zum Erfolg.
Faktoren 1 bis 6
Außerdem spielen Sponsoren und Funding eine Rolle ...
Faktoren 7 bis 12
... sowie Methoden und Tools, die Unterstützung des gesamten Unternehmens, die Endanwender, Standards und alle Lieferanten, die mit dem Projekt zu tun haben.
Erfolgsquote
Lediglich 22 Prozent der Projekte gelten als voller Erfolg.
Theorie und Praxis
Alle genannten Erfolgsfaktoren seien den Projektleitern bekannt, schreibt die APM. Mit der Umsetzung dessen in der Praxis sind sie dann nicht immer zufrieden.

Basierend auf dem Verständnis, wie DevOps sich auf die Organisation auswirkt, ist eine Strategie und ein Plan für die Umsetzung zu entwickeln. Je nach dem Ergebnis, das erzielt werden soll, müssen entsprechende Analysen durchgeführt werden:

Empfehlung: Die Bewertung der IT-Organisation und ihrer Position im Unternehmen über mehrere Dimensionen, die eine Transformation beeinflussen können.

"Singen vom gleichen Blatt"

DevOps teilt viele kulturelle Eigenschaften mit agiler Entwicklung. Folglich wird eine anfängliche-DevOps Umsetzung zunächst sehr gut mit agilen Web-Projekten funktionieren. Andere LM-Praktiken - wie Waterfall oder Scaled Agile Methoden - können schwieriger, aber nicht unmöglich, mit DevOps integriert werden. Während DevOps ergebnisorientierte Erträge erzeugt, variieren der Aufwand, die Herausforderung und das Risiko bei der Umsetzung von DevOps im Vergleich zu entsprechenden Entwicklungsmethoden (siehe Abbildung).

Der Einfluss von DevOps bei bestehenden Entwicklungsmethoden.
Foto: Saugatuck Technology Inc.

In der Zwischenzeit ist ITIL auf der operativen Seite in der Regel das etablierte Prozess-Framework der Wahl. ITIL kann ein guter Ausgangspunkt für kooperative Gespräche mit Kollegen aus den operativen Sektionen sein. Es eignet sich dazu, Change Management, Release- und Deployment-Management, Incident-Management und Qualitäts-Angelegenheiten zu diskutieren. DevOps, wie Agile, sind ein Menschen-First-Ansatz. Obwohl alle vier Schlüsselelemente wichtig sind - Menschen, Prozesse, Technologie und Metriken - ist DevOps vor allem eine disruptive Veränderung der Kultur der Zusammenarbeit, um gemeinsam Unternehmensziele zu erreichen.

Empfehlung: "Alle Beteiligten auf eine (die gleiche) Seite bringen" = gemeinsames Wirken mit IT-Operations in Bezug auf gemeinsame Ziele und Aufgaben.

Wände niederreißen

Die Wand, die zwischen Dev(elopment) und Op(eration)s besteht, sollte übeprüft werden und ob diese Trennung Auswirkungen auf Geschäftsziele des Unternehmens hat. Dazu sollten übergreifende Teams gebildet und eventuelle Abhängigkeiten geplant werden. Ziel ist es hierbeim, den Einsatz vorhersehbar zu machen.

