Studie offenbart Mängel

Zu viele BI-Instrumente unterwegs

27.05.2010 von Klaus Manhart
Das Reporting im Unternehmen leidet, wenn Unternehmen diverse Business Intelligence-Instrumente parallel nebeneinander einsetzen. Das ist keine Seltenheit, so Ergebnisse einer Studie des Beratungshauses Cirquent und der LMU München. Zudem finde sich in den Unternehmen eine wirkliche BI-Strategie eher selten.
Wo BI genutzt wird: Die häufigsten Einsatzbereiche von BI-Funktionalitäten in deutschen Unternehmen (Quelle: Studie "BI Challenge").

Das IT-Beratungshaus Cirquent und Professor Arnold Picot von der Ludwig-Maximilians-Universität München haben mit BI Challenge eine Studie zum Einsatz von Business Intelligence (BI) durchgeführt. Die Studie gibt einen Einblick in den Reifegrad des BI-Einsatzes in deutschsprachigen Unternehmen. Darüber hinaus zeigen die Autoren, welches die heutigen und künftigen Herausforderungen an BI-Lösungen sind und wie sich die Unternehmen diesen Aufgaben stellen. Insgesamt nahmen über 150 Führungskräfte aus deutschsprachigen Unternehmen verschiedener Branchen teil, die vor allem in den Bereichen BI, Controlling und IT tätig sind.

Die Befragten gaben an, dass BI-Anwendungen ein wesentlicher Faktor für leistungsfähiges Reporting und damit fester Bestandteil der IT-Unterstützung der Unternehmenssteuerung sind. Die meisten Betriebe erfüllen auch die fachlichen Basisanforderungen an das Reporting. Allerdings werden verschiedene BI-Werkzeuge häufig nebeneinander eingesetzt. Dies führt zu Mängeln in Bezug auf Konsistenz, Datenqualität sowie Effizienz in der Bereitstellung der Berichte. Entsprechend hoch ist der Nachbearbeitungsaufwand, um zu einer einheitlichen und verbindlichen Interpretation der Daten zu kommen.

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BI-Strategien sind Mangelware

Trends in der BI: Analyseverfahren, Kennzahlen und Reporting dominieren (Quelle: Studie "BI Challenge").

Nach Ansicht der befragten Unternehmen könnte eine zentrale Stelle für Business Intelligence zu mehr Leistung verhelfen, indem sie die Anforderungen über Hierarchieebenen und Unternehmensfunktionen hinweg abgleicht, priorisiert und umsetzt. Ein solches BI Competence Center fehlt aber oft. Zudem mangelt es nicht selten an einer BI-Strategie, die auf längere Sicht eine Verbesserung bewirken könnte.

Für viele der Befragten ist das effiziente Bereitstellen von BI-Berichten die zentrale Aufgabe. Zukunftsweisende Modelle wie etwa Closed Loop BI stoßen dagegen auf Skepsis, obwohl erkannt wird, dass der Bedarf an weitergehenden Analyse- und Reportingfunktionen wächst. An Entwicklungen wie Real Time Reporting sind die teilnehmenden Unternehmen durchaus interessiert. Sie lassen allerdings erkennen, dass bislang keine großflächige Nutzung geplant ist.

Einer irgendwie gearteten Auslagerung von BI-Systemen und -Prozessen stehen die befragten Unternehmen kritisch gegenüber. Die Mehrzahl der Teilnehmer begründet dies mit dem Risiko, Unternehmensdaten in fremde Hände zu geben.

Anforderungen nicht erfüllt

Insgesamt zeigen die Studienergebnisse, dass die Datenqualität in den teilnehmenden Unternehmen hinter den Anforderungen an ein leistungsfähiges Berichtswesen zurückbleibt. Auch der Ausbau der Analysefunktionalität, etwa in Bezug auf Szenariotechniken, sowie die Steigerung der Anwenderfreundlichkeit der BI-Werkzeuge stünde in den kommenden Jahren auf der Agenda. Als weitere Herausforderung nennt die Studie die Systemintegration von Daten, die zur strategischen Steuerung benötigt werden.

Laut der Studie erkennen die Unternehmen die genannten Mängel durchaus, zögern aber, sie entschlossen mit neuen BI-Konzepten anzugehen. Hier spricht die Untersuchung von einem Dilemma, vor dem viele Unternehmen stehen: Sollen sie sich eher auf die Konsolidierung einer heterogenen Landschaft von BI-Werkzeugen konzentrieren oder ohne Verzögerung neue Verfahren einführen, um dem aktuellen Bedarf zu genügen? Um diese Frage zu beantworten, schlägt die Studie vor, die betreffende BI-Lösung grundlegend darauf zu überprüfen, welchen Reifegrad sie fachlich, technisch und organisatorisch erreicht hat. Auf dieser Basis ließen sich dann gezielt Maßnahmen planen, um die Lösung auf einen insgesamt hohen Stand zu bringen.