Wie Sie den Ablauf des Vorstellungsgesprächs optimal gestalten

17.01.2001
Selbstverständlich sollte man die üblichen Benimm-Regeln beachten. Lösen Sie sich aber von vorgefertigten Antworten aus Bewerbungsbüchern. Denn eine Rolle zu spielen hat auf längere Sicht keinen Sinn.

-Begrüßen Sie Ihre Gesprächspartner freundlich und offen.

-Nehmen Sie erst Platz, wenn Sie dazu aufgefordert werden.

-Lehnen Sie alkoholhaltige Getränke ab.

-Fragen Sie zu Beginn des Gesprächs, wie viel Zeit zur Verfügung steht, und halten Sie sich an diesen Zeitrahmen.

-Legen Sie mit Ihren Partnern den groben Ablauf (wer berichtet zuerst von was) fest.

Personalberater Thomas Küpper

- Verlieren Sie nicht den roten Faden.

- Berichten Sie von Ihrer Person offen und ehrlich. Eine Rolle zu spielen ist aus zwei Gründen nicht zielführend. Erstens können Sie mit Ihren Vermutungen, was Ihre Partner hören wollen, falsch liegen, und zweites können Sie den anderen nicht dauerhaft etwas vormachen.

- Unterbrechen Sie Ihre Gesprächspartner nicht.

- Bleiben Sie freundlich und selbstsicher, auch wenn verletzende Fragen gestellt werden.

- Stellen Sie Ihre Stärken, Ziele und Prioritäten angemessen dar.

- Stellen Sie für Sie wichtige Fragen. Fragen Sie auch, warum Sie für das Unternehmen tätig werden sollten.

- Finden Sie einen positiven Abschluss.

- Vereinbaren Sie die weitere Vorgehensweise.

Vielleicht haben Sie nach dem Vorstellungsinterview die Gelegenheit, sich die Arbeitsplätze anzuschauen oder sogar mit Mitarbeitern des Unternehmens zu sprechen. Dies spricht für die Offenheit des Unternehmens. Wenn es um Führungspositionen geht, werden meist mehrere Gespräche geführt. Nach dem Vorstellungsgesprächs sollten Sie dieses analysieren. Reflektieren Sie selbstkritisch: Was haben Sie richtig und gut gemacht, was weniger gut. Versuchen Sie, aus Ihren Fehlern zu lernen. Lassen Sie sich gegebenenfalls eine Rückmeldung von Ihren Gesprächspartnern geben. Manche, aber lange nicht alle, sind zu einem offenen Feedback bereit.

Themen, die gerne von Personalleitern besprochen werden

- Fragen zu Schulbesuch und Ausbildung

- Gründe für Studiengangwahl, -wechsel oder -abbruch

- Ihre Lieblingsfächer, Weiterbildungwünsche etc.

- Berufliche Erfolge und Misserfolge - Fachliche Stärken und Schwächen

- Ihre Erwartungen an die neue Position, die neuen Vorgesetzten und Kollegen

- Ihre Karriereziele und deren Zeitrahmen

- Fragen zu psychologisch bedeutsamen Begriffen wie Motivation, Zufriedenheit, Respekt

- Ihre Vorstellung von der Dauer der Anstellung

- Fragen zu Ihren mittelfristigen beruflichen und privaten Zielen

- Ihr außerberufliches Engagement und Ihre Freizeitgestaltung

- Fragen zur Partnerschaft und Kindern, dem Spannungsfeld zwischen Familie und Beruf etc.

Die untenstehenden Punkte sollten Sie im Vorstellungsgespräch klären: - Unternehmensstrategie, Vision und Marktposition - Anteilseignerstruktur, - Finanzielle Situation des Unternehmens - Arbeitsweise (Team-/Projektarbeit, Arbeitsplatz etc.) - Qualifikation, Altersstruktur etc. von Vorgesetzten, Kollegen, Mitarbeitern - Stellen- beziehungsweise Funktionsbeschreibung - Handlungsspielräume - Gestaltung der Einarbeitungsphase - Aufstiegsmöglichkeiten - Weiterbildungsoptionen - Gehalt und Sonderleistungen - Arbeitszeitregelungen - Betriebliche Altersversorgung und sonstige Sozialleistungen - Gegebenenfalls Besichtigung des zukünftigen Arbeitsplatzes Wenn Sie die obenstehenden Punkte alle beachten, stehen Ihre Chancen gut, die erwünschte Position zu erhalten.