So kommen Sie groß raus ...

Zehn Tipps für Projekt-Manager

05.02.2010 von Renate Oettinger
Sie möchten, dass Ihre Projekte zäh verlaufen, weil Sie sich damit in der Firma profilieren können? Dann folgen Sie den Ratschlägen von Jürgen Rohr.
So werden Sie zum Projekt-Held!
Foto: Fotolia, J, Thew

"Unser Projekt läuft wie geschmiert." Nur selten hört man diese Aussage von (Projekt-)Verantwortlichen in Unternehmen. Weit häufiger vernimmt man von ihnen die Klage, wie schwierig ihr Projekt zu managen sei. So oft ertönt dieses Klagelied, dass man zuweilen den Eindruck gewinnt: Die Verantwortlichen wünschen sich geradezu, dass ihre Projekte möglichst zäh und mühevoll verlaufen, um sich firmenintern zu profilieren. Hier einige Tipps, wie Sie dieses Ziel, sofern Sie zu dieser Spezies zählen, erreichen.

Es gibt kaum etwas Beeindruckenderes als eine funktionierende Organisation und ein funktionierendes Team. Geradezu überwältigend ist es zu sehen, wie Menschen sich gemeinsam für ein Ziel engagieren und danach streben, dieses zu erreichen - weil jeder an den Erfolg glaubt und bereit ist, sein Bestes hierfür zu geben. In solchen Teams entsteht ein kollektives Flow-Erlebnis, dem sich kaum einer entziehen kann.

Doch leider begegnet man solchen Teams selten - auch weil die (Projekt-)Verantwortlichen in den Unternehmen häufig Verhaltensmuster zeigen, die das Entstehen eines solchen "Spirits" verhindern. So oft nimmt man diese Verhaltensmuster wahr, dass man zuweilen den Eindruck gewinnt: Die Verantwortlichen möchten gar nicht, dass sich ihre Organisation wie verbal verkündet entwickelt. Beziehungsweise sie wollen, dass sich der Weg zum Ziel möglichst mühevoll gestaltet, damit sie anschließend voller Stolz verkünden können, welche Hürden sie genommen und welche Widerstände sie gemeistert haben. Hier zehn Tipps, wie Sie dieses Ziel mit hoher Wahrscheinlichkeit erreichen - sofern Sie zu dieser Spezies zählen:

