Die Krise scheint vorbei zu sein. Schon lange waren der Bedarf an IT-Fachkräften und die Zahl der offenen Stellen nicht mehr so hoch. Glaubt man den Prognosen der Wirtschaftsinstitute und Analysten, können sich Entwickler wieder über ein großes Jobangebot freuen. Für Berufseinsteiger ist daher die Versuchung groß, bei dem Unternehmen anzufangen, das am besten zahlt.
Doch neben dem Gehalt sollten IT- Absolventen darauf achten, welche Entwicklungs- und Trainingsprogramme der Arbeitgeber in Aussicht stellt. Viele Unternehmen bieten mittlerweile wieder Traineeprogramme an, um den IT-Nachwuchs gezielt auf seine späteren Aufgaben vorzubereiten. Was bedeutet das nun für den Einsteiger? Wo ist man am besten aufgehoben, um mittelfristig beruflich am besten durchzustarten?
Zehn Kriterien für die Jobwahl
Zunächst sollte sich jeder darüber im Klaren sein, wo er beruflich hin will. Praktika während der Studienzeit oder Praxiseinsätze während der Ausbildung helfen dabei, zu entscheiden, wo man seine Talente am besten einsetzen kann und welche Leidenschaft man für den Job mitbringt.
Bei der Jobwahl im IT-Umfeld sollten zunächst folgende zehn Punkte in die Entscheidung einbezogen werden:
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Größe des Unternehmens, mit rein lokaler oder auch globaler Ausrichtung
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Technische Spezialisierung
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Branche, Dienstleister oder interne IT
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Strategische Wichtigkeit der IT im Unternehmen und Innovationsbereitschaft
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Komplexität der Softwarelösungen, die entwickelt werden
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Standort und Reiseaufwand
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Kundenkontakt
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Langfristige Karrierechancen, technische Laufbahn, Management-Laufbahn
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Image des Unternehmens im Markt
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Sozialleistungen
Hat der Bewerber seine wichtigsten Kriterien für die Jobwahl festgelegt, muss er das passende Unternehmen und das passende Jobangebot zu finden. Oft klingt eine Firma spannend, etwa weil sie für ihre innovativen Produkte bekannt ist, aber bei den offenen Jobs ist im Moment eventuell nicht das Richtige dabei. Oder man sieht eine interessante Stelle, aber das Unternehmen ist unbekannt oder präsentiert sich nicht überzeugend. Ein Trial-und-Error-Ansatz ist bei einer strukturierten Karriereplanung stets zu vermeiden. Gerade Berufseinsteiger sollten einen Arbeitgeber finden, der sie professionell unterstützt. Ob dies nun im Rahmen eines Traineeprogramms oder als Direkteinstieg mit begleitenden Trainings erfolgt, spielt keine Rolle. Viel wichtiger ist es, zu prüfen, wie die Einstiegsphase genau gestaltet ist. Dies sollte im Vorstellungsgespräch unbedingt geklärt werden, um späteren Enttäuschungen vorzubeugen.
Einstiegsprogramm für IT-Berater
Die Systems Engineering Consulting Academy (SECA) ist ein Einstiegsprogramm von Avanade Deutschland GmbH für technische Hochschulabsolventen sowie qualifizierte Fachinformatiker. In einer Gruppe von acht bis zwölf Personen bereitet es die Teilnehmer auf die Arbeit in der IT-Beratung vor: Vier Wochen werden die Trainees in den aktuellen Microsoft-Technologien sowie in den für die Beratung relevanten Softskills geschult. Danach starten die Trainees als Junior-IT-Berater auf ihrem ersten Projekt zusammen mit erfahrenen Beraterkollegen.
Das nächste Programm startet zum 1. Februar 2011 am Standort Kronberg im Taunus. Noch bis Mitte Januar können sich Interessenten unter http://www.avanade.com/de-de/careers/ bewerben. Weitere Termine für 2011 können bei Avanade angefragt werden.
Der ideale Berufseinstieg
So sollte die Einstiegsphase in den Job idealerweise aussehen:
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Teamwork: Steigt man mit mehreren Absolventen gleichzeitig ein, bringt dies gute Möglichkeiten, sich bereits zu Beginn zu vernetzen.
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Vertragliche Klarheit: Steigt man als Trainee in ein Unternehmen ein, so bekommt man oft einen Vertrag, der auf die Zeit des Trainee-Programms befristet ist. Häufig steht am Ende des Trainee-Programms eine Art Abschlussprüfung, die darüber entscheidet, wie es weitergeht. Im Vorstellungsgespräch ist daher zu klären, welche Bedingungen an eine Umwandlung in ein festes Arbeitsverhältnis geknüpft sind und welche Karrierechancen im Anschluss an das Trainee-Programm bestehen.
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"Warm-Wasser-Konzept": Als Einsteiger sollte man sich nicht fühlen, als würde man ins kalte Wasser geworfen werden. Das Einstiegs- und Einarbeitungsprogramm sollte von einem oder mehreren erfahrenen Kollegen begleitet werden. Oft bekommt man auch einen Mentor an die Seite gestellt. Im Rahmen des Einstiegs sollte man aber auch bereits Aufgaben übertragen bekommen, die der Qualifikation gerecht werden und einen geistig wie auch fachlich fordern.
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Technische Ausstattung: Es versteht sich von selbst, aber wer sich zum IT-Experten entwickeln will, sollte darauf achten, dass der Arbeitgeber den Mitarbeitern ein modernes und innovationsfreudiges Umfeld zur Verfügung stellt. Im Umgang mit veralteten Technologien ist weder die Motivation des Entwicklers noch der Lerneffekt hoch.
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Feedback: Mitarbeiter sollten regelmäßig über seine Fortschritte ein strukturiertes und konstruktives Feedback bekommen. In vielen Unternehmen werden entweder nur die positiven Aspekte überbetont (manche Vorgesetzte tun sich schwer, auch kritische Punkte direkt anzusprechen) oder man bekommt nur gesagt, was man falsch macht, weil die positiven Leistungen bereits bei Einsteigern als selbstverständlich angesehen werden. In beiden Fällen sollte man eine vertraute, erfahrene Person bitten, zu klar definierten Leistungskriterien eine Beurteilung abzugeben - am besten schriftlich.
Wer beim Berufseinstieg darauf achtet, einen Arbeitgeber zu finden, der Wert auf eine strukturierte Einarbeitungsphase legt und Jobs anbietet, für die man sich begeistern kann, trifft sicher die richtige Entscheidung. Egal, ob man als Trainee oder direkt einsteigt.