Die besten Web-Tools für verteilte Teams
Marktübersicht Collaboration-Tools
Das klassische Büro mit festen Arbeitszeiten verliert immer weiter an Bedeutung, verteilte Teams sind mittlerweile nichts Außergewöhnliches mehr. Um produktiv zu bleiben, sind sie allerdings auf Softwarelösungen angewiesen, mit denen sie effizient kommunizieren und zusammenarbeiten können. Eine Marktübersicht.
Dozeo: Produktive Online-Meetings
Mit Dozeo erhalten verteilte Teams ein eigenes Internet-Portal, auf dem sie Online-Meetings planen und abhalten können. Neben Planungs-Tools, Videokonferenzen mit mehreren Teilnehmern und den üblichen File-Sharing-Funktionen bietet der in Stuttgart entwickelte Online-Dienst eine Reihe weiterführender Features an, die für mehr Produktivität sorgen. Dazu zählt unter anderem die Möglichkeit, Dokumente, Bilder und Grafiken bequem präsentieren zu können. Auf interaktive Art und Weise können User während eines Meetings Textpassagen hervorheben, Elemente auf dem Screen verschieben oder zoomen.
HipChat: Chats, Videokonferenzen, Screen-Sharing und mehr
Die altbewährte Chat-Kommunikation, die das Internetzeitalter stark mitgeprägt hat, findet in letzter Zeit immer mehr den Weg in die Unternehmen. Gerade, wenn man in einem verteilten Team arbeitet, kann diese ihre Vorzüge ausspielen. Chat-Dienste, die speziell für Firmen konzipiert sind, kombinieren die nützlichen Features, die man aus Skype und Co. kennt, mit professionellen Business-Werkzeugen wie umfassenden Integrationen, einer mächtigen Suchfunktion, sowie Benutzerverwaltungstools. Einer der Top-Alternativen in diesem Marktsegment ist HipChat.
TrackingTime: Zeiterfassung schafft Vertrauen
Moderne Time-Tracking-Dienste können Unternehmen, die sich für die Telearbeit entscheiden, dabei helfen, Vertrauen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu schaffen. Denn die Angestellten können ihre Leistungen und Arbeitszeiten bequem und im Detail erfassen. Projektmanager und Vorgesetzte erhalten dann einen Überblick über die geleistete Arbeit, egal wo diese erledigt wurde. Zu den modernen Zeiterfassungstools zählt zum Beispiel TrackingTime. Ein übersichtlicher Task-Manager, der dem Anwender alle seine offenen Aufgaben, sortiert nach Projekten, präsentiert, bildet das Herzstück des Systems. Arbeitszeiten lassen sich mithilfe der in der Aufgabenliste integrierten Stoppuhr in Echtzeit erfassen. Zeiteinträge können zudem jederzeit manuell editiert werden. Praktisch für verteilte Teams: Auf dem Online-Dashboard kann jedes Teammitglied jederzeit sehen, an welchen Aufgaben die Kollegen gerade arbeiten.
Xelos: Ganzheitliche Arbeitsplattform
Mit Xelos bietet sich eine ganzheitliche Collaboration-Plattform, die als “Social Workplace” vermarktet wird. Die in Wiesbaden entwickelte Business-Lösung konkurriert somit mit sozialen Netzwerken für Unternehmen wie Yammer, Chatter und Co. Xelos punktet mit einer integrierten Messenger-Funktion, mit der Abteilungen, Projektteams oder sogar sämtliche Mitarbeieter im Unternehmen ihre Kommunikation verbessern und sich unnötige E-Mails ersparen können. Der Aktivitäts-Stream soll jeden Mitarbeiter, egal wo er gerade arbeitet, stets über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden halten. Kommentare, Likes und Mentions, die man aus Facebook und Twitter kennt, dienen dazu, Ideen schnell und unkompliziert auszutauschen. Abgerundet wird das Funktionsspektrum durch zahlreiche Verwaltungstools für Projekte, Aufgaben, Wissen und Dokumente.
Trello: Visuelles Projektmanagement für Jedermann
Wer statt einer ganzheitlichen Collaboration-Plattform lieber auf Best-of-Breed-Tools setzen möchte – vergleiche dazu “Collaboration-Lösungen: Best-of-Breed vs. All-in-One” – kann auf spezielle Projektmanagement-Lösungen zurückgreifen, um die Zusammenarbeit in verteilten Arbeitsgruppen zu optimieren. Das Marktangebot ist inzwischen extrem vielfältig geworden. Eine Alternative, die in letzter Zeit immer beliebter wird, ist Trello. Das Programm wartet mit einer innovativen Benutzerschnittstelle auf, die auf so genannten “Card Views” (Kartenansichten) basiert und Informationen strukturiert und übersichtlich darstellt. So können zusammenhängende Aufgaben in Listen gruppiert werden, während sich Projekte und Arbeitsgruppen in “Boards” kategorisieren lassen. Jede Aufgabe wird dabei als eine Karte dargestellt. Hier lassen sich individuelle Checklisten anlegen, Kommentare posten und Dateien anhängen. So werden Diskussionen, die während der Bearbeitung der Aufgabe entstanden sind, sowie sämtliche dazugehörige Dokumente zentral gespeichert.
Wunderlist: To-dos im Team effizient verwalten
Wenn es darum geht, die Zusammenarbeit verteilter Mitarbeiter zu optimieren, kommen neben modernen Social-Enterprise-Tools und klassischen Projektmanagement-Services auch Task-Management-Tools in Frage. Mit über zehn Millionen Nutzern zählt Wunderlist inzwischen zu den populärsten Alternativen. Was die Kernfunktionalität angeht, ist die Software eigentlich nicht sonderlich einzigartig. Anwender können Aufgaben verwalten und kommentieren, sowie Dateien einfach miteinander teilen. Zudem unterstützt die Software Notizen, Fälligskeitsdaten und Erinnerungen. Doch der Verzicht auf überflüssige Features, die die Bedienung unnötig verkomplizieren würden, ein besonders schickes Userinterface, sowie die große Plattformunabhängigkeit machen den Unterschied aus.

