Industrie-Komitee plant SQL-Version

Zu viele SQL-Dialekte verhindern DBMS-Vernetzung

20.04.1990

FRAMINGHAM (IDG) - Verschiedene Varianten der Datenbankabfrage-Sprache SQL lassen die Vernetzung von Datenbanken immer wieder scheitern. In amerikanischen Großunternehmen sind derzeit eine Reihe unterschiedlicher DBMS im Einsatz, in denen zum Teil redundante Daten verwaltet werden. Diesen Mißstand will ein Industrie-Komitee beseitigen.

Nach einem US-Bericht hat sich die Industriellen-Vereinigung SQL Access Group inc. vorgenommen, der Öffentlichkeit noch bis zum Jahresende einen eigenen SQL-Standard zu präsentieren. Das Komitee will sich vor allem mit jenen SQL-Spezifikationen beschäftigen, deren Definition bisher vollständig den Anbietern überlassen blieb. Dazu, zählen in erster Linie Connectivity-Vereinbarungen beziehungsweise Gateways zwischen den Produkten der verschiedenen DBMS-Hersteller. Bob Davoli, Präsident der amerikanischen SybaseTochter SQL-Solutions, führt neben dem Sprachproblem auch administrative Gründe für das Scheitern der DBMS-Vernetzung an. In den verschiedenen Abteilungen der Unternehmen treten seinen Ausführungen zufolge gleichartige Datenstrukturen auf, die aber vor Ort jeweils mit unterschiedlichen DBMS bearbeitet werden.

Dadurch können die eingesetzten Datenbanksysteme nicht miteinander kommunizieren. In den Unternehmen führt diese Situation nicht selten dazu, daß zeitkritische Entscheidungen aufgrund fehlender Informationen zu spät oder fehlerhaft getroffen werden.

Weitere technologische Barrieren bauen unterschiedliche Datenformate und Kommunikationsprotokolle auf. Um zumindest die Zusammenarbeit der hauseigenen Datenbanksysteme zu gewährleisten, bieten Firmen wie Oracle und Sybase inzwischen entsprechende Softwarelösungen und Gateways an. *