Zehn Tipps für Projekt-Manager
So kommen Sie groß raus ... oder?
Sie möchten, dass Ihre Projekte zäh verlaufen, weil Sie sich damit in der Firma profilieren können? Dann folgen Sie den Ratschlägen von Jürgen Rohr.
Tipp 1
Setzen Sie die Verantwortlichen unter Termindruck. Mit engen Terminen stellen Sie sicher, dass möglichst wenige Betroffene ins Boot geholt werden. Damit vermeiden Sie die sowieso unnötigen Diskussionen um Meinungs- sowie Wahrnehmungsunterschiede.
Tipp 2
Starten Sie mit einer problem-orientierten Ist-Analyse. Fragen Sie immer zuerst danach, was nicht gut läuft. Damit fokussieren Sie die Aufmerksamkeit aller Beteiligten auf die Schwächen der Organisation. Sie stellen sicher, dass niemand auf die Idee kommt, sich auf den Erfolgen der Vergangenheit auszuruhen.
Tipp 3
Geben Sie möglichst kein zusammenfassendes Feedback. Halten Sie die Betroffenen im Unklaren. Das fördert zwar die Gerüchteküche, hält aber den Änderungsaufwand für die Konzeptionierer gering. Sie erhalten schon mit dem ersten Wurf ein Konzept aus einem Guss - ohne lästige und zeitaufwändige Anpassung an unterschiedliche Wahrnehmungen der Beteiligten.
Tipp 4
Lassen Sie das Konzept ohne Beteiligung der Betroffenen ausarbeiten. Hier können Sie Aufwand und Budget einsparen. Jeder Betroffene wird mit seinen individuellen Ansichten sowieso nur das Konzept verwässern. Außerdem: Wenn ein Außenstehender den Sollzustand konzipiert, kommt endlich frischer Wind in die Organisation.
Tipp 5
Vermitteln Sie das Konzept frontal mit mindestens 100 PowerPoint Slides. Hier gilt: Je mehr Input, desto weniger lästige Rückfragen. Halten Sie das Präsentationstempo hoch. Planen Sie ja keine Zeit für die Diskussion ein. Das Konzept steht. Basta!
Tipp 6
Planen Sie keine Zeit für die Überarbeitung des Konzepts ein. Das wäre ja noch schöner: Sie planen knapp bei Budget und Terminen und wollen sich den Erfolg nicht durch unplanbare Überarbeitungsaufwände vermiesen lassen. Denn jede Überarbeitungsschleife würde den schönen Entwurf zerstören.
Tipp 7
Schränken Sie die Zugriffsrechte auf neue Tools möglichst stark ein. Ganz wichtig: Wenn Sie im Rahmen der Organisationsentwicklung neue Werkzeuge (zum Beispiel ein IT-System) einführen, achten Sie darauf, dass niemand außer den Konzeptionierern in der Lage ist, die Werkzeuge anzupassen.
Tipp 8
Lassen Sie die Betroffenen beim Umsetzen des Konzepts alleine. In diesem Punkt gilt das Motto: Die Leute werden sich schon umgewöhnen. Durch die Unterstützung während der Umsetzungsphase könnte wiederum das sorgfältig ausgearbeitete Konzept verwässert werden. Das ist unbedingt zu vermeiden.
Tipp 9
Vermeiden Sie persönlichen Kontakt zwischen den Beteiligten. Stellen Sie sich vor, was Sie hier an Reisekosten einsparen können. Diskussionen können auch per E-Mail geführt werden. Das spart richtig Geld.
Tipp 10
Betrachten Sie jegliches Feedback als persönliche Kritik. Wenn jemand mit einem Feedback zu Ihnen kommt, will er damit eigentlich sagen, dass Sie Ihre Arbeit nicht richtig gemacht haben. Das wirkt sich schlecht auf Ihr Selbstwertgefühl aus.

Termine, Analyse, Feedback und Umsetzung

Tipp 1:

Setzen Sie die Verantwortlichen unter Termindruck. Mit engen Terminen stellen Sie sicher, dass möglichst wenige Betroffene ins Boot geholt werden. Damit vermeiden Sie die sowieso unnötigen Diskussionen um Meinungs- sowie Wahrnehmungsunterschiede. Und: Sie behalten die vermeintliche Kontrolle über Budget und Termine.

Tipp 2:

Starten Sie mit einer problem-orientierten Ist-Analyse. Fragen Sie immer zuerst danach, was nicht gut läuft. Damit fokussieren Sie die Aufmerksamkeit aller Beteiligten auf die Schwächen der Organisation. Sie stellen sicher, dass niemand auf die Idee kommt, sich auf den Erfolgen der Vergangenheit auszuruhen. Und das Beste: Die Veränderungsenergie wird so gering sein, dass die operative Arbeit kaum gestört wird.

Tipp 3:

Geben Sie möglichst kein zusammenfassendes Feedback. Halten Sie die Betroffenen im Unklaren. Das fördert zwar die Gerüchteküche, hält aber den Änderungsaufwand für die Konzeptionierer gering. Sie erhalten schon mit dem ersten Wurf ein Konzept aus einem Guss - ohne lästige und zeitaufwändige Anpassung an unterschiedliche Wahrnehmungen der Beteiligten.

Tipp 4:

Lassen Sie das Konzept ohne Beteiligung der Betroffenen ausarbeiten. Hier können Sie Aufwand und Budget einsparen. Jeder Betroffene wird mit seinen individuellen Ansichten sowieso nur das Konzept verwässern. Außerdem: Wenn ein Außenstehender den Sollzustand konzipiert, kommt endlich frischer Wind in die Organisation. Bei der Umsetzung werden sich die Betroffenen schon an die neue Ausrichtung gewöhnen.