DevOps soll die Verbesserung eines kontinuierlichen Flusses von neuen Software-Releases/Anwendungen laut folgendem Modell ermöglichen:

Empfehlung: Es empfiehlt sich, übergreifende Teams zu bilden und gemeinsame Ziele und Arbeitsabläufe zu entwickeln.

Arbeitenviernull
Eine Auswahl an Fragen, die das Grünbuch Arbeiten 4.0 des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales stellt
Wie wird sich der zu erwartende digitale Strukturwandel auf die Beschäftigung auswirken?
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Welche Qualifikationen werden gebraucht?
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Welche sozialen oder auch technologischen Innovationen können dies unterstützen?
Wie können lebensphasenorientierte Arbeitszeitmodelle in der Praxis aussehen?
Wie erreichen wir es, die Gender Gaps hinsichtlich Entgelt, Arbeitszeit, Vermögensaufbau, Altersabsicherung und Karrierechancen zu schließen?

Vertrauen und Überprüfen der Ergebnisse

DevOps ist nicht ausschließlich über den Abriss von Wänden oder das Entfernen kultureller Barrieren zu erreichen, sondern über den Aufbau leistungsfähiger Synergien zwischen den Organisationen. Dazu ist eine Veränderung des Denkens der Entwickler sowie der operativen Kollegen notwendig. Dann lässt sich mit gemeinsamen Metriken, das Unternehmen innovativ vorantreiben.
Allerdings werden einige Metriken für die meisten Organisationen von Bedeutung sein:

Empfehlung: Gemeinsames transparentes Arbeiten im IT-Betrieb, um Metriken, die geschäftlichen Nutzen und gemeinsame Fortschritte betonen, herauszuarbeiten.

Auswirkungen und Leitlinien

Ob Startup, Cloud-Anbieter, SMB oder Großunternehmen - immer fordert eine mit DevOps gestartete Entwicklung Führungskräfte auf, IT-Infrastruktur und Operations anzuleiten, gemeinsam zu arbeiten. Das bedeutet auch, den anfänglichen Widerstand aufzuarbeiten und einen gemeinsamen Boden zu finden, auf dem gegenseitiges Vertrauen aufgebaut werden kann.

Empfehlung für Anbieter/Provider

Anbieter von Apps, Geschäftsanwendungen und Cloud-Lösungen sollten das potenzielle Geschäftsmodell und dessen Vorteile in Betracht ziehen. Die Beschäftigung mit DevOps nahestehenden Technologien wird Gelegenheiten erzeugen, um Kundenanforderungen zu erfüllen, Marktanteile zu erhöhen und nachhaltige Profitabilität zu gewährleisten.

Empfehlung für Unternehmens- und IT-Leiter

Ob mobile Anwendungen für Knowledge-Worker oder Cloud-Lösungen entwickelt werden, um Geschäfts-Nutzen für Kunden zu generieren, DevOps kann Wettbewerbs-Vorteile durch Reduzierung von Kosten und/oder schnelleres Time to Market erzeugen.

Die Transformation zu DevOps erfordert es jedoch, dass die Unternehmensleitung den IT-Bereich ermächtigt, kollaborativ an der Erfüllung gemeinsamer Unternehmenszielen zu arbeiten. (bw)