Zeichen für den Umweltschutz

30.01.2008 von Martin Bayer
Energy Star, TCO und Blauer Engel kennzeichnen energiesparende und umweltverträgliche Geräte. Was die kryptischen Zeichen und Abkürzungen genau bedeuten, lesen Sie hier.

Um ihre Produkte als energieeffizient und umweltverträglich zu kennzeichnen, haben sich Hersteller und Verbände eine Reihe bunter Labels und zungenbrecherischer Abkürzungen ausgedacht. Doch die Verbraucher blicken selten durch, was genau dahintersteckt. Das bedeuten die Logos und Kürzel:

80Plus

Foto: 80Plus

Mit dem Logo "80Plus" kennzeichnen die Hersteller besonders energieeffiziente Netzteile. Zertifizierte Geräte müssen bei Auslastungen von 20, 50 und 100 Prozent einen Wirkungsgrad von mindestens 80 Prozent erreichen. Das bedeutet, dass die Verlustleistung höchstens 20 Prozent des aus der Steckdose gezogenen Stroms betragen darf – 80 Prozent der Leistung erreichen den PC. In den kommenden Jahren wollen die beteiligten Anbieter den Wirkungsgrad ihrer Geräte weiter verbessern und die Kriterien für energieeffiziente Netzteile noch verschärfen. (www.80plus.org)

Blauer Engel

Foto: Blauer Engel

Die Kriterien für die Vergabe des Blauen Engels an PCs, Notebooks, Bildschirme und Tastaturen sind unter dem Kürzel RAL-ZU 78 zusammengefasst. Darin schreibt die Richtlinie eine recyclebare Konstruktion der Geräte vor. Außerdem dürfen keine chlor- und bromorganischen Verbindungen beziehungsweise krebserregenden, erbgutverändernden oder fortpflanzungsgefährdenden Stoffe verwendet werden. Der Hersteller muss darüber hinaus für mindestens fünf Jahre nach Produktionsende die Ersatzteilversorgung sicherstellen. Bei den Kriterien für den Stromverbrauch richtet sich der Blaue Engel nach den Richtlinien der Energy-Star-Verordnung. Die Druckerkriterien (RAL-ZU 122) schreiben zusätzlich Emissionsraten für organische Verbindungen, Staub und Ozon vor. Tinten- und Tonermodule müssen zurückgenommen werden. (www.blauer-engel.de)

Energy Star

Foto: Energy Star

Das Energy-Star-Programm der EU hat zum Ziel, die Energieeffizienz von Bürogeräten zu verbessern. Das Logo klebt unter anderem auf Computern, Monitoren, Druckern und Scannern. Die Kennzeichnung ist nicht verpflichtend. Es steht den Herstellern frei, Geräte auszuzeichnen, die den Vergabekriterien entsprechen. Eine Prüfung gibt es nicht. Die derzeit gültigen Richtlinien definieren für jede Geräteart einen Maximalwert für die Leistungsaufnahme im Stand-by-Modus. Zudem muss ein Power-Management-System vorhanden und bei Auslieferung aktiviert sein. (www.eu-energystar.org)

RoHS

Foto: RoHS

Das Kürzel RoHS (Restriction of the Use of certain Hazardous Substances in electrical and electronic equipment) steht für die EG-Richtlinie 2002/95/EG, die umweltgefährdende Substanzen wie Blei, Quecksilber und Cadmium bei der Herstellung und Verarbeitung von elektronischen Geräten untersagt. Beispielsweise müssen die einzelnen Bauteile bleifrei verlötet werden. Außerdem sind giftige Flammhemmer bei der Herstellung von Kabeln verboten. Ziel der Verordnung ist, angesichts der stark zunehmenden Menge von Elektroschrott zu verhindern, dass giftige Stoffe, die nach der Entsorgung der Geräte auf den Deponien landen, die Umwelt gefährden. (http://eur-lex.europa.eu/pri/de/oj/dat/2003/l_037/l_03720030213de00190023.pdf)

TCO '99/'03/'05/'06

Foto: TCO

Die TCO-Kriterien richten sich an die Hersteller von Notebooks und PCs (TCO '05), Monitoren (TCO '03 und TCO '06) sowie Druckern (TCO '99). Neben ergonomischen schreibt der Standard auch ökologische Richtlinien vor. So dürfen bei der Herstellung der Geräte keine giftigen Stoffe, zum Beispiel Schwermetalle, verwendet werden. Außerdem sind bromierte und chlorierte Flammschutzmittel verboten. Die Hersteller müssen entsprechend zertifizierte Geräte für das Recycling der verwendeten Materialien optimieren. Darüber hinaus sind Richtwerte für die Emission magnetischer und elektrischer Felder vorgeschrieben. Zudem darf im Standby-Modus sowie im ausgeschalteten Zustand nur eine begrenzte Stromleistung aufgenommen werden. Im TCO '03-Standard sind das beispielsweise weniger als zwei Watt im Ruhemodus und unter einem Watt im ausgeschalteten Zustand. Für Drucker schreibt der Standard zusätzlich Grenzwerte für die Staub- und Ozon-Emissionen vor. (www.tcodevelopment.com) (ba)