Wassermann AG

Wassermann AG: IT-Berater brauchen Branchenwissen

23.07.2002 von Helga Ballauf
Das auf Supply-Chain-Management-Software spezialisierte Beratungshaus Wassermann erwartet von den Bewerbern fundierte Branchenkenntnisse.

"Die Software steuert das letzte Quäntchen zur dauerhaften Verbesserung der Geschäftsprozesse bei. Im Prinzip funktioniert unser Modell aber auch ohne sie." Die Erfahrung des SCM-Beraters Matthias Manger mag zunächst verblüffen. Tatsächlich aber erlebt der promovierte Chemiker in der täglichen Praxis, dass an der "Wassermann-Philosophie" was dran ist.

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Antje Zientek

Der Firmengründer erkannte vor rund 20 Jahren, dass neue Technik allein - etwa ein ERP-System - den Geschäftserfolg eines Unternehmens nicht automatisch erhöht. Nur wer gezielt die Stolperstellen am Übergang zwischen den einzelnen Beschaffungs-, Herstellungs- und Distributionsstufen suche, findet auch das Potenzial für die optimale Lösung, lautete Wassermanns Erkenntnis. Mittlerweile betreut <a href="http://www.wassermann.de">Wassermann</a> Kunden in der Prozessindustrie, im Maschinenbau und in der Auto- und Elektronikproduktion.

Die meisten der gut 80 Mitarbeiter haben eine naturwissenschaftliche oder Ingenieurausbildung mit Diplom- oder Doktorgrad. Dazu kommen Berater mit betriebswirtschaftlichen Kenntnissen sowie Informatiker in der hauseigenen Entwicklungsabteilung. Branchen-Know-how ist im Consulting das A und O - das hat Matthias Manger bei der Betreuung seiner Pharma-Kunden festgestellt: "Nicht nur, um einem gewissen Standesdünkel adäquat zu begegnen. Ich muss tatsächlich etwas von den Fertigungsprozessen verstehen, die ich optimieren will, und die Sprache der Fachleute vor Ort beherrschen. Und ich muss all das unseren Informatikern übersetzen können."

Üppiges Einstiegsprogramm

Der junge Chemiker findet es einfacher, auf dieser Basis das betriebswirtschaftliche und informationstechnische Wissen draufzusatteln als umgekehrt. Als er vor zweieinhalb Jahren bei Wassermann einstieg, kannte er die speziellen Geschäftsprozesse der Pharmaindustrie bereits von einem Praktikum und aus der Fachpresse, aber "richtig gelernt habe ich mein Handwerkszeug erst hier, durch Training on the Job". Die französische Niederlassung der <a href="http://www.boehringer-ingelheim.com/corporate/home/home.asp">Boehringer Ingelheim GmbH</a> und der deutsche Ableger des <a href="http://www.byk-gulden.com/home/site.nsf/files/d_0_altana.html">Byk-Gulden-Konzerns</a> zählen zu Wassermanns großen Pharmakunden.

Nicht die Stoffumwandlungsprozesse bei der Herstellung von Tabletten, Pulver und anderen Präparaten interessieren Manger und seine Kollegen, sondern vielmehr der Kontext, in dem die Produktion stattfindet. Dabei beobachteten sie unter anderem, dass "stabile Planungsdaten durch unsichere Marktbedarfe, Fehleinschätzungen des Marketings, Kostensenkungsmaßnahmen und Tender-Aufträge instabil werden können" oder dass Engpässe in der Materialdisposition sowie die Kapazitätsauslastung erst bei Entstehen bekannt werden und nur mit kurzfristigen Aktionen beseitigt werden konnten.

 Besonders wichtig, berichtet Branchenexperte Manger, ist die exakte Schnittstellendefinition zu Softwareprodukten anderer Hersteller. Denn in aller Regel muss das Way-System bereits vorhandene SAP-Module sowie pharmaspezifische IT-Lösungen integrieren. Seit 2001 ist die Firma Wassermann Teil der <a href="http://www.swisslog.com">Swisslog-Gruppe</a>. Die völlige Übernahme durch den börsennotierten Schweizer Konzern steht bevor, berichtet Unternehmenssprecherin Antje Zientek. Bis zum Abschluss der Umstrukturierung wird der Beraterstamm nicht erweitert, sagt sie: "Einzelne Bewerber, die ausscheidende Kollegen ersetzen, suchen wir jedoch immer."

Berufseinsteiger durchlaufen in acht bis zehn Wochen drei Schulungsblöcke. Es geht dabei um wirtschaftliches, IT-technisches und psychologisches Wissen, berichtet Zientek: Themen lauten beispielsweise: "Wie mache ich ein Unternehmen ökonomisch profitabler? Was trägt die Wassermann-Software dazu bei? Wie funktioniert sie?" oder "Wie gehe ich mit den Kunden um?" Chemiker Manger glaubt, dass die Studienrichtung bei einem künftigen SCM-Berater nicht das Entscheidende ist. "Wichtige Voraussetzungen sind abstraktes Denkvermögen, analytisches Vorgehen, eine nachvollziehbare Dokumentationsweise sowie die Bereitschaft, sehr eng mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten."

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SCM-Berater Matthias Manger: "Wichtige Voraussetzungen für sind abstraktes Denkvermögen, analytisches Vorgehen und eine nachvollziehbare Dokumentationsweise sowie die Bereitschaft, sehr eng mit anderen zusammenzuarbeiten."

Pure IT-Anwender müssten außerdem umdenken und umlernen: Wer dem Informatiker-Kollegen ein Konzept mit den Kundenwünschen auf den Tisch lege, brauche eine Vorstellung davon, was IT-mäßig überhaupt machbar ist. Rückblickend betrachtet hätte Manger ein solches Wissen, vor allem auch grundlegende Kenntnisse über Geschäftsprozesse und Organisationsentwicklung, gern schon im Studium erworben.

Anruf vor dem Frühstück

Auf 55 bis 65 Arbeitstunden pro Woche kommt der Young Professional bei Wassermann: "Dazu gehört, dass der Kunde vor dem Frühstück anruft, weil etwas nicht funktioniert." Ohne die Bereitschaft, für den Auftraggeber auch zu ungewöhnlichen Zeiten verfügbar und oft auf Reisen zu sein, gehe es nicht, sagt Manger, aber: "Solange es Spaß macht, ist es kein Problem." Variable Gehaltsanteile bei Projekt-, Akquise- und Unternehmenserfolg versüßen den Rundum-Einsatz.

Wassermann AG

Ein Unternehmen der Swisslog-Gruppe,

Westendstr. 195, 80686 München, Tel.: 089/5783990, <a href="http://www.wassermann.de">www.wassermann.de</a>

Ansprechpartner für Bewerber: Friederike Macri,089/578399212, <a href="href">F.Macri@wassermann.de

</a>Mitarbeiterzahl: rund 80 Mitarbeiter

Einstellungsbedarf für 2002: zwischen 5 und 10 Mitarbeiter

Gesuchte Fachrichtungen: (Wirtschafts-)Ingenieurwesen, Betriebswirtschaft/Logistik, Chemie

Geforderte Qualifikationen: hohe IT-Affinität, gutes Englisch, weitere Fremdsprache von Vorteil, Verständnis wirtschaftlicher und technischer Zusammenhänge, hohe Belastbarkeit, Einsatzbereitschaft und Begeisterungsfähigkeit.

Einstiegsgehälter: zwischen 45 000 und 50 000 Euro im Jahr.