Heimnetz & LAN

Wichtige Fragen und Antworten zur Fritzbox

01.04.2017 von Christoph Hoffmann
Die verschiedenen Fritzbox-Modelle bieten unzählige Konfigurationsoptionen. Im Alltag stellen sich mitunter Fragen, einige möchten wir Ihnen nachfolgend beantworten.

Lässt sich die Fritzbox per WLAN mit einem anderen Router verbinden?

Wir beantworten typische Fragen zur Fritzbox.
Foto: AVM

Ja, das ist möglich. Die Fritzbox kann über eine WLAN-Funkverbindung mit dem anderen WLAN-Router verbunden werden, damit alle Netzwerkgeräte im Fritzbox-Heimnetz die Internetverbindung dieses Routers verwenden. Die entsprechenden Einstellungen finden Sie unter "Internet -> Zugangsdaten". Wählen Sie in der Ausklappliste "Internetanbieter" den Eintrag "Vorhandener Zugang über WLAN" aus. Fritzbox arbeitet dann selbst als Router und stellt ein eigenes Netzwerk mit einem eigenen Netzwerkadressbereich zur Verfügung. Das WLAN-Funknetz der Fritzbox bleibt zusätzlich zu dem WLAN-Funknetz des WLAN-Routers mit separaten Sicherheitseinstellungen nutzbar. Damit das funktioniert, muss der WLAN-Router das 2,4-GHz-Frequenzband und die WPA-Verschlüsselung nutzen. Auch muss die Fritzbox ein anderes IP-Netzwerk als der WLAN-Router verwenden. Die IP-Einstellungen der Fritzbox werden dann automatisch auf die IP-Adresse 192.168.188.0 angepasst.

Warum sind die LAN-Verbindungen nur mit 100 Mbit/s möglich, obwohl die Fritzbox mehr kann?

Warum sind die LAN-Verbindungen nur mit 100 Mbit/s möglich, obwohl die Fritzbox mehr kann?

Besitzt die Fritzbox Gigabit-Ethernet, dann sollten Netzwerkverbindungen zwischen der Fritzbox und einem PC, einem NAS-System oder einem anderen Netzwerkgerät mit Übertragungsrate von 1 GBit pro Sekunde möglich sein. Ist das nicht so und liegen die Geschwindigkeiten bei unter 100 MBit/s, dann sollten Sie die Energieeinstellungen der Fritzbox unter "Heimnetz -> Heimnetzübersicht" anpassen. Klicken Sie auf die Registerkarte "Netzwerkeinstellungen". Aktivieren Sie für alle LAN-Anschlüsse, an denen Übertragungsraten von bis zu 1 GBit/s erzielt werden sollen, die Option "Power Mode". Klicken Sie zum Speichern der Einstellungen auf "Übernehmen".

Wie sicher ist die integrierte Firewall der Fritzbox?

Die Fritzbox besitzt eine komplett geschlossene Firewall. Bereits in den Werkseinstellungen sind alle mit der Fritzbox verbundenen PCs, Tablets, Smartphones und anderen Geräte vor Angriffen aus dem Internet geschützt. So ist kein Gerät im Heimnetz im Internet sichtbar, sodass auch kein direkter Zugriff über das Internet auf die Geräte möglich ist. Dies wird auf TCP/IP-Ebene durch IP-Masquerading beziehungsweise Network Address Translation (NAT) gewährleistet.

Die Fritzbox kontrolliert sämtliche ein-und ausgehenden Datenpakete und weist nicht angeforderte Daten aus dem Internet automatisch ab (Stateful Packet Inspection). Somit gelangen nur Datenpakete ins Heimnetz, die direkte Antworten auf zuvor gestellte Anfragen darstellen. Alle TCP-und UDP-Ports sind standardmäßig für eingehende Verbindungen aus dem Internet geschlossen und sind vollständig verborgen. Daher finden sogenannte Portscans keine offenen Ports, die potenzielle Angriffspunkte für Hacker darstellen könnten. Mit Paketfiltern verhindert die Fritzbox, dass Datenpakete ins Internet gelangen, die Informationen über Geräte im LAN enthalten.

Wie schütze ich mich vor anonymen Telefonanrufen?