PowerPoint, Budget, Zugriff und Unterstützung

Tipp 5:

Vermitteln Sie das Konzept frontal mit mindestens 100 PowerPoint Slides. Hier gilt: Je mehr Input, desto weniger lästige Rückfragen. Halten Sie das Präsentationstempo hoch. Planen Sie ja keine Zeit für die Diskussion ein. Das Konzept steht. Basta!

Schlechte Powerpoints
So nicht!
Die meisten kennen die Regeln. Powerpoint-Präsentationen sollten nie mit Text oder Media-Elementen überladen werden. Und doch halten sich erstaunlich viele Menschen nicht daran, wie unsere folgende Bildergalerie zeigt.
Lesbarkeit
Diese Folie ist ein klarer Fall für den Designdoktor. Die Zuschauer können beim Betrachten weder den Text gut lesen noch das Auto im Hintergrund erkennen.
Sinn
Während der Präsentation hat der Redner die Gelegenheit für Erläuterungen. Eine gute Powerpoint-Präsentation sollte man allerdings auch ohne Erläuterungen verstehen. Diese Präsentation über soziale Netzwerke dient als schlechtes Beispiel und hinterlässt viele Fragezeichen.
Verwirrung
Farben sind ideal, um Aufmerksamkeit zu erregen. Mehr als zwei oder drei verschiedene Farben sollten es allerdings nicht auf einer Folie sein. Zu viele Farben hinterlassen schnell einen unübersichtlichen Eindruck, wie diese Folie zeigt.
Text-Bild-Schere
Die strukturierte Textdarstellung ist gut. Wer nichts falsch machen möchte, greift wie hier zu einem Template. Die Grafik rechts im Bild trägt allerdings nichts zum weiteren Verständnis bei.
Textbombe
Eine Folie mit so viel Text wie in diesem Beispiel ist immer eine schlechte Idee. Das Schlimmste: Die Zusammenfassung wird auf der nächsten Folie fortgesetzt.
Charts ja, aber richtig!
Charts und Grafiken sind ideal für Powerpoint. Sie machen das Gesagte anschaulich und lockern auf. Aber wie in diesem Beispiel 100 Charts auf eine Folie zu packen, macht die Folie unübersichtlich und unleserlich.
Lieblosigkeit
Das Online-Banner oben im Bild ziert jede einzelne Seite der Präsentation. Die Werbung hätte auf der letzten oder der ersten Seite völlig genügt. Und wenn schon Banner von Web-Seiten nötig werden, sollte man sich wenigstens die Mühe machen, den Special-Offer-Button bei der Bildbearbeitung wegzuschneiden.
(Un-)Sichtbarkeit
In dieser Folie wurde der Einsatz der Media-Elemente übertrieben. Wenn man klickt, erscheint Text, andere Bausteine verschwinden dann allerdings. Das erschwert das Lesen gewaltig.
Bullet-Debakel
Wer Bulletpoints einfach an den Anfang von ganzen Absätzen setzt, hat ihr Prinzip falsch verstanden. Die Aussagen sollten knackig sein, nicht wie hier lang und damit unübersichtlich. Als Faustregel gilt: Wer auf Schriftgröße zehn bis zwölf verkleinern muss, damit der Text auf die Folie passt, muss kürzen.

Tipp 6:

Planen Sie keine Zeit für die Überarbeitung des Konzepts ein. Das wäre ja noch schöner: Sie planen knapp bei Budget und Terminen und wollen sich den Erfolg nicht durch unplanbare Überarbeitungsaufwände vermiesen lassen. Denn jede Überarbeitungsschleife würde den schönen Entwurf zerstören. Und am Ende wären Sie womöglich bei einer Liste von rasch wirksamen Interventionen, die es auch getan hätten. Völlig undenkbar.

Tipp 7:

Schränken Sie die Zugriffsrechte auf neue Tools möglichst stark ein. Ganz wichtig: Wenn Sie im Rahmen der Organisationsentwicklung neue Werkzeuge (zum Beispiel ein IT-System) einführen, achten Sie darauf, dass niemand außer den Konzeptionierern in der Lage ist, die Werkzeuge anzupassen. Das würde nur dazu führen, dass persönliche Arbeitsprozesse abgebildet werden. Sie wollen aber, dass die neuen, besseren Prozesse gelebt werden.

