Smart Cities, E-Health

Wo E-Government schon funktioniert

10.12.2014 von Isabelle Alfano
E-Government ist auf dem Vormarsch: Besonders die smarte Städteverwaltung und der Gesundheitssektor sind Einsatzfelder mit großen Wachstumspotenzial.

Das Angebot an E-Government-Diensten und Anwendungen wächst. Seien es mobile Dienste oder Web-Services - alles kann heute schneller und kostengünstiger zur Verfügung gestellt werden, als es noch vor Jahren der Fall war. Unternehmen unterstützen E-Government vor allem dadurch, dass sie den sicheren Zugang zu Websites und die sichere Kommunikation zwischen Bürgern und Behörden bereitstellen.

Trends in der Mensch-Maschine-Kommunikation
Mensch-Maschine-Interaktion
In der Mensch-Maschine-Interaktion tut sich was. Hier finden Sie einige neue und bemerkenswerte Entwicklungen, die zum Teil schon dem Forschungsstadium entwachsen sind.
Der virtuelle Supermarkt
Tesco Homeplus – Im virtuellen Store der britischen Supermarktkette lässt sich der Einkauf erledigen während man auf die U-Bahn wartet. Lebensgroße Produkte mit dem Smartphone scannen und bestellen. Der Einkauf wird an die Haustür geliefert.
Gesichtserkennung
Die Software SHORE vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) erkennt das Geschlecht und ein ungefähres Alter. Zusätzlich werden Gesichtsausdrücke wie fröhlich, erstaunt, wütend und traurig erkannt.
Intelligente Heizungssteuerung
Die Geo-Location App und das Thermostat vom Münchner Start-up Tado ersetzt das bestehende Heizungsthermostat durch eine intelligente Geodaten-basierende Lösung.
Gestensteuerung
Der Controller von Leap Motion erkennt Hände und Finger. Man kann dadurch steuern, ohne eine Benutzeroberfläche zu berühren.
Gestensteuerung mit dem Unterarm
Das Wearable-Device MYO von Thalmic Labs soll positionsunabhängige Gestensteuerung erlauben. Das System erkennt Kontraktionen der Muskeln und schließt dadurch auf Gesten wie zum Beispiel Fingerschnippen.
Touch der nächsten Dimension
Touche (Disney Research) ermöglicht Touch und Gestenerkennung auf Menschen, Displays, Flüssigkeiten und zahlreichen Alltagsobjekten.
Ganzkörper-Tracking
Ganzkörper-Tracking mit einer Standard-RGB-Kamera (Rot, Grün, Blau). Die Software Extreme Motion errechnet in Echtzeit die Bewegungen.
Gestenerkennung
Die Software SigmaNIL erkennt natürliche User-Interaktionen, stellt sie auf dem Bildschirm dar und ergänzt bei Bedarf um grafische Elemente (hier ein Star-Wars-Schwert).
Digitalisierte Bewegungen
Mit dem V Motion Project werden Musik und Bilder durch Bewegung lebendig. Das Video zeigte einen Tänzer, dessen digitales Abbild auf eine große Fläche projiziert wird.
Augen steuern Mauszeiger
Mit den Augen eine Benutzeroberfläche steuern: Die Soft- und Hardwarelösung Tobii REX trackt die Augen des Users und steuert damit den Mauszeiger. Die Lösung ist unter anderem als Touch-Ersatz gedacht, wenn etwas sehr kleine Bildschirmelementen angesteuert werden sollen.
Radar-Touch
Der Laser erkennt Bewegungen auf großen Screens auch aus großer Entfernung. Ein Radius bis zu 60 Meter ist hier möglich. Das Video zeigt, wie die Bewegungen der Menschen vor dem Screen mit der Darstellung des Schildes auf dem Screen synchronisiert werden.
Neue Spielzeugwelten
Cars 2 AppMATes verbindet die physikalische und digitale Welt. Hier fährt ein Kind mit einem realen Spielzeugauto über eine virtuelle Rennstrecke auf dem iPad.
Holografische Darstellung
Mit einem Heliodisplay sind beliebige Projektionen auf Luft machbar.
Microsoft Kinect in der Medizin
Mit Kinect und via Brain Scans werden 3D Patientendaten auf den Menschen augmentiert. Röntgendaten lassen sich beispielsweise mit dem Bewegtbild eines Kopfes überlagern. Damit ergibt sich ein vermeintlicher in das Innere des Schädels.
Virtual Reality
Durch fremde Welten fliegen: Mit dem System "Oculus Rift Immersive Virtual Reality", einem Headset, wird das zum Kinderspiel.
Projection Mapping im großen Stil
Das Projekt Visual Drugstore Projection Mapping zeigt am Beispiel der Alten Pinakothek in München, wie sich Fassaden mittels Lasertechnik verfremden und gestalten lassen.
Intelligentes Glas
Der Film „Corning – A Day Made of Glass 2“ zeigt visionäre Gedanken über den Alltag der Zukunft mit Glas-Technologien.
Messung von Gehirnströmen
Die Software mico erkennt im Zusammenspiel mit einem Kopfhörer die Stimmung des Nutzers. Dazu integriert der Kopfhörer einen Sensor, der die Gehirnströme messen soll. Je nach Verfassung des Nutzers spielt die Software passende Musik.

