Wieder Licht am Gehaltshorizont DV-Spezialisten duerfen mit moderatem Zuwachs rechnen

01.12.1995

GUMMERSBACH (CW) - In diesem Jahr stiegen die Gehaelter der Fach- und Fuehrungskraefte in DV-Unternehmen um durchschnittlich 3,3 Prozent. Von den aktuellen Entwicklungen auf dem DV-Markt profitieren einer Studie des Beratungsunternehmens Kienbaum zufolge in erster Linie die Fachkraefte. Bei Fuehrungskraeften stagnierte oder schrumpfte das Einkommen wegen kleinerer Boni.

Bemerkenswert seien die regionalen Differenzen, die bei Fach- und Fuehrungskraeften sowie im technischen und betriebswirtschaftlichen Sektor unterschiedlich ausfielen. So verdienen in Frankfurt Fuehrungskraefte im technischen Bereich, also bei Programmierung und Entwicklung, zwoelf Prozent ueber dem Durchschnitt, waehrend Fachexperten auf diesem Gebiet drei Prozent unter dem Mittelwert liegen.

Fuer Berlin wiederum errechneten die Kienbaum-Berater, dass Manager in den kaufmaennischen Abteilungen wie Vertrieb, Marketing und Beratung elf Prozent weniger und Fachkraefte vier Prozent mehr als der statistische Kollege nach Hause nehmen. Im Osten der Republik erreichen die Gehaelter je nach Funktion und Region 50 bis 80 Prozent des Westniveaus.

Ein weiterer gehaltsbestimmender Faktor ist der Kienbaum-Studie zufolge die Unternehmensgroesse und die damit bei Fuehrungskraeften verbundene Hierarchieebene. Nach wie vor gelte die Formel, dass Manager in Grossunternehmen besser verdienten als in kleinen. Der Unterschied betrage im Durchschnitt zwischen 20 und 30 Prozent. Berufserfahrung, Ausbildung und die Dauer der Firmen- beziehungsweise Positionszugehoerigkeit koennten sogar zu einem Gehaltsunterschied von 30 bis 40 Prozent fuehren. Umstrukturierungen im Zuge von Lean Management und Business Re- Engineering wirken sich bisher kaum auf das Einkommensgefuege aus. Kienbaum-Berater Johannes Etten:

"Eines ist die Unternehmensrealitaet und das andere, was Betriebe gerne wollen." Allerdings werde die variable Verguetung zunehmen. Das gelte immer oefter auch fuer Fachexperten. Damit wolle man, so Etten, Anreize schaffen und die Personalkosten besser in den Griff bekommen. "Das bedeutet nicht unbedingt sparen", so der Verguetungsspezialist, sondern das Geld dem zukommen zu lassen, der die entsprechende Leistung erbringt.