Produktunabhängige Tests als Qualitätsstandard

Wie Firmen und Mitarbeiter von Zertifizierungen profitieren

01.06.2016 von Hans Königes
CeLS (certified by professionals) - der neue Zertifizierungsstandard- gibt nun seit fast zwei Jahren IT-Spezialisten die Möglichkeiten, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten durch einen unabhängigen Test nachzuweisen.

In diesen Prüfungen geht es nicht nur um Grundkenntnisse, sondern eher um Spezialisten-Know-how, das IT-Fachleute hauptsächlich in der Praxis erwerben und sich nur teilweise in Seminaren von Herstellern aneignen. Die Tests werden von Autorenteams erstellt, die Experten in ihrem Bereich sind und ein dediziertes Wissen abfragen.

Die Zertifizierungen von CeLS ist bei IT-Experten und Unternehmen sehr beliebt.
Foto: baranq - shutterstock.com

An der stetig steigenden Anzahl von abgeschlossenen Zertifizierungen pro Monat zeigt sich die Bedeutung dieses Angebots. Diese haben sich im Laufe eines Jahres verzehnfacht, wenn man das erste Quartal dieses Jahres mit dem Vorjahreszeitraum vergleicht. So können Interessenten ihre Fähigkeiten neben einem klassischen universitären oder sonstigen Abschluss unter Beweis stellen mit einem Zertifikat, das auch für die Arbeitswelt nachvollziehbar ist. Das zeigt auch die Umfrage der CeLS-Zertifizierungsteilnehmer: 92 Prozent werden ihre Bewerbungsunterlagen mit dem Zertifikat anreichern und somit ihren Marktwert steigern können.

Fachspezifische Skills nicht immer ausreichend

Diese Qualitätssicherung ist jedoch nicht nur für Bewerber und Mitarbeiter von Vorteil, auch Unternehmen achten auf eine Vielzahl an Qualifizierungen, wobei die fachspezifischen Skills nicht immer ausreichen. Besonders in der projektbasierten Entwicklung ist es wichtig, nicht nur dedizierte Fachkenntnisse mitzubringen, sondern auch in der Lage zu sein, in einem Team zu arbeiten und sich in dieses schnell einzufinden. Auf Unternehmensseite ist Qualitätssicherung immer ein großes Ziel, diese geht im Normalfall mit einer effizienteren Herangehensweise einher, dem hat sich CeLS angenommen. Die Zertifikate geben in der Bronze- und Silber-Zertifizierung nicht nur Auskunft über das Spezialistenwissen des jeweiligen IT-Experten, sondern beim Erlangen des Gold Zertifikats auch über die entsprechenden Soft Skills. Das gibt dem Personaler eine weitere Möglichkeit, um Entscheidungen schnell und effizient zu treffen und optimiert den Auswahlprozess.

Als wichtiger Indikator für den Teamaufbau, besonders in zeitlich begrenzten IT-Projekten, sind die Soft Skills ein besonderer Faktor bei der CeLS Zertifizierung. Ein separater Persönlichkeitstest wird erspart und sowohl Bewerber als auch Personaler erhalten alle Informationen gebündelt. Während die Soft Skills ein wichtiger Indikator für den Teamaufbau auf Unternehmensseite sind, ist der fachliche Standard vor allem für die Bewerber wichtig. Qualität und Effizienz kommen den CeLS Zertifikaten zugute, das zeigt auch die 79prozentige Komplettierungsrate. Bewerber sehen die CeLS Zertifizierung als Möglichkeit, sich als zertifizierten und qualitätsgesicherten IT-Experten ihres Berufsbildes gegenüber Arbeitgebern zu präsentieren.

Bedarf an Zertifizierungen noch nich gedeckt

Der Bedarf an den IT-Berufsbildzertifizierungen ist jedoch selbst mit den insgesamt 62 möglichen Zertifizierungen noch nicht gedeckt, in der Teilnehmerumfrage geben 93 Prozent der Befragten an, dass das Spektrum noch verbreitert werden sollte.