Typische Einsatzfelder das für E-Government sind heute Steuererklärungen, Steuerausgleiche, Sozialversicherung, Baugenehmigungen oder Kfz-Zulassungen. Zwei weitere Einsatzgebiete machen allerdings den größten Teil der weltweiten Anwendung aus: das Gesundheitswesen (E-Health) und die Smart Cities.

Der dynamischste Markt: E-Health

E-Health umfasst sowohl die Versicherungs- als auch die Branche der Medizintechnik. Dieser Markt ist hinsichtlich der Geldsummen derzeit der dynamischste und öffentlichkeitswirksamste des E-Government-Sektors.

Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) definiert E-Health wie folgt: "Verarbeitung und Vermittlung von Gesundheitsressourcen sowie der Gesundheitsvorsorge mittels geeigneter Technologien." Diese Definition deckt damit drei verschiedene Bereiche ab:

E-Health umfasst mehr als die Telemedizin, denn Netzwerke und die digitale Wissenschaft werden eingesetzt, um medizinisches Know-how zu verwalten, zu beobachten, zu dokumentieren und zugänglich zu machen.

Regierungen wollen im E-Health-Bereich besonders durch die Automatisierung von Prozessen und die Digitalisierung von Daten Kosten reduzieren. Zudem sollen Qualität und Verwaltung der ausgetauschten Daten verbessert werden - häufig mit dem positiven Nebeneffekt, den Betrug bei Rückzahlungen zu reduzieren.

Deutschland und Frankreich waren in den 1990er-Jahren die ersten, die ihr Gesundheits-Verwaltungssystem auf Chipkarten aufbauten. Mittlerweile arbeiten dutzende Länder auf der ganzen Welt und damit Milliarden von Menschen mit einem solchen System.

Die bedeutendste Anwendung: Smart Cities

Bereits mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in urbanen Verhältnissen und dieser Trend hält an. Viele Gemeinden auf der ganzen Welt verlassen sich daher auf Technologien und Anwendungen der Smart Cities, um ihre Städte zu Orten des Fortschritts zu machen. Außerdem möchten sie eine echte Veränderung in Einstellung und Verhalten für ihre Mitarbeiter erwirken, die schließlich für alle städtischen Aktivitäten und Bürger verantwortlich sind. Eine Stadt kann dann als "smart" bezeichnet werden, wenn ein Großteil ihrer Infrastruktur und Dienste mit Netzwerken verbunden und optimiert ist.

Parkleitsystem der Telekom in Pisa
Telekom-Parkleitsystem in Pisa
Das Schild weist Autofahrer auf die freien Parkplätze hin.
Die Parkfläche...
auf der Piazza Carrara am Ufer des Arno.
Die Parkfläche
Aktuell sind Arbeiter noch mit dem Einbau der Sensoren von Kiunsys beschäftigt.
Sensoren
Die Sensoren registrieren, welche Parkbuchten frei oder belegt sind.
Der M2M-Parkplatz
Hier das Gesamtkonzept des sensorgestützten Parkleitsystems.