Tipp 8:

Lassen Sie die Betroffenen beim Umsetzen des Konzepts alleine. In diesem Punkt gilt das Motto: Die Leute werden sich schon umgewöhnen. Durch die Unterstützung während der Umsetzungsphase könnte wiederum das sorgfältig ausgearbeitete Konzept verwässert werden. Das ist unbedingt zu vermeiden. Widerstände sind normal. Manche Mitarbeiter lernen eben nie, was wirklich gut für sie ist.

Kontakt und Feedback

Tipp 9:

Vermeiden Sie persönlichen Kontakt zwischen den Beteiligten. Stellen Sie sich vor, was Sie hier an Reisekosten einsparen können. Diskussionen können auch per E-Mail geführt werden. Das spart richtig Geld. Und Sie können leichter die Kritiker ausschließen.

Tipp 10:

Betrachten Sie jegliches Feedback als persönliche Kritik. Wenn jemand mit einem Feedback zu Ihnen kommt, will er damit eigentlich sagen, dass Sie Ihre Arbeit nicht richtig gemacht haben. Das wirkt sich schlecht auf Ihr Selbstwertgefühl aus. Möglicherweise geben Sie dem anderen noch das Gefühl, er hätte mit seiner Wahrnehmung recht. Dann haben Sie wirklich keine Ruhe mehr, um am nächsten Konzept zu arbeiten.

