Nur vorrübergehend

Weltweite Spam-Menge sinkt deutlich

04.05.2011 von Ima Buxton
Die Zerschlagung zweier Botnetze sorgte im Herbst 2010 für ein deutliches Absinken des globalen Spam-Aufkommens. Das geht aus einer aktuellen Kaspersky-Studie hervor. Die aktuelle Gesetzeslage wird aus Sicht der Experten den Spamverkehr jedoch wieder ins Rollen bringen.
Foto: Nikolai Sorokin/Fotolia.com

Das Volumen an Spam-Nachrichten ist weltweit bis Januar 2011 deutlich gesunken. Zwischen August und November 2010 sank das globale Aufkommen an unerwünschten E-Mails um die Hälfte. Das geht aus der aktuellen Analyse "Spam und das Gesetz: High Noon im Herbst" des IT-Sicherheitsdienstleisters Kaspersky-Lab hervor. Hintergrund dieser Entwicklung ist die Zerschlagung der Botnetze Pushdo und Bredolab Ende August beziehungsweise Ende Oktober 2010.

Botnetz-Zerschlagung ohne drastische Auswirkungen

Nachdem das Pushdo-Botnetz außer Betrieb war, verzeichneten die Kaspersky-Experten einen Spam-Rückgang im E-Mail-Verkehr um etwa 2 Prozentpunkte. Zwischen dem 15. und dem 30. August sank die Menge an Junk-Mails demzufolge um 15 Prozentpunkte. Damit hatte die Zerschlagung des Pushdo-/Cutwail-Botnetzes zwar keine direkten drastischen Auswirkungen auf die Spamwelt, löste aber nach Erkenntnissen von Kaspersky eine Kettenreaktion aus, die den Mailverkehr im Verlauf des gesamten Herbstes beeinflusste. Bis zum 24. Oktober, dem Tag vor der Pushdo-Zerschlagung, verringerte sich die Spam-Menge im Vergleich zu den Werten Mitte August um fast ein Viertel, obwohl in diesem Zeitraum keine diesbezüglich relevanten Ereignisse zu verzeichnen sind. Offenbar hatte das Vorgehen der Strafverfolgungsbehörden abschreckende Wirkung auf andere Botnetzbetreiber, schließt Kaspersky.

Spammer werden an "Geschäftsmodellen" festhalten

Die Exerten des Sicherheitsdienstleisters gehen nun jedoch davon aus, dass der Spamverkehr bis Ende Mai 2011 wieder die Werte des Sommers 2010 erreichen werden. Spammer und Botnetzbetreiber werden nach Ansicht der Analysten ihre erfolgreichen "Geschäftsmodelle" nicht aufgeben. Bereits Ende Januar hatte das Volumen an unerwünschten E-Mails bereits wieder das Niveau erreicht, das es im September 2010 noch vor der Schließung des Bredolab-Botnetzes hatte. Im Sinne einer nachhaltigen Antispam-Politik fordert Kaspersky von den Gesetzgebern nicht nur der Industriestaaten eine starke legislative Grundlage. Das Internet kenne keine Ländergrenzen und lass sich nur im Zusammenspiel aller Regierungen effektiv bekämpfen.