Die Qualitätssicherung gilt nicht nur für die Kunden; mit ihrer freiwilligen Befragung nach jeder Zertifizierung setzt CeLS darauf, auf die Bedürfnisse der Community einzugehen. Das wird durch die stetige Weiterentwicklung deutlich und die Zufriedenheit der Community: 94 Prozent der Zertifizierungsteilnehmer würden CeLS weiterempfehlen und 77 Prozent denken, dass die Fragen zum Berufsbild passen. Auch hier geht es nicht nur um einen Aspekt, wichtig ist immer die Passgenauigkeit von Auftreten und Inhalt.

Egal ob im Berufsalltag, in einer Bewerbungsphase oder bei dem Interesse an Freelancer-Angeboten, CeLS-Zertifizierungen bieten IT-Spezialisten eine Vielzahl an Vorteilen. Daher ist es nicht verkehrt, immer mal wieder einen Blick auf die CeLS-Website zu werfen und auf dem Laufenden zu bleiben was Zertifizierungen angeht.

CeLS: Zertifikate für IT-Profis
CeLS: Zertifikate für IT-Profis
"Certified by Professionals" oder kurz CeLS heißen neue Zertifikate, die IT-Experten für Experten entwickeln. Geprüft werden alle für ein IT-Berufsbild wichtigen Fähigkeiten, Fachkenntnisse, Methoden und Skills. Die aus Autoren-Gruppen bestehende Community bietet die CeLS-Tests an.
Remote Service Techniker (2nd Level)
Mit der Online-Prüfung zum Remote Service Techniker (2nd Level), zusammengestellt von Franz Maas von Bechtle können sich ab sofort Interessenten in diesem Berufsbild testen lassen.
Penetration Tester IP-Netzwerke
Mit der Online-Prüfung zum ein Penetration Tester IP-Netzwerke, zusammengestellt von Tonke Hanebuth vom Hamburger Systemhaus perComp, können sich ab sofort Interessenten in diesem Berufsbild testen lassen.
Data Scientist
Die Zertifizierungstests erstrecken sich über die Bandbreite des Themengebietes Data Science (Data Thinking, Programmierung, Data Analysis, Supervised Learning und Unsupervised Learning).
Big Data Engineer
"Das Zertifikat (Big) Data Engineer fragt ausschließlich Grundkenntnisse im Bereich Big Data ab, da sich fortgeschrittene oder gar Expertenkenntnisse ausschließlich in der Projektarbeit erwerben lassen und teilweise fachlich und technisch sehr spezifisch auf ein unternehmens- oder projektbezogenes Umfeld begrenzt sind", betont der Entwickler des Tests, Ulrich Hambuch.
SharePoint-Entwickler
Christian Brix ist Inhaber und Gründer von Xperts 4 Solutions und konzipierte die Fragen für die SharePoint-Entwickler-Zertifizierung. Laut Brix muss ein SharePoint-Entwickler sowohl im Business als auch in der IT zuhause sein.
SharePoint Key User
"Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme an der Zertifizierung ist eine mehrjährige Erfahrung in der Konfiguration von SharePoint, "am besten ergänzt durch eine oder mehrere Schulungen in diesem Bereich", weiß René Hoegen von der Allgeier Productivity Solutions, der den Test konzipiert hat.
IT-Supporter im Client- und Netzwerkbereich (Schwerpunkt Windows)
Mit dem Zertifikat für den IT-Supporter kann nachgewiesen werden, dass Störungen im Clientbereich, im Peripheriebereich sowie im Netzwerkbereich erkannt und behoben werden können.
IT-Service Professional
Mit dem Zertifikat weist der IT Service Professional nach, dass er die IT Prozesse analysieren und effizient gestalten kann und dass er einen Überblick über die geeigneten Herangehensweisen hat.
Scrum-Profi