Beraterwitze
Hühnerhaufen
Ein Bauer hat Probleme mit seinen Hühnern. Sie sind äußerst aggressiv und greifen sich gegenseitig an. Regelmäßig sterben Hühner an solchen Attacken. Der Landwirt bittet einen Berater um Hilfe: "Geben Sie Backpulver in das Futter. Das wird die Hühner beruhigen", weiß der Consultant. Nach einer Woche ohne Besserung und mit weiteren Verlusten, sucht der Bauer erneut den Berater auf: "Geben Sie Erdbeersaft ins Wasser. Das wird helfen", lautet sein Rat. Eine Woche später wird der Landwirt erneut vorstellig, auch der Erdbeersaft hatte keinen Erfolg gezeigt. Weiterhin greifen sich die Hühner einander an, und erneut hat es viele Viecher dahin gerafft. "Haben Sie einen weiteren Ratschlag für mich", fragt der verzweifelte Bauer, der sein Kapital schwinden sieht. "Ja natürlich", antwortet der Berater. "Ich habe noch jede Menge gute Vorschläge. Aber die entscheidende Frage lautet: Haben Sie genügend Hühner für meine Ratschläge?"
Klugscheißerei
Ein Berater unterrichtet Ingenieure. Berater: "Ab wie viel Grad kocht Wasser?" Ingenieur: "Bei 100 Grad." Berater: "Falsch, 90 Grad. Merken Sie sich das." Am nächsten Tag fragt der Berater das am Vortag Erlernte ab: "Und wissen Sie es noch? Wann beginnt Wasser zu kochen?" Ingenieur: "Ab 100 Grad!" Berater empört. "Falsch, ab 90 Grad! Haben Sie gestern nicht aufgepasst?" Ingenieur gelassen: "Ich habe fünf Jahre Ingenieurwissenschaften studiert und weiß, dass Wasser unter normalen Bedingungen bei 100 Grad siedet." Der Berater ist verunsichert und lässt das Thema vorerst auf sich beruhen. In der Pause informiert er sich. Nachdem sich die Gruppe wieder im Seminarraum eingefunden hat, räumt er ein: "Sie hatten Recht mit den 100 Grad. 90 Grad war ja dieser rechte Winkel."
Ältestenrat
Ein Mediziner, ein Ingenieur und ein Berater diskutieren darüber, welcher ihrer Berufe der älteste ist. "Also in der Bibel steht, Gott schuf Eva aus einer Rippe von Adam. Das ist eindeutig ein chirurgischer Eingriff - also ist die Medizin die älteste Disziplin", sagt der Arzt. "Na ja, im Buch Genesis steht eindeutig geschrieben, dass Gott zuvor aus dem Chaos den Himmel und die Erde schuf. Das ist der Anbeginn der Welt und als solches ein sehr bemerkenswerte, ja spektakuläre Ingenieursleistung. Daher, lieber Herr Doktor, liegen Sie falsch. Mein Beruf ist der älteste", betont der Ingenieur. Voller Eifer erhebt nun der Berater das Wort: "Und wer, meint ihr wohl, hat das Chaos geschaffen?"
Drei gute Gründe, keinen Berater zu kennen
Ein Berater ist eine Person, <br /> … die Ihnen die Armband abnimmt, um Ihnen zu sagen, wie spät es ist.<br /> … die 99 Wege kennt, ein Frau glücklich zu machen, selbst aber keine Frau kennt.<br /> … die im letzten Moment gerufen wird und sehr gut dafür bezahlt wird, jemandem die Schuld zuzuweisen.
Heimliche Besuche im Büro
Ein Jurist, ein Arzt und ein Berater überlegen, ob es besser ist, eine Geliebte oder eine Ehefrau zu haben. "Eine Geliebte ist definitiv besser. Wenn Sie sich scheiden lassen, kommt es immer zum Rechtsstreit. Und teuer ist es auch noch", warnt der Rechtsanwalt. "Nein, nein", wirft der Arzt ein. "Eine Ehefrau verschafft Ihnen ein sicheres und wohliges Gefühl. Sie tut Ihrem allgemeinem Wohlbefinden gut und steht Ihnen in stressigen Lebensphasen zur Seite. Das ist gut für Ihre Gesundheit." "Beides ist am besten, Ehefrau und Geliebte", überlegt der Berater. "Denn wenn die Frau denkt, ich sei bei der Geliebten, und die Geliebte denkt, ich sei bei der Ehefrau, kann ich unbemerkt ins Büro verschwinden und arbeiten."
Zwei goldene Regeln
Es gibt zwei goldene Regeln für das Projekt-Management:<br /> 1. Erzählen Sie niemals jemanden alles, was Sie wissen.<br /> (Pause)<br /> … das war's.
