Zugriff für Private

25.04.1975

Die Entwicklung der Heidelberger Methoden für computerunterstützten Unterricht wurden via Bundeszuschüsse mit Steuergeldern bezahlt. Es ist schon klargestellt, daß sich öffentliche Schulen dieser Verfahren bedienen können. Während die Mehrzahl der Berufsschulen aber noch lange nicht an Computer denken kann, ließen sich die Methoden bei der betrieblichen Ausbildung wenigstens da nutzen, wo EDV schon vorhanden ist. Die Heidelberger Programme zur Ausbildung von DV-Kaufleuten könnte ein Betrieb genauso einsetzen wie etwa Programme zur allgemeinen kaufmännischen Ausbildung in Wirtschaftsarithmetik oder Finanzbuchhaltung.

Ob und wie eine Zusammenarbeit der öffentlich-rechtlichen Stiftung mit Privatunternehmen möglich ist, blieb bislang offen. Das dürfte zum Teil am Mangel an Privatinitiative liegen: "Es wird zwar über die Höhe der Ausbildungskosten gejammert - aber es macht sich kaum einer Gedanken, wie die Ausbildung effektiver gestaltet werden könnte" meint man in Heidelberg dazu. Wenn das, was mit öffentlichen Mitteln entwickelt wird, dann auch der Privatwirtschaft zur Verfügung stünde, könnte vielleicht manchen Klagen über zu anspruchsvolle Berufsbilder und zu hohe Ausbildungskosten entgegnet werden. Daß die betriebliche Ausbildung keine Privatsache ist, wurde ja schon zur Genüge diskutiert. Es ist an der Zeit, einmal zu klären, wie der Privatbetrieb Zugriff zu "öffentlichen" Programmen bekommen kann.