CeBIT

Zeichen gegen die Wirtschaftsflaute

03.03.2009 von Martin Bayer
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Arnold Schwarzenegger sind sich einig: Die CeBIT setzt das richtige Zeichen gegen den konjunkturellen Abschwung.

"Verlierer lamentieren, Gewinner stellen sich den Herausforderungen und tun etwas gegen Krise", sagte Arnold Schwarzenegger zur Eröffnung der CeBIT. Der Gouverneur von Kalifornien verglich die weltgrößte IT-Messe mit einer Art Olympiade, nur dass hier weniger Muskeln zu sehen sein, sondern mehr Krawatten. Der ehemalige Mister Universum beschwor die Kraft der Innovation. Wer sich darauf besinne, werde gestärkt aus der Krise hervor gehen.

Auch die anderen Redner empfahlen, das Heft in die Hand zu nehmen und in Innovationen zu investieren. "Die Welt verändert sich dramatisch", sagte Intel-Chairman Craig Barrett. Mittlerweile habe die Hälfte die Weltbevölkerung Zugang zum Web. "Drei Milliarden neue Kapitalisten", schwärmt der Intel-Manager. Investitionen in neue Ideen seien die Saat, um später die Ernt einzufahren. "Man kann sich nicht aus einer Rezession heraussparen, man muss sich herausinvestieren."

CeBIT-Neuheiten 2009
Christmann Teo-X
Farbenfroh - die Strom-sparenden Teo-X-Rechner von Christmann treiben es bunt, von mattschwarz über hellrosa bis leuchtend schwefelgelb.
FSC Esprimo
Nach dem Null-Watt-Monitor stellt FSC in diesem Jahr den Null-Watt-PC vor, der im Standby keinen Strom verbrauchten soll.
MSI NetOn
Der NetOn von MSI verschwindet ganz im Display-Gehäuse.
MSI Windbox
Der Windbox-PC von MSI wird über eine Montageplatte an der Rückseite des Display aufgehängt.
MSI X-Slim X320
Das Sub-Notebook mit einem 13,4 Zoll großen Display ist rund 1,3 Kilogramm schwer und soll dem MacBook Air von Apple Konkurrenz machen. Das X320 rechnet auf Basis von Intels Atom-Plattform und bringt zwei Gigabyte Arbeitsspeicher sowie eine herkömmliche 2,5-Zoll-Festplatte mit.
Garmin Nüvi 865Tpro
Das Nüvi 865Tpro von Garmin soll sich allein durch Sprachbefehle steuern und bedienen lassen.
Garmin EcoNavigation
Garmins Navi-Tool EcoNavigation versorgt die Fahrer mit Infos zu Spritverbrauch und Ökobilanz ihrer Fahrweise.
T-Mobile MDA Basic
Erstmals können auch Prepaid-Kunden von T-Mobile Windows Mobile 6.1 verwenden: Der Hersteller bietet das Smartphone als Xtra Pac an. Die technischen Daten des MDA Basic sind ansonsten identisch mit dem HTC Touch Viva.
Vodafone Videothek
Die Videothek von Vodafone enthält eigenen Angaben zufolge bereits rund 2000 Titel.
Vodafone Find & Go
Mit dem Navigationsdienst Find & Go will Vodafone Autofahrer und Fußgänger adressieren.
Intel Core i7 CPU
Intel präsentiert mit dem i7 seine neue CPU-Mikroarchitektur nun auch in Deutschland. Intel verspricht bis zu 40 Prozent mehr Performance.
Asus Eee Keyboard
Erstmals bietet Asus auch in Deutschland seine Eee-Tastatur mit integriertem PC und Display an.
Sony Vaio P
Das Mini-Notebook misst 24 x 11 x 2 Zentimeter, wiegt gerade einmal 635 Gramm und passt damit in jede Hosentasche. Das VaioP hat ein Widescreen-Display mit acht Zoll Diagonale und 1600 x 768 Pixel Auflösung (Seitenverhältnis 16:7) . Vom Widescreen profitiert auch die Tastatur des Geräts, die mit einem Key Pitch von 16,5 Millimetern auf immerhin 88 Prozent der Größe einer Vollwerttastatur kommt.

"Yes we can", ließ sich auch Bitkom-Päsident August-Wilhelm Scheer von der amerikanischen Aufbruchstimmung anstecken. "Wir wollen nicht nur jammern und fordern, sondern selbst die Ärmel hochkrempeln." Scheer verwies auf Kalifornien als das gelobte Land der IT-Branche. Dort seien Wissenschaft und Wirtschaft eng miteinander verzahnt. Außerdem herrsche das richtige Umfeld für kreative Startups. Ausdrücklich begrüßt Scheer das Konjunkturprogramm der Regierung. Damit seien die wichtigen Anliegen der Branche wie beispielsweise die flächendeckende Breitbandabdeckung berücksichtigt worden. "Ich hätte mich gefreut, wenn noch eine Schippe draufgelegt worden wäre", gab der Bitkom-Präsident unumwunden zu. Er freue sich aber, dass nicht nur in Beton und Farbe investiert werde, sondern auch in Köpfe.

Natürlich hätte es mehr sein können, konterte Bundeskanzlerin Angela Merkel, allerdings fließe eine ganze Menge Geld im Rahmen der Konjunkturprogramme in die ITK-Branche. Die CebIT finde in einer schwierigen Zeit statt. Was Deutschland nach 20 Jahren Wiedervereinigung geschafft habe, sollte Mut geben für die Zukunft, versucht die Kanzlerin die Branche aufzumuntern. Die Regierung werde das ihre dazu beitragen, versprach sie. Man sei dem Ziel von Lissabon, bis 2010 drei Prozent des Bruttoinlandproduktes in die Forschung zu investieren, ganz nah gekommen. Bis 2015 sollen zehn Prozent der Wirtschaftsleistung in die Bereiche Bildung sowie Forschung und Entwicklung fließen. In einer älter werdenden Gesellschaft werde es darauf ankommen, dass jeder junge Mensch seine Bildungschancen nutzt. "Wir müssen das Interesse an den Naturwissenschaften wecken", sagte Merkel. Deutschland müsse die Herausforderungen annehmen und sich auf seine Stärken besinnen. Das gehe aber nur mit Leidenschaft und Enthusiasmus. "Wir haben die ITK-Branche nicht vergessen", rief die Bundeskanzlerin der versammelten IT-Branche zu. (ba)