Mit der Online-Prüfung zum Scrum-Profi, zusammengestellt von Dr. Consuela Utsch, können sich ab sofort Interessenten in diesem Berufsbild testen lassen. Utsch ist Geschäftsführerin und Gründerin der IT-Unternehmensberatung Acuroc GmbH.
Business Analyst
"Ein Business Analyst muss einen Business Case, ein Lastenheft und ein Pflichtenheft erstellen können. Und er muss den Unterschied zwischen Funktionalen und Nicht-Funktionalen Anforderungen kennen", sagt Christian Dröge, der den Test konzipiert hat.
Datenschutzbeauftragter
Der ideale Datenschutzbeauftragte ist laut Sascha Kuhrau ein Allrounder, der sich im besten Fall mit Prozessorganisation, IT-Administration und den juristischen Hintergründen des Internetrechts oder im Bereich Compliance auskennt.
IT-Projekt-Manager
Es geht zum einen um die Hard-facts des Projekt-Managements wie Ressourcen-Planung, Risiko-Management, Steuerung und Dokumentation, und zum anderen um die vielzitierten weichen Faktoren wie Führung, Umgang mit Stakeholdern , Kommunikation oder auch Durchsetzungsvermögen. Idealerweise sollten die Hard- und die Softskills in einem ausgewogenen Verhältnis vorhanden sein.
Fachmann für IT-Controlling und Kostenmanagement
Aus Tissons Sicht verfügt der IT-Controller über ein solides Controlling-Fachwissen gepaart mit tiefgreifenden Kenntnissen der Informationstechnologie und des IT-Managements. Er ist eingebunden in Budgetierungs- und Portfolioprozesse und setzt sich mit Fragen der Kostenrechnung auseinander.
Datenschutzauditor
IT-Mitarbeiter, die eine Zertifizierung als Datenschutzauditor anstreben, sollten bereits vertiefte Kenntnisse in den Bereichen Datenschutz, Informationssicherheit und dem Bundesdatenschutzgesetz vorweisen können. Der zertifizierte Datenschutzauditor besitzt praktische Erfahrung bei der Auditierung von Managementsystemen und ist mit generellen betrieblichen und rechtlichen Abläufen vertraut.
IT-Forensik-Professional
Beste Voraussetzungen haben Informatiker mit einem sehr breiten praktischen Wissen. Jeder Fall gestalte sich anders und da können umfangreiche Grundlagen sehr behilflich sein.
ISO 27001 ISMS Consultant
Der zertifizierte ISO 27001 ISMS Consultant kann als Berater oder Verantwortlicher im Unternehmen zu den Themen Informationssicherheit, Risikomanagement und Business Continuity Management tätig werden und "entwirft Konzepte, designt Prozesse und schreibt Richtlinien, die den täglichen Arbeitsalltag mit praktikablen Sicherheitsanweisungen untermauern.
IT-Recruiter
Der IT-Recruiter sollte eine grundlegende IT-Affinität sowie im besten Falle bereits einige Jahre Erfahrung im Recruitment vorweisen können. Daneben wird ein breites Basiswissen aus dem IT-Personaldienstleisungsumfeld genauso erwartet, wie ein gutes Maß an Serviceorientierung.
Notfallbeauftragter
Um sich als Notfallbeauftragter zertifizieren zu lassen, sollte man laut Lührs gute Kenntnisse des BSI 100-4 Standards der ISO 27001 und im Bereich Business Continuity Management mitbringen. Zudem sind Kenntnisse der Kernprozesse im Unternehmen genauso unerlässlich wie kommunikativ zu sein und genau und lösungsorientiert zu arbeiten.
Penetration Testing Professional
Der Hamburger Unternehmer und Dozent Frank Erhardt hat die Prüfungsfragen für den Penetration Testing Professional entwickelt. Von einem, der in diesem Umfeld arbeitet, erwartet Erhardt ein "solides und breit gestreutes Fachwissen zur gesamten IT-Welt".