Des Teufels Gehilfe
Der Teufel spricht zum Berater: "Ich kann Sie reich und so erfolgreich machen, dass sie zum berühmtesten lebenden Berater werden. Sie können zum großartigsten Consultant werden, den die Welt jemals gesehen hat." "Okay, was muss ich dafür tun?", fragt der Berater. Der Teufel lächelt verschmitzt. "Natürlich müssen Sie mir dafür Ihre Seele verkaufen", sagt er. "Aber obendrein fordere ich die Seelen ihrer Kindern, Ihrer Enkelkinder und von alle ihren Nachkommen bis in alle Ewigkeit." "Moment", bittet der Consultant, und geht eine Weile in sich: "Wo ist der Haken?"
Ziemlich geschmacklos
Vergangene Woche ging ich mit einigen Freunden ins Restaurant. Nach einer Weile fiel uns auf, dass der Kellner einen Löffel in seiner Brusttasche stecken hatte. Es sah ein wenig ungewöhnlich aus, doch kurze Zeit später bemerkten wir, dass sämtliche Kellner Löffel mit sich trugen. Bei der nächsten Gelegenheit, als unser Kellner zu uns kamen, fragte ich: "Warum der Löffel?" "Also", antwortete der Kellner, "der Chef hat ein Beratungshaus beauftragt, unsere Abläufe und Arbeit etwas effizienter zu gestalten. Nach einigen Monaten der Prozesserhebung ist den Beratern aufgefallen, dass den Gästen am häufigsten der Löffel herunter fällt, so dass wir ihn austauschen müssen. Das passiert etwa dreimal pro Tisch und pro Stunde. Nun hat jeder Kellner einen Löffel bei sich, um ihn sogleich zu ersetzen. So sparen wir uns den Extraweg zurück zur Küche, das macht unterm Strich etwa fünfzehn gewonnene Arbeitsstunden pro Schicht." Zufälligerweise fiel mir kurze Zeit später tatsächlich der Löffel runter, sogleich war der Kellner mit Ersatz zur Stelle. "Beim nächsten Gang zur Küche stecke ich mir einen neuen Löffel in die Brusttasche", erläuterte nun der freundliche Kellner. Ich war beeindruckt. Später sahen wir, dass sämtliche Kellner eine kleine Schnur an der Hosentür hatten. Bevor wir das Restaurant verließen, sprach ich den Kellner darauf an: "Entschuldigen sie, können Sie mir sagen, warum sie alle diesen Faden am Reißverschluss tragen?" "Oh, natürlich", sagte der Kellner. "Das ist bislang nur wenigen Gäste aufgefallen. Die Beratungsfirma hat auch herausgefunden, dass wir auf der Toilette Zeit sparen können. Mit dem Faden können wir den Hosenschlitz öffnen und den - na sie wissen schon - herausholen, um uns zu erleichtern. Danach müssen wir uns nicht die Hände waschen. Das verkürzt die Zeit auf der Toilette um 76.39 Prozent." "Nun ja, aber wie packen Sie - ihn - wieder zurück, ohne ihn zu berühren?" "Also, wie es die Kollegen machen, weiß ich nicht", flüsterte der Kellner. "Ich benutze den Löffel."
Jeden Tag steht irgendwo ein Dummer auf...
Ein Unternehmensberater und ein IT-Berater sitzen im Flugzeug nebeneinander. Dem Management-Berater ist langweilig, er fragt seinen Kollegen, ob er Lust auf ein Spiel habe. Doch der lehnt ab, weil er etwas schlafen möchte. Der Unternehmensberater bleibt hartnäckig und erläutert sein Spiel: "Ich stellen Ihnen eine Frage. Falls Sie die Antwort nicht wissen, zahlen Sie mir fünf Euro. Dann stellen Sie mir eine Frage. Wenn ich sie nicht beantworten kann zahle ich fünf Euro." Erneut lehnt der IT-Berater ab und dreht sich zur Seite, um zu schlafen. Doch der Unternehmensberater gibt nicht auf. "Okay, um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, machen wir es so: Falls Sie die Antwort nicht kennen, zahlen Sie fünf Euro; falls ich sie nicht kenne, zahle ich 50 Euro." Nun wird der IT-Berater hellhörig und willigt ein. Der Unternehmensberater beginnt: "Wie groß ist die Entfernung zwischen Erde und Mond?" Der IT-Berater zuckt mit den Schultern, nimmt seinen Geldbeutel und gibt dem Kollegen die vereinbarten fünf Euro. Nun ist er an der Reihe: "Was