EC2 als Kommandozentrale

Zeus-Botnet kommt aus der Amazon Cloud

18.12.2009 von Moritz Jäger
Erneut haben Kriminelle die Cloud-Infrastruktur zum Betreiben eines Botnets genutzt. Dahinter steckten die Betreiber des Zeus-Botnets, das für einen Großteil des weltweiten Spam-Traffics verantwortlich ist.

Wie die Sicherheitsforscher von CA herausfanden, nutzt das Zeus-Botnet die Amazon Cloud-Dienstleistung EC2 als Command- and Control-Center. Die Zeus-Hintermänner setzen EC2 vor allem zur Verteilung der Malware ein und um den infizierten Zombie-PCs neue Anweisungen zu erteilen. Die Amazon-Lösung ist nicht die erste Cloud-Plattform, die von Kriminellen als Kommandozentrale genutzt wird. Zuvor hatte es bereits die App Engine von Google getroffen. Die Forscher bezeichnen diese Art der Malware-Kontrolle und -Verbreitung als Malware as a Service.

Bildergalerie: Das Botnet Zeus.
Zeus nutzt die Cloud Infrastructur von Amazon, um neue Anweisungen zu verteilen. (Quelle: CA)
Die Anweisungen von Zeus. (Quelle: CA)
Der Screenshot zeigt, wie Zeus Banking-Abfragen manipuliert. (Quelle: CA)
Zeus Infektionen, sortiert nach Ländern. (Quelle: Trend Micro)

Die Zeus-Familie, auch Zbot genannt, gehört mit zu den aktivsten Malware-Familien. Regelmäßig senden die Botnets neue E-Mail-Wellen aus, mit denen Zeus neue Opfer anlocken will. Die infizierten PCs werden anschließend dem bestehenden Botnet angegliedert und vor allem für den Versand von unerwünschten Werbe-Mails genutzt. (Tecchannel/ajf)