Eine Basis für die Social-Media-Kommunikation zwischen Unternehmen und Bewerber haben viele Arbeitgeber bereits geschaffen, beobachtet Mario Grobholz, Gründer und Geschäftsführer von myOn-ID Media, einem Anbieter von Social-Media-Content-Management-Systemen. Mittlerweile gebe es "sogar exzellente Facebook-Unternehmensprofile, die dem Employer Branding dienen, und erstklassige Twitter-Accounts, die Human-Resources-Abteilungen für die Personalbeschaffung einsetzen". Allerdings besäßen Unternehmen oft mehrere Profile auf Facebook oder Twitter, so dass der Bewerber nicht eindeutig erkennen könne, welches nun der offizielle Auftritt sei. Grobholz empfiehlt, einen Kreislauf zwischen Facebook, Twitter, LinkedIn, Xing und Co. und der eigenen Firmen-Website herzustellen.
So empfiehlt der Münchner Manager, die eigenen Beschäftigten in die Social-Media-Kommunikation einzubeziehen: "Mitarbeiter sind eine glaubwürdige Referenz und können als authentische Botschafter der Marke ihres Arbeitgebers auftreten." Auch Aktivitäten, mit denen das Unternehmen seine Corporate Social Responsibility (CSR) betone, könnten, authentisch nach außen kommuniziert, helfen, die Sympathie neuer Talente zu gewinnen.
Mitarbeiter- und Bewerber-Newsrooms einrichten
Um die Inhalte von Mitarbeiter-Twitter-Accounts, -Blogs sowie bestehende Unternehmenspräsenzen auf Facebook, Twitter, Youtube, Xing, Linkedin und anderen Social-Media-Plattformen auf der Website unter dem eigenen Markendach zu vereinen, eignet sich laut Grobholz die Einrichtung eines Social-Media-Mitarbeiter-Newsrooms: eine zentrale Seite auf der Website, auf der die jüngsten Blog-Beiträge von Mitarbeitern, Tweets einzelnen Abteilungen oder Kollegen mit Youtube-Videos, die zum Employer Branding gedreht wurden, zusammenfließen. Dieser Newsroom sollte nahtlos in den Karriereteil der Unternehmens-Website integriert werden. Dann erhalten Bewerber einen Überblick über Abteilungen und Mitarbeiter und können durch Kommentar- oder Benachrichtigungsfunktionen den direkten Kontakt zu den potenziellen Kollegen suchen.
Kombinieren lässt sich der Mitarbeiter-Newsroom mit einem Newsroom für Bewerber, meint Grobholz: Stellenausschreibungen auf Xing, Linkedin, Facebook oder Twitter sollten den Bewerber auf die eigene Website zurückführen. Als zentrale Stelle eigne sich der Bewerber-Newsroom, in den alle Informationen aus dem Social Web übersichtlich zusammenfließen. Ebenso sei es sinnvoll, von der Website aus auf jene Orte zu verweisen, in denen sich Bewerber häufig aufhalten: die einschlägigen sozialen Netzwerke.
Social-Web-TV kommt
"Es gibt nicht viel, was Emotionen besser transportieren kann als audiovisuelle Medien", ist Grobholz überzeugt. Dort könnten beispielsweise Mitarbeiter auftreten, die von ihrem Job erzählen. Technisch sollten Unternehmen ihr Social-Web-TV-Konzept darauf ausrichten, die eigene Website mit der Videoplattform Youtube zu verbinden. Sinnvoll sei es, die Youtube-Videos in die eigene Website einzubinden, ohne die Besucher von der Seite wegzuverlinken.
Social-Media-Magazin als Infoquelle
In einem Social-Media-Magazin aggregieren Firmen darüber hinaus Inhalte aus Blogs, Foren, Facebook, Twitter oder Youtube automatisiert, um sie übersichtlich und optisch ansprechend aufbereitet auf dem iPad oder anderen Tablet-PCs zu präsentieren. "Unternehmen haben so die Möglichkeit, Bewerbern und anderen Interessenten ein Magazin zusammenzustellen, das Informationen zu ihren CSR-Aktivitäten abbildet", sagt Grobholz. Die Redaktion übernimmt das Social Web: Aus dem CSR-Blog, dem Facebook-Account und externen Quellen fließen Informationen zu den CSR-Projekten ein.