Matrix, WarGames, Blade Runner

Welche Filme die IT-Zukunft vorhersagten

12.06.2009 von Shane O'Neill und Andrea König
Sie waren ihrer Zeit voraus und sagten dennoch ein Stück IT-Zukunft richtig voraus: Hollywood-Filme wie "2001", "Matrix" oder "Die Truman Show". Hier kommen die zehn Blockbuster mit dem höchsten Wahrsagerfaktor.

Besonders in den Achtzigern und Neunzigern waren die Drehbuchschreiber kreativ und schufen viele Technologien, die es später wirklich einmal geben sollte. Die CW-Schwesterpublikation CIO.com wälte zehn Streifen mit dem größten Vorhersagepotenzial aus, CIO.de übersetzte ihre Arbeit ins Deutsche. Es ist wohl das erste Mal, dass Stanley Kubricks "2001" und die Liebesromanze e-m@il für dich" auf einer Liste landen. Viel Spaß beim Schmökern!

1. 2001: Odyssee im Weltraum (1968)

Bereits ein Jahr vor der ersten Mondlandung waren selbst denkende Computer auf der Leinwand zu bestaunen. Was passieren könnte, wenn Technik zu viel Macht bekommt, ist Warnung und Prophezeiung zugleich. Das "Märchen im Weltraum", das die meisten Zuschauer bis heute nicht völlig verstanden haben, ist ein Klassiker des vergangenen Kinojahrhunderts.

Richtig präzise war die Vision des Jahres 2001 jedoch nicht - Computer mit völlig autonomem Bewusstein gibt es (glücklicherweise?) bis heute nicht. Was aber passieren kann, wenn Rechner ein Eigenleben entwickeln oder den Betrieb gänzlich einstellen, lässt sich schon jetzt tagtäglich verfolgen, wenn Verkehrsleit- oder Buchungssysteme (die Deutsche Bahn lässt grüßen) zusammenbrechen.

Tron, Blade Runner, War Games

2. Tron (1982)

"Tron" ist die Geschichte über einen Programmierer, der in ein Computer-System eindringt. Er wird in einem Computerspiel rematerialisiert und muss einen bösen Supercomputer zerstören. Für heutige Standards wirken die computergenerierten Sequenzen altbacken. Als der Disney-Film 1982 erschien, waren sie revolutionär. Heute gilt "Tron" als Meilenstein der Computeranimation.

Jeder Techie kennt "Tron". Auch wenn wir heute nicht in virtuelle Welten transportiert werden, sah der Film Computerspiele und Antiviren-Software voraus.

3. Blade Runner (1982)

Der Science-Fiction-Film "Blade Runner" spielt in Los Angeles im Jahr 2019. Harrison Ford macht als Polizist Jagd auf so genannte Replikanten. Das bemerkenswerte visuelle Design zeigt eine überbevölkerte Stadt, in der riesige Videowerbeflächen das Stadtbild dominieren.

Die Atmosphäre in "Blade Runner" stimmt, die Technologien nicht. Fliegende Autos gibt es immer noch nicht, aber große Werbebanner sind heute etwa am Times Square Alltag. Den ständigen Regen aus dem Film könnte die globale Erwärmung wahr machen.

4. War Games (1983)

War Games handelt von einem computerbegeisterten Teenager, der den Supercomputer des amerikanischen Verteidigungsministeriums hackt und damit fast einen nuklearen Krieg auslöst. Mit der Darstellung von Hacking und Sicherheitslücken bei der Regierung war der Film seiner Zeit weit voraus.

"War Games" ist ein Muss für Computer-Freaks. Der Film sah das Hacking schon kommen, als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte. Fast prophetisch.

Das Netz, Gattaca, Die Truman Show

5. Das Netz (1995)

Auch wenn die Kritiken gemischt waren - "Das Netz" war Hollywoods erster Internet-Thriller. Ein Film, der den virtuellen Identitätsklau und Sicherheitslücken bei Computern vorhersah. Sandra Bullock spielt die Computerexpertin Angela Bennett.

Disketten und monströse Handys verraten, dass "Das Netz" aus den Neunzigern stammt. Aber der Film war vorausschauend. Sicherheitslücken im Netzwerk und Identitätsklau verunsichern heute uns alle.

6. Gattaca (1997)

Weit vor seiner Zeit handelt "Gattaca" von Klonen, genetischen Profilen und Stammzellenforschung. Der Film zeigt eine Welt, in der mit Hilfe von Gentechnologie Kinder nach Maß entstehen.

Trotz Elektroautos: In "Gattaca" geht es mehr um Bioethik als um Technologien. Aber der Film war vorausschauend. Der Sci-Fi-Streifen feuerte die Debatte um Stammzellenforschung an und zeigte: Sie kann für reproduktives Klonen missbraucht werden.

7. Die Truman Show (1998)

Millionen Fernsehzuschauer verfolgen Tag für Tag das Leben von Truman Burbanks. Nur er weiß nichts davon. Jeder in seinem Leben ist ein Schauspieler und seine Heimatstadt ist ein gigantisches TV-Set. Als er dem Voyeurismus auf die Spur kommt, will er nur noch fliehen.

"Die Truman Show" kam, bevor die Reality Show-Welle ins Fernsehen schwappte. Auch wenn noch niemand auf die Idee gekommen ist, so weit zu gehen und es der Truman Show nachzumachen: Kameraführung, Lichteinsatz und Schnittstil sollen in den heutigen Fernsehsendungen möglichst natürlich wirken.

e-m@il für Dich, Matrix, Minority Report

8. e-m@il für Dich (1998)

Stimmt - im Grunde ist "e-m@il für Dich" eine romantische Schnulze, in der Tom Hanks und Meg Ryan sich im Internet finden und über Umwege verlieben. Als dieser Film in den Kinos lief, war Online-Dating aber noch längst nicht so alltäglich wie heute.

Heute finden Millionen von Menschen ihren Partner übers Internet. Und das sah diese Filmkomödie voraus wie kein anderer Hollywood-Streifen.

9. Matrix (1999)

Dieser bekannte Science-Fiction-Film erzählt die Geschichte eines Hackers. Er wird in Morpheus' Crew aufgenommen und erfährt, was die Matrix ist. Er kämpft gegen eine falsche Realität, die die Leben aller Menschen kontrolliert.

"Matrix" setzt aufwendige virtuelle Effekte ein. Einer der bemerkenswertesten ist etwa der Bullet-Time-Effekt. Heute ahmen viele Filme diesen Stil nach. Vor allem in futuristischen Action-Thrillern finden sich heute häufig Anleihen bei "Matrix".

10. Minority Report (2002)

"Minority Report" spielt im Jahr 2054. John Anderton arbeitet für eine Abteilung, die zukünftige Morde vorhersieht und verhindern soll. Überall an öffentlichen Orten gibt es Scanner, die Personen durch Iris-Erkennung identifizieren. Der Thriller enthält 3-D-Hologramme und interaktive Werbung, die alles über den Angesprochenen weiß.

Die meisten Technologien aus "Minority Report" haben sich in der Realität weiterentwickelt. Es gibt heute Multitouch-Computer, CNN News setzt 3-D-Hologramme ein und Firmen wie Google häufen Daten über die Menschheit an. Zumindest die Iris-Erkennung an öffentlichen Orten gibt es (noch) nicht.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.com, die deutsche Fassung erschien erstmals bei CIO.de. (sh)