Was Unternehmen erfolgreich macht

12.11.2004

Warum sind manche Firmen erfolgreicher als andere? Was ist das Rezept für wirtschaftliche Höchstleistungen? Antworten auf diese Fragen suchte die Unternehmensberatung Detecon International mit Sitz in Eschborn in einer aktuellen Studie, für die sie zwölf Unternehmen analysierte. Das Ergebnis wird Personalentwickler freuen: Erfolgreiche Unternehmen fördern Talente, die wiederum durch ihre außergewöhnlichen Leistungen Wettbewerbsvorteile erzeugen.

Die Berater fanden heraus, dass das angesammelte Wissen der Mitarbeiter weniger wichtig ist als das aktuelle Können. "Auch im Sport sind Trainingsfleiß und Taktik nur die halbe Miete. Ohne Talent schafft es selten jemand auf das Treppchen", sagt Detecon-Berater Matthias Wiemeyer. Wenn der Netzbetreiber Nokia Networks neue Führungskräfte sucht, gibt er darum den Bewerbern ein aktuelles Problem zu lösen. Wer mit dem besten und kreativsten Konzept aufwarten kann, zeigt dadurch sein Talent und macht das Rennen. Ausbildung und bisherige Karriere spielen dagegen nur eine untergeordnete Rolle.

Offene Organisation fördert Talente

Erfolgreiche Unternehmen, die trotz angespannter Wirtschaftslage noch zweistellig wachsen, haben meist offene Führungs- und Organisationsprinzipien - so ein weiteres Ergebnis der Studie. Die Mettler-Toledo GmbH etwa räumt ihren Mitarbeitern Handlungsspielraum ein, auch wenn keine Anweisung oder Regel vorliegt. Basis der Entscheidungen sind Werte wie "Kostenbewusstsein" oder "Liefertermin vor Arbeitszeit": Demnach kann etwa die Montageabteilung bei guter Auftragslage Mitarbeiter aus anderen Abteilungen hinzuziehen.

Zudem motivieren erfolgreiche Unternehmen ihre Mitarbeiter durch anspruchsvolle Aufgaben und nicht vorrangig monetär. Dazu Wiemeyer: "Finanzielle Belohnungssysteme funktionieren bei einer hohen Marktdynamik meist nicht mehr, da sich die Rahmenbedingungen schneller ändern, als die Systeme angepasst werden können. Wenn die Mitarbeiter sich dann die Belohnung holen, statt das aktuell Notwendige zu tun, hat die Firma das Nachsehen." (am)