Schutz vor anonymen Telefonanrufen

Immer noch rufen Callcenter mit unterdrückter Rufnummer an, um Sie mit Werbeanrufen zu belästigen. Solche Anrufe können Sie automatisch an einen internen Anrufbeantworter der Fritzbox weiterleiten. Den ersten Anrufbeantworter können Sie nicht exklusiv als Rufumleitungsziel für anonyme Anrufer verwenden. Er muss trotzdem einrichtet und danach deaktiviert werden. Klicken Sie in der Benutzeroberfläche auf "Telefonie -> Telefoniegeräte -> Neues Gerät einrichten". Wählen Sie unter "In die FRITZ!Box integriert" die Option "Anrufbeantworter" aus und klicken Sie auf "Weiter". Legen Sie eine Bezeichnung fest und klicken Sie auf "Weiter". Im weiteren Verlauf deaktivieren Sie den Anrufbeantworter über den An/Aus-Schalter. Danach richten Sie einen neuen Anrufbeantworter ein. Legen Sie die Betriebsart, die Ansageverzögerung, die Aufnahmelänge und die Bezeichnung fest. Wählen Sie keine Rufnummer aus und klicken Sie auf "Weiter -> Übernehmen". Dieser Anrufbeantworter nimmt jetzt ausschließlich Anrufe entgegen, die ihm über eine interne Rufumleitung zugestellt wurden. Zur Einrichtung der Rufumleitung klicken Sie auf "Telefonie -> Telefonie -> Rufbehandlung" und danach auf der Registerkarte "Rufumleitung" auf "Neue Rufumleitung". Aktivieren Sie Option "Alle Anrufe ohne Rufnummer an" und als Ziel "Anrufe umleiten auf internen Anrufbeantworter". Wählen Sie einen Anrufbeantworter aus und speichern Sie die Einstellungen.

Warum kann ein DECT-Schnurlostelefon nicht an der Fritzbox angemeldet werden?

Warum kann ein DECT-Schnurlostelefon nicht an der Fritzbox angemeldet werden?

Scheitert die Anmeldung eines Schnurlostelefons an der Fritzbox mit einer Fehlermeldung, kann das mehrere Gründe haben. Eine einfache Ursache kann sein, dass bereits sechs Schnurlostelefone angemeldet sind. Telefone, die Sie nicht mehr verwenden, können Sie in der Benutzeroberfläche der Fritzbox im Bereich "DECT -> Schnurlostelefone" löschen. Sollte die Anmeldung noch immer nicht funktionieren, überprüfen Sie, ob das Telefon DECT-GAP unterstützt, und deaktivieren Sie "DECT Eco" unter "DECT -> Basisstation". Aktivieren Sie die Option erst wieder, wenn das Telefon erfolgreich an der Fritzbox angemeldet ist.

Bringt ein anderer DNS-Server mehr Geschwindigkeit beim Aufruf von Webseiten?

Geschwindigkeit beim Aufruf von Webseiten

Ein DNS-Server wandelt Ihre Eingaben im Browser, beispielsweise www.pcwelt.de , in eine IP-Adresse um. Über diese gelangen die Daten ans Ziel und wieder zurück. Normalerweise nutzt Ihr Router den DNS-Server des Internet-Providers. Möchten Sie einen anderen ausprobieren, etwa für Testzwecke oder weil Sie den DNS-Server des Providers für zu langsam halten, sollten Sie dessen IP-Adresse im Router eintragen. Dann nutzen alle Heimnetzgeräte, die über den Router ins Internet kommen, diesen DNS-Server. Bei der Fritzbox öffnen Sie dafür die Webkonfigurationsoberfläche und gehen zum Punkt "Internet". Anschließend wechseln Sie zu "Zugangsdaten" und zum Menüpunkt "DNS-Server". Dort aktivieren Sie "Andere DNSv4-Server verwenden". Hier tragen Sie nun die IP-Adresse des bevorzugten DNS-Servers ein. Eine gute Wahl ist 8.8.8.8 - das ist der DNS-Server von Google.

Was bringt ein MAC-Filter?

Was bringt ein MAC-Filter?

Die Fritzbox bietet die Möglichkeit, den Zugang zum Netzwerk auf Geräte mit bestimmten MAC-Adressen zu beschränken. MAC steht für Media Access Control, die MAC-Adresse ist eine 48 Bit lange Adresse im Hexadezimalcode. Jedes Netzwerkgerät wie Switch, Router oder WLAN-Adapter ist mit einer solchen eindeutigen Adresse ausgestattet. Nur so ist es möglich, dass Datenpakete in einem Netzwerk sicher ihr Ziel erreichen. Im Prinzip ließe sich damit der Kreis der Netzwerk-Clients auf bestimmte Geräte beschränken. Aber: Die Adresse wird nicht durch das Gerät selbst, sondern durch das Betriebssystem an die anderen Netzwerkteilnehmer weitergegeben. Aus diesem Grund ist es mit Software-Tools möglich, etwa dem WLAN-Router eine gefälschte Adresse unterzujubeln.

Dieser Vorgang wird als MAC-Spoofing bezeichnet. Um an eine Adresse zu gelangen, die der Router akzeptiert, braucht ein Hacker lediglich für einige Zeit den Datenverkehr im WLAN abzuhören, die Übertragung der Adressen wird nicht verschlüsselt. So gesehen sind MAC-Filter nicht dazu geeignet, Eindringlinge sicher vom eigenen WLAN fernzuhalten. Allerdings erfordern sowohl das Abhören des WLAN-Verkehrs als auch das Spoofing tief greifende Kenntnisse in Netzwerktechnik. Das Setzen eines MAC-Filters bietet also zumindest einen Schutz vor Benutzern ohne technisches Spezialwissen, die in der Nachbarschaft einen nicht gesicherten WLAN-Zugang suchen. (PC-Welt)