Thin Clients gegen Desktop-Computer

Wer spart mehr?

14.11.2011 von Johannes Klostermeier
Bearing Point hat die Einsparpotenziale für Desktop-Computer ermittelt. Moderne Umgebungen sind gegenüber erst drei Jahre alten Referenzumgebungen wesentlich energieeffizienter.

Informationstechnik bietet die Chance, die Effizienz und Effektivität von Behörden und Unternehmen zu stärken. Das wissen alle. Doch wie ist es um die Energiebilanz der Systeme bestellt? Für immer mehr Unternehmen wird Nachhaltigkeit und Green Business wichtig für den eigenen Erfolg.

Denn mit der Verbreitung der IT steigt auch ihr Anteil am Energieverbrauch. Vor dem Hintergrund anhaltender Preissteigerungen für Energie sowie der Zunahme umweltpolitischer Regulierungen verstärkt diese Entwicklung den Druck auf alle Organisationen, sich mit den ökologischen Aspekten im IT-Betrieb und mit dem Energieverbrauch von Servern und Arbeitsplatzcomputern zu beschäftigen.

Moderne IT-Umgebungen sind wesentlich effizienter und daher ökologisch empfehlenswerter.
Foto: by-studio, Fotolia.de

Der Einsatz moderner Technologien wiederum kann einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der CO2-Bilanz von Unternehmen und der Verwaltung leisten, schreiben die Autoren von Bearing Point in ihrem Vorwort. Ziel der Bearing Point-Studie war es, Energieeinsparpotenziale für Desktop-Computer vor allem in der öffentlichen Verwaltung zu identifizieren und ausgewählte Lösungskonzepte zu ihrer Energieeffizienz zu evaluieren.

Die Messergebnisse zeigten dabei, dass moderne IT-Umgebungen gegenüber gerade einmal drei Jahre alten Referenzumgebungen wesentlich energieeffizienter sind. Außerdem ermöglichen die Ergebnisse den Vergleich zwischen einer serverbasierten Thin-Client-Umgebung und einer energieoptimierten herkömmlichen Desktop-Konfiguration hinsichtlich der Energieeffizienz in einem typischen Szenario. In ihrer Studie geben die Autoren die Messergebnisse detailliert an, sodass auch Hochrechnungen für ein abweichendes Szenario mittels eines angepassten Nutzungsprofils nachgerechnet werden können.

Eine pauschale Aussage, welche Systeme in welcher Organisation die besten sind, ist nicht so einfach zu treffen.
Foto: Dell

Eine pauschale Aussage zugunsten einer Arbeitsplatzarchitektur konnten die Autoren jedoch nicht treffen. Wie so oft im Leben, gilt auch hier: „Je nach Nutzerverhalten, Anforderungen und Ausgestaltung der Lösung können sowohl Thin Client als auch Smart Client den niedrigsten Gesamtenergieverbrauch aufweisen. (...) Eine Empfehlung, welche der erwähnten Technologien am sparsamsten ist, lässt sich daher pauschal nicht treffen."

Auf die Konfiguration von Soft- und Hardware kommt es entscheidend an

Für alle Lösungen gelte jedoch, dass durch entsprechende Konfiguration der Software, wie zum Beispiel durch Nutzung der Energiesparfunktionen, Auswahl der Hardwarekomponenten wie zum Beispiel effizienterer Netzteile oder Nutzung einer eventuell vorhandenen integrierten Netz- und Grafikkarte ebenso wie durch einen optimierten Betrieb mit konsequenter Nutzung des Sleep-Mode, ein deutlicher Spareffekt erreichbar sei, so die Autoren.

Ob Thin oder Smart Client die richtige Wahl ist, sollte auch aus Gründen wie Know-how im Terminalserverbereich oder aufgrund der Anwendungsanforderungen entschieden werden.