klettert den Berg auf drei Beinen hinauf und geht auf vier Beinen wieder herunter?", fragt er. Der Management-Consultant ist ratlos. Er fährt sein Notebook hoch, loggt sich ins Netz ein, durchstöbert das Web, besucht Foren und Wissensdatenbanken und durchforstet Blogs, wissenschaftliche Wikis und Online-Lexika. Ohne Erfolg. Nach Stunden, der IT-Berater war schon wieder eingeschlafen, weckt er seinen Kollegen und überreicht im geknickt die versprochenen 50 Euro. Der IT-Berater nimmt den Schein wortlos an, steckt ihn ein und dreht sich wieder zur Seite, um weiterzuschlafen. "He", ruft der Unternehmensberater. "Wie lautet die Antwort?" Der IT-Berater wendet sich ihm zu, zückt erneut die Geldbörse, gibt ihm wortlos fünf Euro und dreht sich wieder zur Seite, um weiterzuschlafen.
50 Dinge - Teil 1
50 Dinge, an denen Sie erkennen, dass Sie schon viel zu lange als Berater arbeiten ...<br /><br /> 1. Sie können dem Mechaniker genau sagen, was am Kopierer ihres Klienten kaputt ist und welche Teile ausgetauscht werden müssen.<br /> 2. Neue Mitarbeiter Ihrer Kunden wollen von Ihnen wissen, wie die Kaffeemaschine funktioniert.<br /> 3. Sie wissen die Abflugpläne aller Fluggesellschaften, die Ihr Kunde nutzt, auswendig.<br /> 4. Sie können fünf komplexe Aufgaben gleichzeitig bewältigen, können sich aber nicht daran erinnern, was Sie heute morgen gefrühstückt haben.<br /> 5. Sie haben genügend "Verkäufer"-Badges auf der Hand - für einen Royal Flush und zwei Paare.<br /> 6. Sie kennen alle Gebäudereiniger Ihres Kunden beim Vornamen (wahlweise auch die Nachtwächter oder nachtarbeitenden IT-Reparaturteams).<br /> 7. Sie benutzen so viele Akronyme, dass Sie schon gar nicht mehr wissen, welche davon Sie selbst erfunden haben und welche den Kunden "gehören".<br /> 8. Ohne Notebooktasche über der Schulter fühlen Sie sich nackt.<br /> 9. Ihr Projektpartner versucht, Sie einzustellen.<br /> 10. Sie fliegen am Wochenende schon gar nicht mehr heim, weil es Ihnen beim Kunden so gut gefällt ...<br />
50 Dinge - Teil 2
11. Sie freuen sich über einen halben freien Tag, wenn Sie um 22 Uhr Feierabend machen.<br /> 12. Sie glauben allmählich, eine Verpflichtung bei der Marine würde Ihnen mehr Zeit mit Ihrer Familie ermöglichen.<br /> 13. Sie reden Ihren PC mit Vornamen an.<br /> 14. Sie regen sich auf, wenn Sie Freitagnacht nach Hause kommen und das Licht nicht an sowie das Bett nicht gemacht ist und Sie keine Schokolade auf dem Kopfkissen finden.<br /> 15. Ein ganzes Wochenende daheim ist für Sie der reinste Urlaub.<br /> 16. Sie können den Zimmerservice rufen und diverse Vorspeisen bestellen, ohne die Karte gesehen zu haben.<br /> 17. Die Flugsicherung ruft bei Ihnen an, um sich Flugnummern und Abflugzeiten bestätigen zu lassen.<br /> 18. Sie haben mehr Filme auf 10.000 Metern Höhe als im Fernsehen und Kino zusammen gesehen.<br /> 19. Sie haben mehr Telefonnummern im Handy als Imelda Marcos Schuhe im Schrank.<br /> 20. Sie wissen nicht mehr, wie Sie die Scheibenwischer Ihres eigenen Autos einschalten ...<br />
50 Dinge - Teil 3
20. Neuen Mitarbeitern werden Sie mit den folgenden Worten vorgestellt: "Der gehört hier schon zum Inventar..."<br /> 21. Ihr Lebenslauf sieht aus wie ein Telefonbuch.<br /> 22. Sie schämen sich für Ihre horrenden Honorarsätze.<br /> 23. Sie stellen sich Ihrem Nachbarn vor... schon wieder.<br /> 24. Íhre Frau fliegt heim am Wochenende - zu Ihnen ins Hotel.<br /> 25. Sie benutzen das Wort "Modell" im ganzen Satz.<br /> 26. Sie benutzen das Wort "Granularität" im ganzen Satz.<br /> 27. Sie benutzen das Wort "robust" im ganzen Satz.<br /> 28. Jemand spricht von einem Meeting um sieben Uhr - und Sie fragen "vor- oder nachmittags?"<br /> 29. Sie beginnen zu heulen, wenn Ihr PC nicht hochfährt.<br /> 30. Sie halten einen fünfminütigen Vortrag über Data Warehousing - ganz am Schluss fragen Sie in die Runde, was Data Warehousing eigentlich genau ist ...<br />