Der Technologiemarkt für Smart Cities wächst rapide - Schätzungen zufolge soll der globale Umsatz in diesem Bereich im Jahr 2016 bei 115 Milliarden Dollar liegen.

Das Ziel einer Smart City ist es, eine Infrastruktur mit einer Vielzahl an Relaisgeräten aufzubauen und via Breitband, Sensoren und Software miteinander zu vernetzen. Ein Netzwerk intelligent verbundener Sensoren bedeutet auch, dass verschiedene Parameter der eingebundenen Systeme gemessen werden können, um diese zu verbessern. Daten werden kabellos und zu jeder Zeit an Bürger und die entsprechenden Service-Provider übermittelt.

In Smart-City-Konzepten werden verschiedenste Aspekte behandelt, etwa Mobilität, Kommunikation, Erziehung und Gesundheit.
Foto: IBM

Städte können so zu sozialen, kulturellen, kommerziellen oder finanziellen Mittelpunkten werden. Aber auch Ökosysteme ganzer Infrastrukturen und Dienstleistungen für Bürger sind möglich.

Die Dienstleistungen, die am stärksten angeboten werden, sind Transport (durch vernetzte Fahrzeuge und ein geteiltes Transportnetzwerk), Gesundheit und öffentliche Sicherheit sowie die Verbreitung von Grundversorgungsgütern wie Elektrizität, Wasser oder Gas.

Heute setzt ein Großteil der Städte auf der ganzen Welt bereits Dienstleistungen ein, die auf digitalen Interaktionen basieren. Da viele Lösungen aber noch oft in Silos arbeiten und nicht mit anderen Systemen verbunden sind, besteht eine der größten Herausforderungen für die Zukunft darin, ganzheitliche, sich ergänzende Anwendungen zu entwickeln und diese den Bürgern zur Verfügung zu stellen. (sh)

Capgemini über vernetzte Autos (Connected Cars)
Capgemini über vernetzte Autos
Das vernetzte Auto - inwieweit theoretische Möglichkeiten und praktische Umsetzung auseinanderklaffen, haben die Analysten von Capgemini untersucht.
Besuch beim Händler
So schnell dürfte der stationäre Autohandel nicht aussterben. Schließlich wollen die Kunden das Auto "in echt" sehen und eine Probefahrt unternehmen. Das motiviert jedenfalls 72 Prozent beziehungsweise 61 Prozent der Befragten zu einem Besuch beim Händler, wie die Studie "Cars online 2014" zeigt.
Beliebte Services
Offenbar lassen sich Kunden in den aufsteigenden Märkten stärker von den neuen Services begeistern als Konsumenten in den reifen Märkten. Ob es um Sicherheit, Services oder Infotainment geht - überall ist das Interesse der Verbraucher in den aufsteigenden Ländern größer.
Daten teilen
Die Verbraucher wurden gefragt, wem sie Einblick in ihre Daten gewähren würden. Dabei liegen Hersteller und Händler vorn. Der Versicherung dagegen möchten noch nicht einmal vier von zehn Befragten Einblick geben.
Investitionen: Hersteller versus Händler
Ein anderer Aspekt ist die unterschiedliche Vorgehensweise von Herstellern und Händlern. Während 56 Prozent der Hersteller aktuell in ihre IT investieren wollen, sind es nur elf Prozent der Händler. Die Frage bezog sich auf den Einsatz von Smartphones und Tablets sowie Apps (Quelle: Studie "Neue Technologien im Autohaus).
Gründe für Investitionen in Apps
Motivation zum Investieren ist für Hersteller der Blick nach vorne. Sie nennen Zukunftsorientierung als wichtigsten Grund. Händler wollen vor allem die Kundenbindung stärken.
Auswirkungen der Smartphones
Hersteller schreiben Smartphones und Tablets stärkere Auswirkungen auf ihre Aktivitäten zu als Auto-Händler.