50 Dinge - Teil 4
31. Wenn sich andere über den letzten Urlaub unterhalten, haben Sie nichts beizusteuern.<br /> 32. An Ihrem freien Tag rufen Sie einen beliebigen Kunden an, weil Sie ihn vermissen.<br /> 33. Sie machen eine geschäftliche To-Do-Liste fürs nächste Wochenende.<br /> 34. Wenn Sie jemand fragt, was Sie eigentlich arbeiten, zucken Sie nur mit den Schultern.<br /> 35. Bevor Sie Ihr Auto starten, klären Sie alle Insassen darüber auf, wo sich die Notausgänge befinden.<br /> 36. Bevor Sie Ihr Auto zum Stehen bringen, fordern Sie alle Insassen auf, solange sitzen zu bleiben, bis die Anschnallzeichen erloschen sind.<br /> 37. Sie rufen eine x-beliebige Service-Hotline an, um unsinnige Problemlösungsvorschläge zu hören.<br /> 38. Ihr Lieblingsessen besteht aus Automaten-Snacks.<br /> 39. Sie fordern Ihre Freunde auf, Ihnen zum Monatsende ihre Arbeitszeiterfassungsbogen auszuhändigen, damit Sie nachvollziehen können, was Sie alles verpasst haben.<br /> 40. Sie kennen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen Ihrer Lieblingshotels auswendig ...<br />
50 Dinge - Teil 5
41. Sie glauben, besser als eine E-Mail-Konversation kann eine Unterhaltung gar nicht mehr werden.<br /> 42. Instant-Kaffee schmeckt Ihnen richtig gut.<br /> 43. Sie haben auf Anhieb 15 Telefonnummern von Klienten und Hotels im Kopf - nur ihre Privatnummer für zuhause ist nicht darunter.<br /> 44. Sie erhalten mehr Einkommenssteuerrückerstattungen als Microsoft Patente besitzt.<br /> 45. Der Rezeptionist weist Ihnen jede Woche das gleiche Zimmer zu.<br /> 46. Sie kennen die Lieblingsradiosender aller Hotelangestellten.<br /> 47. Sie bekommen mehr Anrufe von den Hotelangestellten als von Ihren Freunden.<br /> 48. Sie stellen fest, dass die Hotelangestellten Ihre einzigen Freunde sind.<br /> 49. Sie können noch mindestens sieben weitere Dinge aufzählen, an denen Sie erkennen, dass Sie schon zu lange Berater sind.<br /> 50. Sie haben gar nicht bemerkt, dass wir Ihnen 51 Dinge aufgezählt haben.<br /><br />
Kommt 'ne Frau beim Arzt
Eine Patientin kommt zum Arzt, um sich die Ergebnisse einer eingehenden medizinischen Untersuchung geben zu lassen. "Bitte setzten Sie sich", sagt der Arzt. "Ich habe eine wirklich schlimme Nachricht für Sie. Sie haben nur noch sechs Monate zu leben." "Oh mein Gott", schreit die Dame. "Was kann ich nur tun?" "Tja", sagt der Arzt. "Ich hätte einen Vorschlag: Heiraten Sie einen Unternehmensberater." "Werde ich dadurch länger leben können?", fragt die Patientin interessiert. "Nein", sagt der Arzt. "Aber es kommt Ihnen länger vor."

Hinweis:

Vermutlich gehören Sie nicht zu der raren Spezies von Unternehmensführern und Projektverantwortlichen, deren Selbstbewusstsein davon abhängt, wie schwierig sich ihre Projekte stets gestalten. Dann sollten Sie die vorgenannten Tipps selbstverständlich auf keinen Fall beherzigen, sondern ... Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch in Ihrem Team zumindest die erforderliche Zahl von Mitarbeitern an den Erfolg glaubt und bereit ist, sein Bestes hierfür zu geben; des Weiteren, dass in ihrem Team ein kollektives Flow-Erlebnis entsteht, dem sich nur wenige entziehen können. (oe)

Lesen Sie zum Thema auch den Beitrag "Change-Projekte - mögliche Brandherde frühzeitig erkennen".

Kontakt:

Der Autor Jürgen Rohr ist Inhaber der Projektmanagement-Beratung Vedanova, Wiesbaden, und Co-Autor des Buchs "Prozessorientiertes Projektmanagement" (Hanser Verlag). Tel.: 0611 97774-403. E-Mail: juergen.rohr@vedanova.de, Internet: www.vedanova.de